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Köln.Sport

Leverkusen mit Last-Minute-Sieg

Quelle: IMAGO

Stefan Kießling steigt zum Kopfball hoch.

Bayer Leverkusen kann dank einer starken ersten Halbzeit und Joker Jens Hegeler weiter vom Einzug ins Achtelfinale der Champions League träumen. Die Werkself schlug Real Sociedad San Sebastian glücklich mit 2:1.

von David Vorholt 

Die Serie von Bayer Leverkusen hält an. Im zweiten von drei Heimspiel binnen sieben Tagen feierte das Team von Sami Hyypiä den zweiten Sieg, dieses Mal in der Champions League. Beinahe hätten die Leverkusener sich mit nur einem Zähler begnügen müssen, doch Hegelers Freistoß-Treffer kurz vor Abpfiff bescherte Bayer einen insgesamt verdienten Sieg. 

Starker Beginn – Führung mit dem Pausenpfiff

Gegen den Tabellendreizehnten der Primera Division zeigte Leverkusen eine starke Anfangsphase. Kapital konnte der Bundesliga-Dritte, bei dem Trainer Hyypiä mit Wollscheid anstatt Spahic lediglich eine Änderung im Vergleich zum Spiel gegen Hannover 96 vorgenommen hatte, daraus zunächst aber nicht schlagen. 

Nach druckvollem Beginn und Möglichkeiten für Rolfes, Kießling und Sam verlor Bayer ein wenig die Spielkontrolle, was San Sebastian gegen Mitte der ersten Hälfte deutlich mutiger werden ließ, so dass die Nordspanier ihrerseits zu Möglichkeiten kamen. Die beste hatte Seferovic, der alleine auf Bernd Leno zulief. Doch der Bayer-Keeper verhinderte außerhalb des Strafraums mit dem Kopf voran den Rückstand.

Kurz darauf lag der Ball dann im Netz. Griezmann war frei vor Leno aufgetaucht und beförderte die Kugel über den Torwart hinweg ins Gehäuse. Dieses Mal verhinderte der Pfiff des Unparteiischen einen Leverkusener Rückstand. Das Gespann hatte auf Abseits entschieden. Eine Fehlentscheidung zum großen Glück für die Gastgeber. 

Als jeder in der BayArena bereits mit einem 0:0 zur Pause rechnete, war es Kapitän Simon Rolfes, der nach einem Eckstoß doch noch die Führung erzielte. Seinen wuchtigen Kopfball konnte Torwart Claudio Bravo zunächts noch parrieren, doch im Nachsetzten beförderte Rolfes den Ball zur Pausenführung über die Linie. 

Bayer verliert nach dem Ausgleich den Faden

Nach dem Wechsel schien es zunächst der Bundesligist zu sein, der die Initiative ergreift, doch San Sebastian kam sechs Minuten nach Wiederanpfiff, etwas überraschend, zum Ausgleich, nachdem Hilbert im Strafraum viel zu spät kam und Carlos Vela elfmeterwürdig stoppte. Der Gefoulte selbst trat an und scheiterte zunächst an Leverkusens Torhüter Bernd Leno, der die richtige Ecke geahnt hatte. Beim Nachschuss von Vela war Leno dann allerdings machtlos – 1:1.

Leverkusen agierte fortan kopf- und planlos. Der Ausgleichstreffer zeigte Wirkung. Die Hyypiä-Truppe reagierte phasenweise fast verängstigt und ließ immer wieder Konter zu. Einzig der Abschlussschwäche San Sebastians war es geschuldet, dass Bayer nicht in Rückstand geriet. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie hitziger. Neben vielen harten, aber überwiegend fair geführten, Zweikämpfen kam es nach dem Ausgleich auch zu unschöneren Szenen. Vela hätte nach Tätlichkeit an Bayer-Kapitän Rolfes Rot sehen müssen, Schiedsrichter Karrasew beließ es jedoch bei Gelb.  

Hyypiä wechselt den Last-Minute-Sieg ein

Sami Hyypiä reagierte, brachte für die letzten gut 20 Minuten Kruse und Can für den glücklosen Son und den teilweise überforderten Boenisch. Besser wurde es zunächst nicht. Stürmer Stefan Kießling hing unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw phasenweise in der Luft, klare Torchancen waren im zweiten Durchgang Mangelware bei Leverkusen.

Dass er mit Jens Hegeler (85. Minute für Sam) noch den Sieg einwechseln würde, hatte Sami Hyypiä wohl nicht geplant, viel mehr ging es dem Finnen fünf Minuten vor Ende der Partie wohl darum, nicht noch zu verlieren. Doch nachdem zunächst Kruse und dann Kießling gute Möglichkeiten in der Schlussphase liegen ließen, kam in der Nachspielzeit der Auftritt des Jens Hegeler. Mit einem strammen Schuss versenkte er einen Freistoß aus etwa 20 Metern im Gehäuse der Spanier und avancierte so zum gefeierten „Man of the Match“ für den Bundesligisten, der mit drei Punkten aus zwei Spielen und lediglich einem Punkt Rückstand auf Manchester United und Schachtjor Donezk, die sich parallel mit 1:1 trennten, weiterhin alle Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales hat.