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Köln.Sport

Kurstädterinnen ohne Chance gegen Jena

Foto: Guido Kölzer

Vollversammlung im Jenaer Strafraum

Der SC 07 Bad Neuenahr verliert das Heimspiel gegen FFUSV Jena und schafft es nicht die Serie aus sechs Spielen ohne Niederlage und mit nur einem Gegentor zu verbessern.

 

Carolin Schiewe entschied, durch ein Traumtor in der 74. Minute, die doch eher zähe Partie für die FFUSV Jena gegen SC 07 Bad Neuenahr. Doch der Zeitpunkt für eine Niederlage hätte nicht besser sein können. Es klingt abstrus, doch in der nächsten Woche steht das wichtige Spiel gegen die 1.FFSV Frankfurt an, die ebenfalls an diesem Wochenende eine bittere Niederlage hinnehmen musste.

Aus dieser Sicht also der psychologisch richtige Zeitpunkt für einen Rückschlag, vor allem wenn die Mannschaft es schafft gestärkt und mit neuer Gier auf Siege aus der Niederlage hervorzugehen.

Trainer Colin Bell sah dies ähnlich: „Vielleicht auch ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Nächste Woche gegen Frankfurt braucht die Mannschaft ein anderes Gesicht und wird dieses auch zeigen.“

Co- Trainer Dennis Lamby hatte schon unter der Woche vor dem Gegner gewarnt, nachdem er sie bei der 0:7-Auswärtsklatsche in Wolfsburg beobachtet hatte. „Die sind gut organisiert. Außerdem haben wir die bisherigen beiden Spiele gegen Jena verloren, das kommt ja nicht von ungefähr.“

Mit dieser Äußerung sollte Lamby Recht behalten. Es wurde eine wie erwartet zerfahrene Partie, da Jena im Saisonverlauf nicht unbedingt als Tormaschine auffiel. Mit sieben erzielten Toren aus denen zwölf Punkte resultierten, kann man aber durchaus von Effektivität sprechen. Der SC 07 seinerseits verfügt über eine der besten Abwehrreihen der Liga, ist aber mit eigenen Toren auch eher sparsam. 15 Tore erzielten die Kurstädterinnen bislang in der Liga.

Vom Anpfiff an bekamen die Zuschauer also einen Kampf um jeden Zentimeter des nicht gerade optimalen Rasens im Apollinarisstadion geboten. Ganze vier Torchancen verteilten sich gerecht auf beide Teams bis zum Pausenpfiff. Iva Landeka und Amber Hearn auf Jenaer Seite und Bianca Rech und Celia Okoyino da Mbabi auf Seiten des SC 07 vergaben diese allerdings ohne für zwingende Gefahr zu sorgen.

Jena gelang es geschickt die zuletzt so erfolgreiche da Mbabi aus dem Spiel zu nehmen, so dass eigentlich früh klar war, welche Aktion für eine Entscheidung sorgen würde. Eine grandiose Einzelleistung sollte es sein, denn als Carolin Schiewe in der 74. Minute genau Maß nahm und die Kugel aus 25 Metern ins rechte obere Toreck von Almuth Schult donnerte, war dies nicht nur die Entscheidung, sondern auch das Ende der 634 Minuten dauernden Serie der Nationaltorhüterin. Solange hatte sie nicht mehr hinter sich greifen müssen. Zuvor hatte Leonie Maier, nach einer guten Stunde die einzige zwingende Gelegenheit im zweiten Durchgang für die Kurstädterinnen, verzog aber knapp.

Auch der Sturmdrang von Almuth Schult in den Schlussminuten brachte nichts mehr ein. So entführten die Gäste völlig verdient wichtige drei Punkte von der Ahr, was Trainer Daniel Kraus nach dem Spiel ausgelassen feierte, ehe er sich dem Pressegespräch stellte.

Bell gestand nachdem Spiel: „Ein verdienter Sieg des FF USV Jena, aber man muss unseren Mädels auch einmal so einen Tag zugestehen. Es war irgendwie nicht unser Tag heute.“

Ein völlig zufriedener Daniel Kraus, Trainer des USV Jena, brachte seine Freude nach dem Spiel zum Ausdruck: „Ich muss leise sprechen, da ich während des Spiels genug geschrien habe. Es war eine tolle kämpferische Leistung meiner Mannschaft und die richtige Antwort auf unsere derbe Niederlage in Wolfsburg.“