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Köln.Sport

Modern & angriffslustig

Quelle: Imago

Nachwuchssportchef Stephan Engels (l.) und Sportdirektor Volker Finke beim fachsimpeln. Dank neuer Konzepte ist die FC-Jugend auf der Erfolgsspur.

In der Jugend des FC scheint sich etwas zu entwickeln. Vor allem die U17-Truppe um Trainer Boris Schommers ragt derzeit heraus: Sie steht auf dem ersten Tabellenplatz der Bundesliga West.

Sehr gut stehen sie da in der Bundesliga, die jungen U17-Geißböcke: Zehn Siege in 13 Spielen und nur drei Unentschieden. Da können sich die Lizenzspieler der ersten Mannschaft des FC gerne mal eine Scheibe von abschneiden.

Denn vor allem in der Defensive stehen die Kölner Youngsters extrem gut. Lediglich sieben Mal trafen die Gegner ihr Tor. Kein Team aus der Weststaffel ließ weniger Gegentreffer zur. In Sachen Trefferquote spielt die B-Jugendmannschaft ebenfalls ganz oben mit. So kommt es, dass sie, wie auch der direkte Verfolger aus Dortmund, 33 Punkten haben, aber dank ihres besseren Torverhältnisses auf Platz Eins der B-Jugend Bundesliga West stehen.

„Offensiven, attraktiven Fußball spielen“

Stephan Engels ist der sportliche Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums des 1. FC Köln. Keiner weiß besser, worauf sich der Erfolg seiner Schützlinge gründet: „Wir tragen die Früchte eines Umbauprozesses, der vor einigen Jahren begonnen hat. In erster Linie wollen wir offensiven, attraktiven Fussball spielen.“

Engels lobt auch die Arbeit von Trainer Boris Schommers: „Wir haben einen sehr guten Trainer, worauf wir generell bei all unseren Nachwuchsteams viel Wert legen.“ Den 32-Jährigen Schommers, der in vergangenen Saison die U17 zu Meisterehren brachte, schätzt der Chef des Nachwuchszentrums sehr: „Er baut seine Jungs mit hochqualifizierten, modernen Trainingsmethoden auf. Sein Ziel ist es technisch anspruchsvollen Angriffsfussball spielen zu lassen.“ Dies decke sich mit dem Konzept des Vereins, so Engels.

Top dank modernster Trainingseinrichtungen

Bei der Rekrutierung der Nachwuchsspieler setzen die Geißböcke auf eine zweigleisige Strategie. So werden sowohl Talente aus der eigenen Frühförderung weiter aufgebaut als auch Scouting bei anderen Teams auswärts betrieben.

Für diese jungen Talente, die von außerhalb Kölns zum FC stoßen, wurde vor kurzem ein Prestigeprojekt eröffnet. So ist der 1. FC Köln Hauptträger des neuen Sportinternats im Stadtteil Müngersdorf. In direkter Nachbarschaft zum RheinEnergieStadion bietet der FC hier bis zu 40 Plätze für angehende Fussball-Profis an.

Aber Fussball ist nicht alles für die jungen Menschen: Die Nachwuchsförderung der Kölner sieht auch eine solide Schulausbildung für seine jungen Talente vor. „Letztendlich werden nur zwei bis fünf Prozent unserer Jungs Lizenzspieler im Profigeschäft. Für die restlichen 95 Prozent müssen wir ebenfalls sorgen. Eine gute Schulausbildung ist sehr wichtig für ihre Zukunft“, so Engels.

Ein wegweisendes Sonntagspiel

Der Übergang vom erfolgsverwöhnten U17-Team zu den U19- und U21-Mannschaften, so könnte man mutmaßen, könnte Probleme aufwerfen. Denn die beiden älteren Teams besetzen derzeit lediglich den sechsten Rang in ihren Ligen. Ein Wechsel in ein schwächeres Team? Mitnichten.

Denn laut Engels steht bei den Nachwuchsmannschaften nicht der Tabellenplatz an erster Stelle. Viel wichtiger, so Engels, sei die persönliche Verbesserung der Einzelspieler und die Gewöhnung an die Anforderungen des Profigeschäfts. „Ziel ist es, in den kommenden Jahren 30 Prozent unserer Spieler aus den Jugend-Bundesligen in unserer ersten Mannschaft unterzubringen“, erläutert der Nachwuchs-Chef.

Kommenden Sonntag geht es für die U17 gegen den direkten Konkurrenten aus Dortmund. Ein wegweisendes Spiel, denn es geht um die Tabellenführung. Mit einem Sieg kann man die ebenfalls starke Borussia auf Distanz halten. „Es wäre ein Zeichen für alle Teams in der Liga und würde unser Selbstbewusstsein weiter stärken“, betont auch Engels die Auswirkungen eines erneuten Sieges.