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Köln.Sport

Nelvie Tiafack: Der kölsche Bronze-Boxer

Mit Bronze dekoriert kehrte Superschwergewichtler Nelvie Tiafack vom SC Colonia nach Deutschland zurück. Sein nächstes Ziel: als Profi durchstarten – aber nicht in Deutschland.

Nelvie Tiafack unterliegt im olympischen Halbfinale dem späteren Goldmedaillengewinner Bakhodir Jalolov aus Usbekistan. (Foto: IMAGO/Eibner)
Nelvie Tiafack unterliegt im olympischen Halbfinale dem späteren Goldmedaillengewinner Bakhodir Jalolov aus Usbekistan. (Foto: IMAGO/Eibner)

Der Kölner Boxer Nelvie Tiafack hat bei den Olympischen Spielen in Paris eine historische Bronzemedaille im Superschwergewicht gewonnen. Es ist die erste olympische Medaille für Deutschland in dieser Gewichtsklasse seit ihrer Einführung 1984. Der 25-jährige Tiafack beeindruckte mit seinem dynamischen und kraftvollen Stil und setzte damit einen Höhepunkt im deutschen Boxsport.

Starker Start ins Turnier

Tiafacks Weg zur Medaille begann überzeugend. In seinem ersten Kampf am 29. Juli besiegte er den Aserbaidschaner Mahammad Abdullayev. Im Viertelfinale traf er auf den Italiener Diego Lenzi. Mit präzisen Kombinationen und schneller Beinarbeit dominierte Tiafack den Kampf. Schon in der ersten Runde setzte er sich mit 4:1 Punktrichterstimmen durch und baute seine Führung in der zweiten Runde weiter aus. Der Gewinn der dritten Runde sicherte ihm den Einzug ins Halbfinale und somit die Bronzemedaille.

Nelvie Tiafack gewinnt Bronze

Im Halbfinale stand Tiafack vor einer großen Herausforderung: Bakhodir Jalolov aus Usbekistan, Olympiasieger 2021 und seit sieben Jahren ungeschlagen. Tiafack gab sein Bestes, doch Jalolov war zu stark. Nach Punkten verlor Tiafack deutlich (4x 30:27, 1x 30:26). Dennoch zeigte er sich zufrieden: „Ich habe mein Bestes gegeben. Leider hat es nicht gereicht. Aber ich bin nicht enttäuscht, denn ich habe hier gegen den Besten verloren.“

Blick in die Zukunft

Die Bronzemedaille ist ein Meilenstein für den deutschen Boxsport. Tiafack ist stolz: „Für Deutschland ist es die erste olympische Medaille im Superschwergewicht überhaupt. Das ist historisch!“ Besonders die Atmosphäre in Paris hat ihn begeistert: „Das Erlebnis hier war einzigartig. Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst.“

Nach den Olympischen Spielen plant Tiafack den Wechsel ins Profilager. „Olympia vor so vielen Zuschauern macht Lust auf mehr. Und ich denke, ich bin ein sehr, sehr interessanter Kämpfer für die Massen“, erklärt er seine Ambitionen im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. England sei eine Option für seine Profikarriere. Tiafack sieht sich auch gegen Jalolov bei den Profis nicht chancenlos: „Bei den Profis gibt es mehrere Runden. Da hat man mehr Zeit, da geht man auch ein anderes Tempo.“ An seiner physischen Stärke will er weiter arbeiten: „Da werden meine Schläge auch mehr krachen.“