fbpx
Köln.Sport

Pawlak: Ein Lehrer als Aufstiegsexperte

Andre Pawlak heißt der neue Mann an der Seitenlinie beim 1. FC Köln, er soll die zuletzt ins Stocken geratene Saison der Geißböcke erfolgreich mit dem Aufstieg beenden. Ein Gebiet, auf dem er bereits reichlich Erfahrung gesammelt hat.
Pawlak Schmid

Ein Duo für den Aufstieg: Andre Pawlak (l.) soll gemeinsam mit Manfred Schmid den FC endgültig zurück in die Bundesliga führen. (Foto: imago images/Eduard Bopp)

Gemeinsam mit Manfred Schmid, lange Jahre Co-Trainer unter Peter Stöger und seit Kurzem als Chefscout bei den Geißböcken tätig, stand Andre Pawlak am Montagvormittag zum ersten Mal mit den Profis des 1. FC Köln auf dem Trainingsplatz. Es gehe in erster Linie darum, die Mannschaft kennen zu lernen, viele Einzelgespräche zu führen und den Spaß und die Lockerheit zurück in den Trainingsalltag zu bringen. Natürlich alles unter der Prämisse, dass das nun schon wochenlange Warten auf den feststehenden Aufstieg so bald wie möglich zu beenden. „Wichtig ist, dass André die Mannschaft hier schon kennt. Und ich weiß, wie er die U21 geführt hat. Das zu wissen und ihn schon länger zu kennen, war sehr wichtig für mich. Ihn zum Cheftrainer zu machen, war für mich die logische Entscheidung“, sagte Armin Veh bei der ersten Pressekonferenz mit dem neuen Coach.

Im Sommer 2017 war Pawlak als U17-Coach geholt worden, bis er in der vergangenen Saison die taumelnde U21 übernehmen musste und zum Klassenerhalt in der Regionalliga führte. In der Spielzeit 2018/19 sollte und wollte er sich dann auf seine Ausbildung zum Fußballlehrer konzentrieren. Als das Regionalliga-Team allerdings wieder einmal intensiv gegen den Abstieg kämpfen musste, sprang Pawlak erneut ein. „Nachdem es sportlich für das Team nicht rund lief und ich gefragt wurde, ob ich früher als geplant wieder als Trainer tätig sein möchte, musste der Verein mich nicht groß überreden“.

Und Pawlak lieferte vollends ab, seit acht Spielen ist die Regionalliga-Reserve aktuell ungeschlagen, sieben Spiele konnte man sogar gewinnen. „Ich fühle mich sauwohl beim FC, die Arbeit mit der Mannschaft macht enorm viel Spaß“, sagte Pawlak dem „Geissblog“. Nun darf er sein Können also bei den Profis unter Beweis stellen. Pawlak, der laut effzeh.com über sich selbst sagt: „Ich bin ein Kommunikator“, hat eine Frau und Kinder, lebt in Recklinghausen und kommt gebürtig aus Gelsenkirchen. Eigentlich ist Pawlak zudem Lehrer, unterrichtete Chemie und Sport. „Es ist definitiv mein Wunsch, hauptberuflich als Fußballtrainer zu arbeiten. Diesen Wunsch haben aber enorm viele Menschen. Ich bin froh, meinen Job als Sport- und Chemielehrer als Auffangnetz zu haben, falls es mir nicht gelingt, langfristig hauptberuflich im Fußballbereich zu arbeiten“, sagt er.

Und dort hat er seine Aufstiegsqualitäten bereits mehrfach unter Beweis gestellt. 2010 geht er nach Wattenscheid, führt die 09er aus der Westfalenliga zurück in die Regionalliga, Pawlak bleibt dort insgesamt vier Jahre. Anschließend geht er zur SSVg Velbert, wo er ebenfalls souverän in die Viertklassigkeit aufsteigt. Als er dort entlassen wird, wird der KFC Uerdingen auf ihn aufmerksam. Auch dort schafft er den Aufstieg, für die Regionalliga setzen die Krefelder auf einen Coach mit Fußballehrer-Lizenz. So landet er schließlich beim 1. FC Köln.

Dort erkennt er auch Parallelen zu seinem Job als Lehrer. „Es gibt da durchaus Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen hat man mit sehr vielen unterschiedlichen Charakteren zu tun, die es gilt zu einer Einheit, die funktionieren muss, zusammen zu bringen. Man muss täglich den Spagat zwischen ‚Zuckerbrot und Peitsche‘ hinbekommen“, wird er bei effzeh.com zitiert. Das soll er nun bei den Profis schaffen. „Wir werden mit allen Spielern sprechen und allen die Möglichkeit geben, sich neu anzubieten. So ist das ja immer, wenn ein neuer Trainer kommt. Manni Schmid und ich sind dafür da, um die Mannschaft jetzt wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen“, sagt er. Und sollte Pawlak überzeugen und der Aufstieg gelingen, würde das seine Position für den kommenden Sommer sicherlich nicht schwächen.