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Köln.Sport

Jetzt bloß nicht abheben!

Auch dank Angreifer Anthony Ujah (r.): Der FC feiert seinen starken Start Foto: imago/ActionPictures

Auch dank Angreifer Anthony Ujah (r.): Der FC feiert seinen starken Start
Foto: imago/ActionPictures

Der erste Auswärtsauftritt des FC verlief erfolgreich. Vier Punkte aus zwei Spielen sind ein guter Start, doch was sie wert sind, muss sich erst noch zeigen. Ein Kommentar.

17.20 Uhr in Stuttgart, Abpfiff: Der Gästeblock gleicht einem Meer aus Glückseligkeit, jubelnd liegen sich die Fans in den Armen. Der 1. FC Köln hatte seinem Ruf als Angstgegner der Schwaben wieder alle Ehre gemacht und damit einen gelungenen Start ins Bundesliga-Comeback verbucht. Ein Blick auf die Tabelle verriet gestern Abend: Platz vier mit vier Zählern, die einzige Mannschaft in der Liga ohne Gegentor.

Zeit zum Abheben? Lediglich für die Fans, die berauscht von der souveränen Leistung auf der Rückreise nach Köln bereits den Durchmarsch ins internationale Geschäft planten. Die Verantwortlichen geben sich weiterhin betont locker, betont bescheiden. Sie wissen: Nach zwei Spieltagen ist noch nie eine Saison entschieden, noch kein Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht worden. Vier von vielleicht 40 nötigen Zählern hat der FC allerdings schon auf dem Konto.

Die Defensive als Prunkstück

Mit zwei Punkten mehr grüßte der FC 2005 nach einem Sieg in Stuttgart als Aufsteiger ebenfalls von Platz vier. 3:2 hatten die „Geißböcke“ bei Trapattonis VfB gewonnen, Uwe Rapolder und die jungen Wilden um Albert Streit, Markus Feulner und Lukas Podolski schienen den schlafenden Riesen 1.FC Köln endlich wachzuküssen. Die Träume flogen hoch, die Verantwortlichen klopften sich stolz auf die Schultern. Am Ende der Spielzeit stand jedoch nicht die Rückkehr auf die europäische Bühne zu Buche, sondern abermals der sang- und klanglose Gang in die 2. Bundesliga.

Trotz dieser schmerzhaften Erinnerungen: Der FC hat in den ersten beiden Partien nicht nur gezeigt, dass er im Fußball-Oberhaus mithalten kann. Er hat sogar gezeigt, dass er für ambitionierte Gegner wie Hamburg und Stuttgart schwer zu bespielen ist. Die Defensive ist eine Klasse weiter oben auch das Prunkstück des Teams. Ob das für höhere Weihen reicht, muss noch bewiesen werden. Ein erstes Fundament für den Klassenerhalt ist jedoch gelegt.

Kurze Zeit zum Genießen

Bis zur nächsten Partie bei Mitaufsteiger Paderborn hat das Team nun dank der Länderspiel-Pause zwei Wochen Zeit, die bisherigen Spiele zu verarbeiten. Zeit genug, wie Dominic Maroh den Blick auf die Tabelle zu genießen. Dass die „Geißböcke“ nun die Beine hochlegen werden, ist allerdings nicht zu erwarten. Schon ein Blick auf den nächsten Gegner, der ebenfalls klasse aus den Startlöchern kam, zeigt: Es wird nicht leichter. Schön, dass das in Köln mittlerweile die wichtigen Personen wissen.

Thomas Reinscheid