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Köln.Sport

Harte Strafen im Landesliga-Prozess?

Quelle: Benjamin Horn

Manipuliert? Die Partie zwischen dem VfL Leverkusen (weiß) und dem VfL Rheinbach endete 0:0.

Manipulation oder nicht? Diese Frage zu beantworten ist nun die Aufgabe der Verbandsspruchkammer des Fußballverbandes Mittelrhein. Denn sie muss ein Urteil fällen, welches schwerwiegende Folgen haben könnte.

Am 2. Juni trennten sich in der Landesliga-Staffel 1 der VfL Rheinbach und der VfL Leverkusen 0:0. So weit, so gut, doch nach dem Spiel begann erst der wirkliche Ernst: Drei Rheinbach-Spieler meldeten sich zu Wort und erhoben Manipulationsvorwürfe gegen ihren und den gegnerischen Trainer. Demzufolge hätten beide Trainer vor dem Spiel die jeweiligen Mannschaften in deren Kabinen aufgesucht und die Devise ausgegeben, dass das Spiel 0:0 enden werde. Beide Mannschaften hätten sich dadurch im Abstiegskampf keine Punkte weggenommen. Der leidtragende Dritte hätte der TuS Oberpleis werden können, der ebenfalls noch um den Klassenerhalt kämpfte und nach Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe Protest gegen die Wertung des Spiels einlegte. Rein sportlich hielten durch die Ergebnisse des letzten Spieltags alle drei Teams die Klasse.

 

Zusätzliche Brisanz erhielt der Fall noch durch die Abmeldung eines Rheinbacher Spielers, der seinen Verein wie folgt schriftlich informierte: „Es ist mir nicht möglich, für einen Verein zu spielen, wo ein solcher Betrug gemacht wird.“

Der FVM lud daraufhin die drei Spieler des VfL Rheinbach sowie die beiden Trainer zur Anhörung vor. Da der Rheinbach-Coach Wolfgang Schlösser jedoch nicht zum Termin erscheinen konnte, setzte der FVM in dieser Woche am Dienstag, 18. Juli, einen zweiten Termin an, zu dem beide Chef-Trainer sowie zwei Rheinbach-Spieler und eine weitere Person vorgeladen wurden.

Im Anschluss an die zweite Anhörung ging der Fall nun an die Verbandsspruchkammer, die das Urteil fällen wird. Nach Informationen von Köln.Sport könnten die Sanktionen hart sein. Folgende Anträge hat der FVM gestellt. Erstens: Der VfL Rheinbach und der VfL Leverkusen müssen jeweils ein Ordnungsgeld von 500 € zahlen. Zweitens: Der Fall des Rheinbach-Trainers wird an den DFB abgegeben, da er im Besitz der A-Lizenz ist. Drittens: Der Leverkusener Chef-Coach Giuseppe Brunetto wird für ein Jahr gesperrt. Viertens: Alle im Spiel eingesetzten Akteure werden für drei Monate gesperrt. Fünftens: Beiden Teams werden alle Punkte aus der Saison 2012/13 aberkannt (folglich würden der SV Deutz 05 und der SV Schlebusch die Klasse halten). Dies teilte der FVM gegenüber Köln.Sport mit.

Die Kammer muss nun entscheiden, wie das Strafmaß letzten Endes ausfällt. Einen genaueren Termin, bis zu dem eine Entscheidung gefällt sein wird, konnte der FVM nicht benennen.