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Köln.Sport

Im Schatten der Moschee

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Moschee

Wie ein Schutzpatron wacht der Colonius über den Ascheplatz neben der Moschee (Foto: Thomas Berger)

Jugendliche auffangen

Und dass das vor allem im multikulturellen Stadtteil Ehrenfeld eine richtig gute Idee ist, zeigt das Interesse der Jugendlichen am Sportangebot des DSK. 16 Mannschaften stellt der Verein aktuell, 14 im Jugend-, zwei im Seniorenbereich. Die erste Mannschaft ist das „Vielfaltteam“, für das in der aktuellen Saison 23 Kicker aus neun Nationen zum Einsatz kommen. Zudem gibt es die „Pampers-Kicker“, eine Gruppe speziell für kleinere Kinder zwischen vier und fünf Jahren, deren Geschwister beispielsweise in einer anderen Jugendmannschaft des DSK spielen.

Über 324 Fußballer sind in diesen Teams aktiv, der Aschenplatz wird an jedem Tag der Woche genutzt. Güleryüz überzeugt sich davon selbst, ist jeden Tag auf dem Sportplatz und schaut zu: „Für die Region ist das ein bedeutender Klub, mit dem wir in Ehrenfeld viele Jugendliche auffangen und so einen Beitrag leisten können. Sie können hier auch Sozialstunden ableisten, wir helfen bei der Hausaufgabenbetreuung und bei der Suche nach Ausbildungsplätzen“. Und nach jeder Trainingseinheit gibt es im Nachbargebäude der Moschee ein gemeinsames Mittagessen, Teambuilding direkt an der Basis sozusagen.

Das stärkt das Gefühl, das der Verein transportiert. „In unserer Satzung ist verankert, dass wir politisch und ethisch absolut neutral sind, daher haben wir viele Nationalitäten und die verschiedensten Religionen. Hier kannst du erleben, wie der Griechisch-Orthodoxe auf den Moslem passt und der Christ das Tor schießt“, schildert Güleryüz stolz. Und auch wenn er immer wieder betont, dass es neben dem DSK natürlich noch etliche andere Vereine gibt, die ehrenamtlich ebenfalls jeden Tag solch einen Beitrag zur Integration von Jugendlichen leisten, hat sich das kaum ein anderer Klub so sehr auf die Fahne geschrieben wie der DSK.

Und wer einmal an einem Spieltag auf der Anlage des DSK vorbeischaut, kann sich selbst davon überzeugen. „Wenn wir beobachten, wie ein Flüchtlingskind, das kein Deutsch spricht und in der Gesellschaft vielleicht noch keinen Platz gefunden hat, auf dem Fußballplatz wieder Spaß hat und zum Helden wird und seinen schweren Weg vergisst – dann haben wir alles richtig gemacht“, sagt Güleryüz. Recht hat er. Und wird dafür auch in Zukunft sorgen – im sprichwörtlichen Schatten der imposanten Moschee.

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