Mach et joot, Gerd!
Mit Gerhard Strack ist eine Kölner Legende im Mai von uns gegangen. Wir werfen einen Blick auf seine Karriere.

261 Ligaspiele absolvierte Strack für den Effzeh. (Foto: imago images / Weckelmann)
Der gebürtige Kerpener Gerhard Strack, der am 21. Mai 2020 im Alter von nur 64 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb, war zwar nie ein nationaler Held, beim 1. FC Köln aber ist er eine Legende. Der ehemalige Abwehrspieler spielte ab 1972 für 13 Jahre beim FC. Zunächst in der Jugend und ab der Saison 1974/75 bei den Profi s. Mit der A-Jugend wurde Strack deutscher Vizemeister. Mit den Profis gewann er drei Mal den DFB-Pokal sowie ein Mal die Deutsche Meisterschaft.
Als 12-Jähriger wechselte Strack zur Spvg. Frechen 20. Sein Trainer dort war kein geringerer als Reiner Calmund. Strack spielte meist als Libero. Durch starke Leistungen und Berufungen in die Kreis- und Mittelrheinauswahl wurde auch der 1. FCKöln auf den großgewachsenen Abwehrmann aufmerksam. Ab1972 sicherte man sich die Dienste des Talents in der A-Jugenddes Effzeh. Deren Trainer Jupp Röhrig wusste den Neuzugang noch besser zu machen, und schon ein Jahr später stand er im Aufgebot der DFB-Juniorennationalmannschaft. 1974 wurde Strack mit der A-Jugend des FC deutscher Vizemeister. Im Anschluss erhielt er einen Lizenzspielervertrag. In seiner zweiten Saison bestritt er 29 Pflichtspiele. Ein halbes Jahr später übernahm Hennes Weisweiler das Kommando. Für den kopfballstarken Innenverteidiger ein Glücksfall, denn Weisweiler förderte vor allem die jungen Akteure.
Mit den 1977er-DFB-Pokalendspielen gegen Hertha BSC gewann Strack seinen ersten von insgesamt drei Pokalsiegen. 1978 folgte mit dem Double der ganz große Triumph. Strack war als Stammspieler eine der Säulen des Teams und mit dem FC Dauergast auf internationaler Bühne. Zwei Mal erreichte er mit den Kölnern das Halbfinale (Europapokal der Landesmeister 1978/79, UEFA-Pokal 1980/81) und ein Mal das Viertelfinale im UEFA-Pokal 1984/85. Bemerkenswert auch seine Bilanz im DFB-Pokal: Vier Mal stand Strack mit den Geißböcken im Finale und ging dabei drei Mal als Sieger vom Platz.
Am 13. Oktober 1982 bestritt er sein erstes A-Länderspiel beim 2:1-Sieg über England im Londoner Wembley-Stadion. Sein Highlight im Trikot der Nationalmannschaft folgte dann am 20. November 1983 in Saarbrücken gegen Albanien, als er mit seinem Tor dem DFB-Team die Teilnahme an der Europameisterschaft 1984 in Frankreich sicherte. Es war sein letztes von insgesamt 10 A-Länderspielen. Wegen einer Verletzung vor der EM bekam Strack von Bundestrainer Jupp Derwall in Frankreich keine Minute Spielzeit; Deutschland schied nach der Vorrunde aus. Derwalls Nachfolger Franz Beckenbauer berief den Libero nicht mehr. Die FC-Gemeinde wird Gerhard Strack für immer als großen Sportler und Menschen in Erinnerung behalten.