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Köln.Sport

Kölner Athleten kämpfen um Förderung

Sie sind in unterschiedlichen Disziplinen unterwegs, verfolgen aber ein gemeinsames Ziel: mehr Sichtbarkeit für ihre Sportarten und die finanzielle Situation des Spitzensports in Köln.

Verbund Kölner Athleten
Auftaktveranstaltung „Verbund Kölner Athleten“: Hockeyspielerin Nike Lorenz (l.) und Boxer Nelvie Tiafack (M.) im Gespräch mit Moderator Pierre Klein (SID Marketing).

Spitzensportler wie Sarah Voss haben es in der „Sportstadt“ Köln nicht leicht. „Ich trainiere rund 35 Stunden pro Woche“, berichtet die 23-jährige Turnerin vom Olympiastützpunkt NRW/Rheinland. Nebenher absolviert Sarah ein BWL-Fernstudium. Doch auf eine finanzielle Unterstützung muss die EM Dritte im Team-Mehrkampf weitestgehend verzichten. Ein Job neben der Sportkarriere? Bei diesem Trainings- und Wettkampfpensum nicht wirklich machbar. Dabei würden ihr schon 500 bis 600 Euro mehr pro Monat enorm helfen. Doch weil sie diese Summe nicht bekommt, „stelle ich mir die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, weiter Leistungssport zu betreiben“, sagt Sarah, die von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 träumt.

Aus diesem Grund hat sich in der Domstadt der „Verbund Kölner Athleten“ (VKA) gegründet. Initiator des Sportler-Bündnisses ist Timur Oruz, Hockey-Nationalspieler von Rot-Weiss Köln. Insgesamt hat Oruz 20 Spitzensportlerinnen und -sportler aus Köln vereinen können. Und bald sollen es mehr werden. Ihr Ziel lautet: mehr Sichtbarkeit – für ihre Sportarten, aber auch für die finanzielle Situation der Top-Athleten. „Wir wollen, dass die Stadt, die sich gerne als ,Sportstadt’ bezeichnet, endlich wach wird und uns Sportler mehr unterstützt“, fordert der Kölner Box-Europameister Nelvie Tiafack, der sich ebenfalls dem VKA angeschlossen hat. „In anderen Sportstädten wie Düsseldorf oder Hamburg passiert wesentlich mehr, was die Förderung olympischer Sportarten betrifft. Dass wir es in Köln trotz der vielen Top-Talente überhaupt nötig haben, einen solchen Verbund zu gründen, sagt eigentlich schon alles.“

Weil die Stadt Köln ihren Spitzen-Athleten keine Fördermittel bereitstellt, nehmen Oruz, Voss und Co. ihr Schicksal selbst in die Hand und suchen Unterstützer. „Spitzensport ist ein Vollzeit- und Profijob“, heißt es auf der Homepage der VKA, „aber mit Amateurbezahlung. Das muss sich ändern.“ Mehr Informationen zum Verbund Kölner Ahtleten gibt’s hier.

Text: Frank Schwantes