„Finke räumt beim FC auf“
- Updated: November 8, 2011
Woran der Sänger erkrankt ist, ist bislang unklar. In einem persönlichen Statement bedankte sich der Kölsch-Rocker für „die aufmunternden und tröstenden Worte, die meine Familie und mich in den letzten Tagen erreicht und uns viel Kraft gegeben haben“.
Auch Köln.Sport wünscht Wolfgang Niedecken von ganzem Herzen weiter gute Besserung. Und hofft, ihn bald wieder im RheinEnergieStadion zu treffen. Auf seinem Stammplatz in unmittelbarer Nähe zur Presse, von wo er stets so leidenschaftlich mit „seinem“ FC fiebert.
Erst vor wenigen Wochen hatte Köln.Sport ein Interview mit Wolfgang Niedecken (erschienen in Ausgabe 07/2011) geführt. Einziges Thema dabei: seine Leidenschaft für den 1. FC Köln. Lesen Sie hier Teil 2 des Gesprächs:
Wie haben Sie letzte Saison die Arbeit von Ex-Trainer Frank Schaefer gesehen?
Ich habe ihn nie persönlich kennen gelernt, aber er war schon ein Segen für den Club. Erstaunlich, wie schnell Frank Schaefer beim FC eine Mannschaft geformt hat. Auf einmal funktionierten auf dem Platz Sachen, die vorher nicht funktioniert haben. Ich erinnere mich, dass wir damals im Studio waren, um das Album aufzunehmen – es war Oktober/November, und beim FC war Land unter. Was Schaefer geschafft hat, ist ein kleines Wunder. Deshalb: Chapeau!
Und Sportdirektor Volker Finke, der nach dem Schaefer-Aus als Interimscoach einsprang?
Ich bin mir sicher, dass Volker Finke die klaffende Kompetenzlücke in Köln, die lange Zeit für Ratlosigkeit sorgte, geschlossen hat. Ich glaube, der FC hat in einer Winter-Transferperiode noch nie so gut eingekauft wie in der letzten unter Finke. Natürlich war sein Wirken als Interimscoach ein Tanz auf der Rasierklinge. Dabei wird aber gerne vergessen, dass Finke alle möglichen Punkte geholt hat. Dafür habe ich im Kölner Boulevard nie ein Lob gelesen.
Die Presse wird auch weiter lauern, denn sie weiß genau: Finke räumt auf und wird den ein oder anderen „Maulwurf“ im Verein enttarnen. Er schlägt bei seiner Arbeit neue Wege ein, und darüber bin ich sehr froh, denn es wird allerhöchste Zeit. Wenn man diese Chance nicht nutzt, wird der 1. FC Köln noch über lange Zeit ein Provinzdasein in der Bundesliga führen. Ich setze große Hoffnungen in Volker Finkes Arbeit – er weiß, wie es geht. Den Nachweis hat er ja schon geliefert.
Haben Sie Volker Finke schon persönlich kennen gelernt?
Ich kenne Volker schon seit Anfang der 90er Jahre, noch aus Freiburger Zeiten. Seitdem haben wir sporadisch Kontakt gehalten. Ich erinnere mich an eine lange Nacht mit ihm und Wim Wenders in einer Pizzeria, als in Freiburg der BAP-Film Premiere hatte. Dabei haben wir ausgiebig, aber nicht nur über Fußball gesprochen. Seit Volker hier in Köln arbeitet, haben wir uns allerdings erst zwei Mal kurz getroffen. Aber wir wollen uns bald mal in aller Ruhe zu einem Essen treffen.
Haben Sie einen Draht zur aktuellen Mannschaft?
Kaum, nur Poldi kenne ich wenig vom Smalltalk. Zu der Zeit, als Matthias Scherz und Christian Springer noch aktiv beim FC waren, hatte ich ein bisschen mehr Kontakt. Die beiden älteren Spieler haben sich damals sehr um den Lukas gekümmert. Ich erinnere mich da an einen Geburtstag von Matthias. Da haben wir in der Südstadt bei einem Italiener gefeiert. Von der Mannschaft waren eigentlich nur der Zeugwart und der Busfahrer da. Und aus München kam Poldi angereist, das hat mich schon sehr bewegt.
Wie informieren Sie sich über die Spiele, wenn Sie auf Tournee sind?
Da muss vor allem der Soundcheck samstags so gelegt werden, dass wir immer noch Fußball gucken können. Ich versuche dann, eine Sky-Bar aufzutun, damit wir gucken können, wenigstens die „Bundesliga-Konferenz“. Ich gebe zu, dass mir samstags von viertel nach drei bis halb sechs keiner mit was anderem zu kommen braucht – da spielt der FC, da hab ich für nix anderes Zeit. Das ist eben mein Samstagnachmittag-Wahnsinn.
Den ersten Teil unseres Interviews mit Wolfgang Niedecken lest Ihr hier.