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Köln.Sport

„Irgendwann werde ich Deutz verlassen“

Quelle: Benjamin Horn

Deutz-Coach Raphael Gilberg ist seit zwölf Jahren im Amt.

Der SV Deutz 05 hat in der Bezirksliga zuletzt zweimal in Folge verloren. Doch selbst bei 20 Niederlagen würde ein Mann nicht zur Diskussion stehen: Trainer Raphael Gilberg. In Köln.Sport blickt er auf den Saisonverlauf und seine Zukunftsplanung.

Herr Gilberg, die vergangenen Wochen verliefen für ihr Team vom SV Deutz 05 mit Niederlagen gegen Urbach und Schlebusch nicht zufriedenstellend. Woran hat es gelegen?
Gilberg:Zunächst einmal muss ich sagen, dass wir im Großen und Ganzen mit der Saison sehr zufrieden sind. Wir stehen auf dem fünften Tabellenplatz, also genau im Zielkorridor. Deswegen ist bei uns derzeit Jammern auf hohem Niveau angesagt. Man merkt der Mannschaft aber an, dass der Substanzverlust in dieser Saison schon enorm ist.

 

Genauer, bitte.
Gilberg: Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch. Seit der letzten Woche der Vorbereitung fallen ständig mindestens fünf Spieler gleichzeitig aus. Mit der Folge, dass unsere Personaldecke enger wird und auch angeschlagene Spieler zum Einsatz kommen. Die sind aber, wenn sie nicht trainieren, für unser intensives Spiel nicht fit genug.

Ist das auch die Erklärung für das 2:5 gegen Schlebusch?
Gilberg: Ja, auch. Gegen Urbach haben wir auch wegen unserer eigenen Dummheit verloren. Aber Schlebusch hat uns auseinander genommen. Ich bin aber ohnehin davon überzeugt davon, dass Schlebusch aufsteigen wird, wahrscheinlich mit 15 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Das ist schon ein tolles Team, auch in unterschiedlichen Besetzungen. Und wenn man an dem Punkt mal angekommen ist, dann stehen der Mannschaft alle Türen offen.

Ist von den Zweifeln aus dem Vorjahr noch etwas übrig geblieben, dass Sie vielleicht nach zwölf Jahren nicht mehr der richtige Trainer für den SV Deutz 05 sein könnten?
Gilberg: Die Zweifel kamen natürlich in einer Zeit, als es für uns in der Landesliga nur Niederlagen hagelte. Und weil ich weiß, dass der Verein mich nicht entlassen würde, habe ich mir dann selbst die Frage gestellt, ob es nach all der Zeit noch Sinn macht. Das mache ich auch weiterhin regelmäßig. Aber mittlerweile habe ich eine runderneuerte Mannschaft, mit der die Arbeit sehr viel Spaß macht.

Also für immer Deutz?
Gilberg: Nein, irgendwann kommt das Ende. Ob es im Sommer, in fünf oder in zehn Jahren kommt, das weiß ich nicht. Aber in der Zukunft will ich schon eine neue Herausforderung annehmen. Es war in den letzten Jahren immer so, dass ich Landesliga- oder Mittelrheinliga-Angebote bekommen habe. Das ist auch jetzt schon wieder für die nächste Spielzeit der Fall. Wenn ich wechsle, muss aber das Gesamtpaket aber sehr attraktiv sein, gerade auch in Sachen Verbindung zum Jugendbereich, wo man sich bedienen kann. Aber selbst meine Familie hat sich bisher immer gewünscht, dass ich in Deutz bleibe. Deshalb ist es noch nicht dazu gekommen.