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Köln.Sport

Lukas Podolski: „Ich bin immer mit Herz dabei“

Lukas Podolski

Organisierte in den Sommerferien zwei Fußballcamps für Kinder: Weltmeister Lukas Podolski
Foto: PR

Volles Engagement zeigte Lukas Podolski über zwei Wochen bei seinem „Strassenkicker“-Fußballcamp in den Wassermannhallen. Bei der Abschlussveranstaltung traf Köln.Sport den Fußball-Weltmeister zum Interview.

Autogramme schreiben, kurz für Erinnerungsfotos posieren: Mit einer Engelsgeduld stand Lukas Podolski bei der Abschlussveranstaltung seines „Strassenkicker“-Camps seinen Fans zur Verfügung. Knapp eine halbe Stunde dauerte es, bis der Andrang endlich abflaute. Die ganzen zwei Wochen war der Fußball-Weltmeister anwesend, spielte mit den Kindern herum und zeigte sich extrem engagiert. Von Berührungsängsten oder Star-Allüren beim 31-Jährigen keine Spur. Im Köln.Sport-Interview sprach die Kölner Fußballikone über sein Engagement für Kinder und die überwältigende Rückmeldung.

Herr Podolski, statt Urlaub am Sandstrand sind Sie hier bei ihrem „Strassenkicker“-Camp anwesend. Ist das ihre Erholung für den Sommer?

Jeder muss seinen Weg finden, wie er sich erholt. Ich habe in Köln auch meine Erholung. Es ist nicht so, dass wir hier in einer Kleinstadt leben, Köln hat viel zu bieten. Ich genieße die Zeit – in den letzten Jahren war ich leider nicht so oft in der Stadt. Ich habe hier meine Familie, meine Freunde – und natürlich jetzt das Camp. Ich bin gerne bei den Kinder, die zwei Wochen haben richtig Spaß gemacht. Daher ist das für mich die beste Erholung!

Sie waren jeden Tag am Start, die Kinder himmeln sie geradezu an. Wie sehr genießen Sie die Reaktionen auf ihr Engagement beim „Strassenkicker“-Camp?

Am Ende ist es am Wichtigsten, dass die Kinder glücklich sind, dass sie hier Spaß haben und zufrieden nach Hause gehen. Dann habe ich viel erreicht, das ist für mich die Hauptsache.

Im nächsten Jahr gibt es, das habe ich Sie auf der Abschlussveranstaltung verkündet, wieder ein „Strassenkicker“-Camp. Werden Sie auch wieder komplett dabei sein?

Diesmal hat es ganz gut gepasst, da nach dem EM-Aus die Sommerferien liefen. Wenn es nächstes Jahr wieder so passt, bin ich natürlich hier. Wenn nicht, dann werde ich bestimmt den ein oder anderen Tag vorbeischauen. Ich könnte das Camp auch an eine Agentur geben, die das alles veranstaltet und mich selber im Hintergrund halten, aber sowas möchte ich nicht. Wenn ich etwas mache, dann will ich da auch zu 100 Prozent dahinterstehen.

Stets mit vollem Engagement dabei: Lukas Podolski beim "Strassenkicker"-Fußballcamp Foto: PR

Stets mit vollem Engagement dabei: Lukas Podolski beim „Strassenkicker“-Fußballcamp
Foto: PR

Sie stecken in das Camp viel Herzblut hinein, sind mit ihrer Stiftung auch sehr aktiv. Die Rückmeldung, das merkt man auch hier, ist überwältigend.

Wie gesagt: Wenn ich etwas mache, dann stehe ich auch zu 100 Prozent dahinter. Sonst bräuchte man solche Projekte nicht zu machen. Mir macht sowas Spaß, ob es jetzt hier im „Strassenkicker“-Camp ist oder bei anderen Projekten meiner Stiftung, mit denen ich Kinder unterstütze. Das passt für mich! Und wenn man nach den zwei Wochen die Resonanz der Kinder und der Eltern hört, dann macht mich das natürlich stolz und glücklich.

Sie hatten am Anfang des Camps gesagt, Deutschland seien ein wenig die Straßenkicker abhanden gekommen. Fehlt ein solcher Spielertypus der Nation?

Wir haben das Ganze sicherlich nicht gemacht, um jetzt neue Straßenkicker auszubilden. Wir wollten einfach ein anderes Camp machen, als es sonst geboten wird. Das ist uns gut gelungen! Mein Sohn war bei Camps, ich war früher oft bei sowas: Zumeist gibt es dort Training auf dem Fußballplatz. Wir wollten etwas anderes, haben ein Jahr lang zusammen mit den Trainern und Betreuern die Köpfe zusammengesteckt und viel Herzblut hineingesteckt. Das ist das, wofür ich stehe – egal ob es bei den Fans in der Kurve ist oder bei solchen Projekten wie dem „Strassenkicker“-Camp. Das ist nicht gestellt, ich bin immer mit Herz dabei.

Auch deswegen ist ihre Beliebtheit in Köln ungebrochen, sie mussten gerade über eine halbe Stunde Autogramme schreiben und Bilder machen. Ist dieser Status etwas, das sie stolz macht?

Wie ich eben schon gesagt habe: Wenn man am Ende des Tages das Camp zuschließt, dann macht es einen stolz und glücklich, wenn die Kinder glücklich sind. Wenn die Betreuer, die Trainer, die Eltern und ganz besonders die Kinder zufrieden nach Hause gehen und sagen „Es war toll hier, ich habe etwas gelernt, und zwar nicht nur über Fußball“, wenn das das Fazit ist, dann hat sich die ganze Arbeit gelohnt.

Das Interview führte Thomas Reinscheid.