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Judo – die Kampfkunst des „sanften Weges“

Judo ist eine japanische Kampfkunst, die Ende des 19. Jahrhunderts von Jigoro Kano entwickelt wurde. Das Wort „Judo“ bedeutet wörtlich übersetzt „sanfter Weg“ und zielt darauf ab, die körperliche und geistige Entwicklung des Praktizierenden zu fördern.

Szene aus einem Judo-Kampf von Assmaa Niang (r., Marokko) gegen Giovanna Scoccimarro (Deutschland) bei den European Open am 12. März in Rom (Italien). (Foto: IMAGO/Luigi Mariani)
Szene aus einem Judo-Kampf von Assmaa Niang (r., Marokko) gegen Giovanna Scoccimarro (Deutschland) bei den European Open am 12. März in Rom (Italien). (Foto: IMAGO/Luigi Mariani)

Im Judo geht es darum, den Gegner durch geschickte Anwendung von Techniken aus dem Gleichgewicht zu bringen und dann zu Boden zu bringen oder zu werfen. Im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten wie Karate oder Taekwondo gibt es im Judo keine Schläge oder Tritte.

Judo wird in Wettkämpfen auf nationaler und internationaler Ebene praktiziert und ist auch eine olympische Disziplin. Die Wettkämpfe werden in verschiedene Gewichtsklassen unterteilt, um faire Kämpfe zu gewährleisten.

Judo als Selbstverteidigung und als Wettkampfsport

Judo wird nicht nur als Kampfkunst, sondern auch als Sport, zur Selbstverteidigung und zur Förderung von Fitness und Gesundheit praktiziert. Es gibt auch zahlreiche Judo-Übungen, die dazu beitragen können, die Flexibilität, das Gleichgewicht und die Koordination zu verbessern.

Als Wettkampfsport besteht das Ziel des Judokas darin, seinen Gegner durch geschickte Anwendung von Techniken aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn auf den Rücken zu werfen oder am Boden festzuhalten. Der Wettkampf ist in verschiedene Gewichtsklassen unterteilt, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Es gibt sowohl Einzelwettkämpfe als auch Teamwettkämpfe.

Was sind Randori, Shiai und Kata?

Beim Judo wird unterschieden zwischen Randori (freier Kampf) und Shiai (Wettkampf) und Kata. Kata ist ein Begriff aus dem Japanischen und wird im Judo und anderen japanischen Kampfsportarten verwendet. Er beschreibt eine vorher festgelegte Abfolge von Techniken. Diese Techniken werden oft in einer vorgegebenen Form und Reihenfolge ausgeführt. Sie dienen dazu, grundlegende Techniken zu demonstrieren und zu üben.

Kata im Judo besteht aus einer festgelegten Abfolge von Bewegungen, die gegen einen imaginären Gegner ausgeführt werden. Es gibt verschiedene Kata im Judo, die jeweils aus unterschiedlichen Techniken bestehen. Diese Kata dienen dazu, die Prinzipien des Judo zu demonstrieren und zu üben, und sind ein wichtiger Bestandteil des Judo-Trainings.

Im Wettkampf wird Kata oft als Demonstrationswettbewerb ausgetragen. Dabei bewertet eine Jury die technische Präzision, die Dynamik, die Körperhaltung und die Ausdruckskraft der Teilnehmer. In diesem Sinne ist Kata auch eine Art Kunstform. Hier geht es darum, die Techniken mit ästhetischer Eleganz und Ausdruckskraft zu präsentieren.

Wie wird beim Judo im Wettkampf gepunktet?

Punkte werden vergeben, wenn ein Judoka seinen Gegner auf den Rücken wirft oder am Boden festhält. Es gibt auch Strafpunkte. Diese werden einerseits vergeben, wenn ein Judoka bestimmte Regeln verletzt, aber genauso für das Vermeiden von Angriffen oder das Festhalten der Kleidung des Gegners. Der Wettkampf endet entweder, wenn ein Judoka den anderen durch einen erfolgreichen Wurf auf den Rücken wirft, oder wenn die vorgegebene Kampfzeit abgelaufen ist und keiner der Judoka einen erfolgreichen Wurf erzielt hat.

