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Köln.Sport

FC: Nicht der Aufbaugegner sein

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams konnte sich die Borussia am Ende mit 1:0 durchsetzen. Foto: imago/T-F-Foto

Im Heim-Derby gegen Erzrivalen Borussia Mönchengladbach will der 1. FC Köln das Debakel von Frankfurt vergessen machen. Trotz einiger Unruhe rund um den Verein stehen die Chancen für die Kölner dabei gar nicht schlecht.

Im Sport gibt es das Wort des „Aufbaugegners“ – am Samstag will der 1. FC Köln genau das für Borussia Mönchengladbach nicht sein. Die Gäste vom Niederrhein sind mit vier Niederlagen aus vier Spielen denkbar schlecht in die Bundesliga-Saison gestartet – auch in der Champions League setzte es für die Elf von Trainer Lucien Favre eine Pleite. Doch traditionell sind Spiele gegen die „Geißböcke“ für die Gladbacher eine willkommene Aufgabe: In 99 Partien ging die Borussia 51 Mal als Sieger vom Platz, der FC konnte lediglich 28 der Spiele für sich entscheiden. Den letzten Derby-Sieg konnten die Kölner im Jahre 2008 feiern.

Wenn es nach Peter Stöger geht, soll die Historie nun aber keine Rolle mehr spielen. „Sie haben nicht ihre beste Phase und werden nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Wir müssen versuchen, die Verunsicherung des Gegners auszunutzen“, erklärt der FC-Trainer mit Blick auf das Derby. Das soll jedoch nicht heißen, dass man die Borussia nun auf die leichte Schulter nehmen werde: „Von den Gladbacher Ergebnissen lassen wir uns nicht blenden. Am Ende wird die Borussia nicht da unten in der Tabelle stehen.“

Dass der letzte Platz in der Bundesliga kein Dauerzustand sein sollte, ist derweil auch Gladbach-Trainer Favre klar. „Im Leben und im Fußball geht es schnell nach oben und schnell nach unten. Irgendwann kommt wieder etwas Licht, vielleicht brauchen wir Geduld“, erklärt der Schweizer, der die Kernprobleme seiner Mannschaft erkannt zu haben scheint. „Wir machen zu viele Fehler, nicht nur die Abwehr“, stellt er fest. „Es braucht seine Zeit, um das zu korrigieren. Aber wir arbeiten weiter.“

Gearbeitet wurde unter der Woche auch beim Gastgeber. Die Kölner hatten nach der ernüchternden 2:6-Niederlage in Frankfurt einiges aufzuarbeiten. Doch der sportliche Misserfolg rückte wegen einiger Unruhe in der Fanszene des Vereins etwas in den Hintergrund. Die Kölner Südkurve hatte aus Protest gegen die Maßnahmen des DFB angekündigt, ihre Unterstützung am Samstag auf ein Minimum zu reduzieren. Die Gladbacher Fans wollen dem Spiel direkt gänzlich fern bleiben. „Ich gebe dazu keine Statements ab. Ich habe meine Meinung, die ist aber nicht so wichtig“, erklärte Stöger dazu nur. Sein Gladbacher Kollege hingegen sieht eine „große Schwächung“ seiner Mannschaft.

Dem sportlichen Wert der Begegnung soll das Drumherum jedoch keinen Abbruch tun. Während die Gladbacher endlich aus ihrer Krise raus wollen, ist das Ziel der Kölner das aufkommen einer solchen in der Domstadt zu verhindern. Über die personelle Aufstellung ihrer Mannschaften wollten beide Trainer noch nichts verraten – zumindest beim FC ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass Trainer Stöger der Elf, die in Frankfurt untergegangen war, die Chance zur direkten Wiedergutmachung geben wird.