fbpx
Köln.Sport

Nicht einverstanden

Die Stellungnahme „Zusammen fair bleiben“, die der 1. FC Köln am 14. Februar dieses Jahres veröffentlichte, hat beim Mitgliederrat des Klubs schon kurz nach Veröffentlichung für Entrüstung gesorgt. Jetzt hat sich der Rat ausführlich dazu geäußert.
FC Fans

Nachdem der Vorstand des 1. FC Köln im Februar einen öffentliche Brief an seine Fans veröffentlichte, hat sich nun der darin zitierte Mitgliederrat zu Wort gemeldet (Foto: imago/Jan Huebner)

In der siebenseitigen Stellungnahme, in der der 1. FC Köln vor einigen Monaten harsche Kritik an Teilen seiner aktiven Fanszene geäußert hat, waren „Teile des Mitgliederrates“ als Unterzeichner aufgeführt worden. „Der Mitgliederrat ist ein Gremium und zerfällt nicht in einzelne Teile“, heißt es nun in der Stellungnahme des Gremiums, in der der Mitgliederrat deutliche Kritik am Vorgehen des 1. FC Köln äußert.

„Missachtung des Gremiums“

So sei der Rat in die Erstellung des Ultra-kritischen Papiers nicht eingebunden gewesen, stattdessen habe man das Schreiben am Karnevalsfreitag mit einer „Frist zur Zustimmung“ bis Rosenmontag erhalten. Das Gremium wollte die seitens FC im Papier geäußerten Tatpunkte in einer Mitgliederratssitzung am 19. Februar besprechen – erhielten dazu aber keine Möglichkeit mehr, da das Papier am 14. Februar veröffentlicht wurde.

„Eine Zustimmung vom Mitgliederrat zu verlangen, ohne dass das Gremium die Möglichkeit hat, das Papier zu besprechen oder Änderungswünsche anzubringen, stellt aus unserer Sicht eine Missachtung des Gremiums Mitgliederrat und seiner satzungsgemäßen Rechte und Pflichten dar“, heißt es in der Stellungnahme des Rates. Sie liest sich wie eine Backpfeife für die Verantwortlichen des 1. FC Köln und lässt Rückschlüsse auf die Beziehung zwischen Verein und Mitgliederrat zu.

Form des Papiers nicht zielführend

Auch inhaltlich äußert das Gremium deutliche Kritik. So sei der Südkurve 1. FC Köln e.V., anders als es in dem Ultra-Papier des FC geäußert wurde, weiterhin Teil der AG Fankultur. Zudem heißt es: „Der Mitgliederrat ist nicht damit einverstanden, dass die Auseinandersetzung und Debatte mit und über Ultra-Fangruppen vermischt wird mit Debatten in unserem Verein über die Zukunft des 1. FC Köln“. Dass Aussagen über ein renovierungsbedürftiges Stadion und die ligaweit höchste Miete in dem Schreiben enthalten seien, finde man verfehlt.

Dennoch gibt der Mitgliederrat an, dem Inhalt des vom FC veröffentlichten Papiers „in einigen Punkten“ zuzustimmen, lediglich die Form bewertet er als nicht zielführend. Vielmehr wünsche man sich eine „transparente und offene Debatte, die wir mitgestalten möchten“. Im Sinne aller Beteiligten solle man hoffen, dass es dazu kommen wird. Denn wie es im letzten Satz des öffentlichen Briefes des Gremiums heißt: „Aus den vorstehenden Gründen hat der Mitgliederrat beschlossen, sich dem vom Vorstand veröffentlichten Papier nicht anzuschließen“.