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Köln.Sport

„Maki“, der kölsche Samurai

Wenn Japan heute auf Kolumbien trifft, werden auch zwei ehemalige Kölner im Kader von Akira Nishino stehen. Neben dem kürzlich nach Bremen gewechselten Yuya Osako ist ein weiterer Ex-FC-Profi dabei, den allerdings nur noch die wenigsten auf dem Schirm haben.
 Tomoaki Makino

Beim FC gescheitert, in der Nationalmannschaft gefragt. Tomoaki Makino ist in Japan ein Star (Foto: imago/AFLOSPORT)

Na kennen, Sie diesen Namen noch? Tomoaki Makino dürfte sicher nicht mehr jedem FC-Fan in Erinnerung sein. 2010 wechselte Makino zum FC, „ein Sushi-Kracher für den FC“ titelte der Express damals. Als Kracher stellte sich der nun „kölsche Samurai“ allerdings wahrlich nicht heraus. Bei den Geißböcken kam er in zwei Jahren nur in acht Ligaspielen zum Einsatz. Als klar war, dass sich der Japaner in Köln nicht durchsetzen würde, kehrte er in sein Heimatland zurück.

Dort hatte er bereits vor seinem Wechsel nach Deutschland beim Traditionsklub Sanfrecce Hiroshima auf sich aufmerksam gemacht. In Hiroshima war Makino Stammspieler, schoss in 127 Spielen 20 Tore – für einen Innenverteidiger eine sehr gute Quote. Vor allem bei Freistößen und Elfmetern fürchten ihn gegnerische Keeper.

Legendär sind auch die einstudierten Jubel-Choreografien Makinos und seiner damaligen Mitspieler bei Sanfrecce Hiroshima. Ob Samurai-, Kegel-, Orchester- oder Angeljubel – die Kreativität Makinos kannte keine Grenzen. In Japan ist der ehemalige Kölner auch deshalb ein Star.

(Sehen Sie hier die lustigen Jubelarien von Makino und Co.)

Seine Torgefährlichkeit stellte Makino auch bei den Urawa Red Diamonds unter Beweis. Dorthin zog es ihn nach seiner Zeit beim FC, und wie schon in Hiroshima, konnte sich der mittlerweile 31-Jährige auch dort schnell einen Platz in der ersten Elf sichern. In den vergangenen fünf Jahren hat Makino 209 Spiele in der J-League bestritten und dabei 25 Tore beigesteuert. Für die japanische Nationalelf hat er mittlerweile 32 Länderspiele absolviert.

Im Land der aufgehenden Sonne wird Makino vor allem wegen seiner Fairness geliebt. 2010 wurde sogar zum fairsten Spieler der japanischen Liga gekürt. In 34 Spielen hatte er keine einzige gelbe Karte erhalten, was aber nicht an mangelndem Einsatz liegt: Makino gilt als robuster und zweikampfstarker Verteidiger.

Tomoaki Makino

In Köln konnte sich Makino, hier beim Jubel mit Prinz Poldi, keinen Stammplatz erarbeiten (Foto: imago/Eduard Bopp)

Kein Wunder also, dass er in den japanischen WM-Kader berufen wurde. Bei den „blauen Samurai“ hat er gute Chancen auf einen Stammplatz. In vier der letzten fünf Länderspiele kam Makino über 90 Minuten zum Einsatz. Was für „Maki“ spricht, ist auch seine Flexibilität: Er kann auch als Außenverteidiger auf beiden Seiten spielen.

Ob es bei der WM für ihn und Osako allerdings mehr als drei Länderspiele werden, ist fraglich. Die Japaner haben mit Kolumbien, Polen und Senegal zwar eine relativ ausgeglichene Gruppe erwischt, gelten aber dennoch als Außenseiter. Neben den beiden Ex-Kölnern Makino und Osako sind mit Genki Haraguchi, Makoto Hasebe, Shinji Kagawa, Yoshinori Muto, Shinji Okazaki, Gotoku Sakai und Takashi Usami einige aktuelle und ehemalige Bundesliga-Profis im Kader.