Was bedeutet Ippon im Judo?

Ippon ist ein Begriff aus dem Judo und bezeichnet den höchsten Wert, den ein Judoka in einem Wettkampf erzielen kann. Ein Ippon wird vergeben, wenn ein Judoka seinen Gegner mit einer perfekten Technik auf den Rücken wirft, so dass er vollständig und kontrolliert auf dem Rücken landet.

Ippon ist der höchste Wert, den ein Judoka in einem Kampf erzielen kann, und führt sofort zum Ende des Kampfes. Somit ist Ippon der schnellste und effektivste Weg, um einen Judo-Wettkampf zu gewinnen.

Welche anderen Werte gibt es im Judo außer Ippon?

Neben dem Ippon gibt es noch andere Werte, die im Judo vergeben werden können, wie beispielsweise Waza-ari und Yuko. Diese haben jedoch einen niedrigeren Wert als ein Ippon und erfordern, dass der Judoka den Gegner nicht so perfekt kontrolliert oder ihn nicht vollständig auf den Rücken wirft.

Judo ist eine olympische Sportart und wird auf nationaler und internationaler Ebene praktiziert. Es gibt verschiedene Judo-Turniere, bei denen Judokas aus verschiedenen Ländern gegeneinander antreten, darunter die Weltmeisterschaften, die Kontinentalmeisterschaften und die Olympischen Spiele.

Für die Punktevergabe sind beim Judo die Punktrichter verantwortlich, die am Rand der Judomatte das Kampfgeschehen verfolgen und mit Fahnen in den Farben der Kämpferinnen und Kämpfer anzeigen, wer gerade einen Punkt gemacht hat. (Foto: imago/AFLOSPORT)
Für die Punktevergabe sind die Punktrichter verantwortlich, die am Rand der Judomatte das Kampfgeschehen verfolgen und mit Fahnen anzeigen, wer gerade einen Punkt gemacht hat. (Foto: imago/AFLOSPORT)

Welche Bedeutung haben die Fahnen der Punktrichter beim Judo?

Im Judo verwenden die Punktrichter während des Wettkampfs spezielle Fahnen, um ihre Bewertung der Techniken der Kämpfer anzuzeigen. Es gibt zwei Arten von Fahnen: eine weiße und eine rote Fahne.

Die weiße Fahne wird von einem Punktrichter gehalten, um anzuzeigen, dass er oder sie der Meinung ist, dass keine Wertung erfolgen sollte, da die ausgeführte Technik nicht ausreichend war oder nicht den Kriterien für eine gültige Technik entspricht.

Was bedeutet die rote Fahne im Judo?

Die rote Fahne zeigt ein Punktrichter, um eine Wertung anzuzeigen. Zeigen beide Punktrichter eine rote Fahne, wird eine volle Punktzahl (Ippon) vergeben, was bedeutet, dass der Kämpfer den Kampf gewonnen hat. Wenn nur ein Punktrichter die rote Fahne zeigt, wird eine halbe Punktzahl (Waza-ari) vergeben. Geben die Punktrichter unterschiedliche Wertungen, wird die höhere gewertet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidungen der Punktrichter endgültig sind und nicht angefochten werden können. Die Punktrichter bewerten die Techniken auf der Grundlage ihrer eigenen Beobachtungen und Erfahrungen sowie auf der Grundlage der offiziellen Regeln des Judo.

Welche Bedeutung hat die blaue Fahne im Judo?

Im Judo wird die blaue Fahne von einem Punktrichter gehalten, um anzuzeigen, dass er oder sie der Meinung ist, dass der kämpfende Athlet aus dem „blauen“ Wettbewerber-Set kommt. Im internationalen Judo-Wettkampf werden die Kämpfer traditionell in zwei Gruppen eingeteilt: die „weißen“ und die „blauen“ Kämpfer. Diese Einteilung in „weiß“ und „blau“ dient dazu, Verwechslungen zwischen den Kämpfern zu vermeiden und ein faires Spielfeld zu schaffen, damit die Punktrichter die Kämpfer besser unterscheiden können.

