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Köln.Sport

EM-Medaille im Blick

Quelle: Imago

Miguel Rigau möchte in den kommenden Wochen einen Fingerzeig in Richtung EM und Olympia machen.

Beim Pressegespräch an der Deutschen Sporthochschule Köln stand Sprinter Miguel Rigau, einer der Hoffnungsträger beim Leichtathletik-Team-DSHS, den Journalisten Rede und Antwort.

Miguel Rigau ist in Köln spätestens seit dem Deutschen Hallenmeistertitel über 400 m im Februar diesen Jahres ein Begriff. Der Sprinter hat beste Chancen sich für den Kader der 4×400-m-Staffel der Herren zu qualifizieren. In diesem Sommer stehen neben den Olympischen Spielen auch die Europameisterschaft in Helsinki auf dem Programm.

Herr Rigau, wie lief bisher die Vorbereitung auf das ereignisreiche Jahr 2012?

Wir haben in den vergangenen zwei Monaten unheimlich viel trainiert. Zunächst war ich mit der Nationalmannschaft in Südafrika, wo wir ein Trainingslager in Stellenbosch, 40 Kilometer von Kapstadt entfernt, absolviert haben. Nach zwei Wochen Heimaturlaub waren wir in Clermont bei Orlando in den USA. Dort haben wir im National-Training-Center, wo auch internationale Topstars wie Tyson Gay oder Justin Gatlin ein- und ausgehen, sehr hart trainiert. In dem Zeitraum haben wir auch an den „Penn Relays“ in Philadelphia teilgenommen.

In den USA ist das Event sehr beliebt. Was macht die „Penn Relays“ aus?

Es ist einfach ein riesen Event. Dort finden jedes Jahr vor tausenden Zuschauern Highschool-, College- und nationale Meisterschaften statt. Das ist schon was anderes als hier in Deutschland. Solche Team-Wettbewerbe sind etwas sehr Wertvolles für die Leichtathletik.

Dennoch wird der größte Mannschaftswettberb in Deutschland abgeschafft. Warum sollte auf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft nicht verzichtet werden?

Zum einen ist es für die Sportler toll, da solche Wettkämpfe innerhalb der Staffel eine Eigendynamik bewirken und für das Teambuilding sehr wertvoll sind. Zum anderen ist es für die Zuschauer einfacher für „Köln“ zu jubeln als für einen Miguel Rigau. Es ist einfacher sich mit dem Team Köln zu identifizieren. Es ist sehr schade, dass die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in diesem Jahr zum letzen Mal stattfinden. Diese abzuschaffen, finde ich bedenklich.

Welchen Stellenwert nimmt die EM in diesem Jahr im Vergleich zu Olympia ein?

Unser Fokus liegt voll auf die EM. Nach den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid entscheidet sich, wer in Helsinki dabei ist. Es ist unser Ziel, bei der EM eine Medaille abzugreifen. Die Tatsache, dass die Norm für Olympia bis zum 2. Juli darüber entscheidet, wer nach London fährt, heißt auch, dass diejenigen, die bis zum 1. Juli in Helsinki an den Start gehen, auch zu 95 Prozent bei Olympia im Sechs-Mann-Kader stehen. Deshalb gilt es zunächst darum, sich für den EM-Kader zu empfehlen, und dort auch topfit zu sein, um spätestens dann eine letzte Duftmarke für den Olympia-Kader zu setzen.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, bei den Großereignissen dabei zu sein?

Im Moment sind wir noch zu zwölft. Ich denke, die Konkurrenz ist da. Von den zwölf Kandidaten kämpfen wohl realistischer Weise zehn um die sechs Plätze. Aber ich will zu den ersten vier gehören. Denn: Mitfahren und dann nicht mitlaufen ist echt uncool.

Wie stehen denn die Chancen für die Staffel in diesem Jahr?

Es ist echt schwer zu sagen, wo wir jetzt stehen. Ich habe noch nie so viele intensive Trainingseinheiten hintereinander gehabt. Ich gehe davon aus, dass wir ein ganzes Stück weiter sind als im letzten Jahr. Ich bin momentan ziemlich platt, aber das ist auch von der Superkompensation her gewollt. Ich mache mir keine Sorgen, dass die Schnelligkeit wieder kommt. Wir sind auf einem guten Weg, die Ziele für diese Saison zu erreichen.