Während des Wettkampfs ist es wichtig, dass die Punktrichter die Kämpfer genau beobachten und auf ihre Techniken achten. Die blaue Fahne bedeutet, dass der Punktrichter den Athleten aus dem „blauen“ Set genau beobachtet und bewertet hat, und dass er oder sie bereit ist, eine Wertung anzuzeigen, wenn eine gültige Technik ausgeführt wird.

Judo bei Olympischen Spielen

Die deutsche Judoka Anna-Maria Wagner gewann bei den Olympischen Spielen 2020/2021 die Bronzemedaille. (Foto: IMAGO/Moritz Müller)

Judo ist seit den Olympischen Spielen 1964 in Tokio, Japan, eine olympische Sportart. Seitdem ist Judo bei jeder Olympiade vertreten und gehört damit zu den wenigen Sportarten, die seit langem einen festen Platz im Programm der Olympischen Spiele haben.

Bei den ersten Olympischen Spielen, bei denen Judo als olympische Sportart vertreten war, traten nur Männer an. Ab den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, Südkorea, wurde auch ein Frauenwettbewerb im Judo eingeführt. Heute sind bei den Olympischen Spielen sowohl Männer als auch Frauen in verschiedenen Gewichtsklassen im Judo vertreten.

Einzel- und Mannschaftswettbewerbe

im Judo gibt es auch Team-Wettbewerbe, bei denen mehrere Judoka zusammen in einer Mannschaft antreten. Diese Mannschaftswettbewerbe werden als „Judo-Teamwettkampf“ oder „Judo-Mannschaftsturnier“ bezeichnet.

Bei einem Judo-Teamwettkampf treten mehrere Mannschaften gegeneinander an. Jede Mannschaft besteht aus mehreren Judoka in unterschiedlichen Gewichtsklassen, die in Einzelkämpfen gegen Judoka aus der anderen Mannschaft antreten. Das Ziel ist es, so viele Einzelkämpfe wie möglich zu gewinnen, um die Mannschaftswertung zu gewinnen.

Besondere Regeln im Teamwettkampf

Die Regeln für den Judo-Teamwettkampf sind ähnlich wie bei den Einzelwettkämpfen, allerdings gibt es einige Unterschiede in Bezug auf die Anzahl der Kämpfe, die Dauer der Kämpfe und die Art der Wertungen. In der Regel dauert ein Einzelkampf im Judo-Teamwettkampf 5 Minuten, wobei der Judoka mit den meisten Wertungen am Ende des Kampfes als Sieger hervorgeht.

Der Judo-Teamwettkampf ist eine beliebte Form des Judo-Wettkampfs und wird auf nationaler und internationaler Ebene praktiziert. Es gibt außerdem spezielle Wettbewerbe wie den „World Judo Team Championship“, bei dem die besten Teams aus der ganzen Welt gegeneinander antreten.

Was bedeutet die Farbe des Judo-Gürtels?

Beim Judo gibt es verschiedene Gürtel, die den Fortschritt und das Können eines Judoka widerspiegeln. Die Farben der Gürtel reichen von weiß (für Anfänger) bis zu schwarz (für erfahrene Judoka). Hier ist eine Übersicht über die verschiedenen Gürtelfarben im Judo:

Von Weiß bis Schwarz – die Farbe des Gürtels eines Judoka gibt Aufschluss über dessen Erfahrung. Die einzelnen Leistungsstufen werden „Kyu“ genannt, die verschiedenen Grade des schwarzen Gürtels „Dan“. (Foto: IMAGO/Madeleine Openshaw)
  • Weißgurt (6. Kyu): Der Weißgurt wird von Anfängern getragen und symbolisiert das Wissen und die Reinheit, die ein Judoka noch nicht erlangt hat.
  • Gelbgurt (5. Kyu): Der Gelbgurt symbolisiert das Wissen und die Erfahrung eines Anfängers und zeigt, dass der Judoka die grundlegenden Techniken des Judo erlernt hat.
  • Orangegurt (4. Kyu): Der Orangegurt zeigt, dass der Judoka ein fortgeschrittenes Niveau erreicht hat und in der Lage ist, seine Techniken gegen verschiedene Gegner anzuwenden.
  • Grüngurt (3. Kyu): Der Grüngurt symbolisiert indes das Wissen und die Erfahrung eines erfahrenen Judoka, der in der Lage ist, seine Techniken mit mehr Präzision und Effektivität anzuwenden.
  • Blaugurt (2. Kyu): Der Blaugurt zeigt, dass der Judoka ein hohes Niveau erreicht hat und in der Lage ist, seine Techniken mit großer Präzision und Kraft anzuwenden.
  • Braungurt (1. Kyu): Den Braungurt tragen fortgeschrittenen Judoka, die kurz vor dem Erreichen des schwarzen Gürtels stehen. Der Braungurt symbolisiert die Fähigkeit des Judoka, seine Techniken mit großer Präzision und Effektivität anzuwenden.
  • Schwarzgurt (1. Dan): Den Schwarzgurt tragen erfahrene Judoka, die ein hohes Niveau erreicht haben. Es gibt verschiedene Grade des schwarzen Gürtels (Dan-Grade), die ein Judoka durch weitere Erfahrung und Leistungen im Judo erlangen kann.

Welche Dan-Grade gibt es im Judo?

Im Judo gibt es insgesamt 10 Dan-Grade, die ein Judoka erreichen kann. Der Dan-Grad wird durch die japanische Bezeichnung „段“ (Dan) angegeben, was so viel wie „Stufe“ oder „Grad“ bedeutet. Die Dan-Grade werden von den nationalen Verbänden sowie von der Internationalen Judo-Föderation (IJF) vergeben und basieren auf den Leistungen und Erfahrungen des Judoka.

Es ist jedoch sehr schwierig, höhere Dan-Grade im Judo zu erreichen, denn sie erfordern oft eine lange und erfolgreiche Karriere im Judo-Sport. Obendrein sind eine große Erfahrung und besondere Fähigkeiten in Techniken, Coaching und Wettkämpfen vonnöten. Deshalb erreichen nur sehr wenige Judoka den höchsten Dan-Grad, den 10. Dan.

Welche Judoka erreichten den 10. Dan?

In der Geschichte des Judo wurden bisher nur 16 Judoka mit dem 10. Dan ausgezeichnet. Hier sind die Namen der Judoka, die den 10. Dan erhalten haben:

  • Jigoro Kano (1860-1938) – Gründer des Judo
  • Yoshimi Osawa (1910-1998) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer
  • Masao Oki (1918-2011) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer
  • Toshiro Daigo (*1926) – ehemaliger japanischer Meister und Olympiasieger
  • Ichiro Abe (*1929) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer
  • Yoshinobu Sekine (*1933) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer
  • Isao Inokuma (1938-2001) – ehemaliger japanischer Meister und Olympiasieger
  • Shozo Awazu (1938-2005) – ehemaliger japanischer Meister und Olympiasieger
  • Osamu Nishimura (*1939) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer
  • Yoshio Nakamura (1941-2011) – ehemaliger japanischer Meister und Olympiasieger
  • Nobuyuki Sato (*1943) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer
  • Tadahiro Nomura (*1974) – ehemaliger japanischer Judoka und Olympiasieger
  • Haruki Uemura (*1946) – ehemaliger japanischer Meister und Olympiasieger
  • Gozo Shioda (1915-1994) – Gründer des Yoshinkan Aikido
  • Kyuzo Mifune (1883-1965) – ehemaliger japanischer Meister und Autor
  • Hiroshi Tada (*1929) – ehemaliger japanischer Meister und Lehrer

Es ist erwähnenswert, dass der 10. Dan im Judo nicht nur aufgrund von sportlichen Leistungen verliehen wird, sondern auch aufgrund von Verdiensten um den Sport, Unterricht und Entwicklung der Sportart, sowie für die Pflege und Verbreitung der Philosophie des Judo.


Wo kann ich Judo in Köln praktizieren?

Auf seiner Internetseite ssbk.de hat der Stadtsportbund Köln eine Übersicht sämtlicher Sportvereine der Stadt und deren Sportangebot aufgelistet. Klicken Sie auf das Logo, um direkt zu diesem Angebot zu gelangen.