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“Ich weiß, was ich an Fortuna habe“

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Uwe Koschinat ist bei den Fortuna-Fans extrem beliebt. Der Rheinländer sucht regelmäßig den Austausch mit dem eigenen Anhang Foto: IMAGO/Manngold

Uwe Koschinat ist bei den Fortuna-Fans extrem beliebt. Der Rheinländer sucht regelmäßig den Austausch mit dem eigenen Anhang
Foto: IMAGO/Manngold

Ihren Vertrag bei Fortuna Köln haben Sie kürzlich bis 2018 verlängert. Wie groß ist Ihr Verlangen, als Trainer in noch höhere Gefilde als die 3. Liga vorzustoßen?
Es ist mein großer Wunsch, mich auch in einer höheren Liga zu beweisen. Allerdings ist dies kein Ziel, dem ich täglich nachlaufe. Ich weiß sehr genau, was ich an der Fortuna habe. Nicht zuletzt deswegen bin ich initiativ tätig geworden und habe eine Verlängerung der Zusammenarbeit angestrebt. Ich finde hier optimale Arbeitsbedingungen und eine hervorragende Vereinsstruktur vor. Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn ich den Verein Fortuna Köln dahingehend entwickeln könnte, dass wir diesen Schritt gemeinsam gehen. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Entwicklung angekommen.

Sie pflegen einen engen Kontakt zu den Fans, suchen regelmäßig das Gespräch. Was interessiert die Fans dabei besonders?
Die Fans wollen natürlich ein Stück weit in meinem Kopf blicken und hören, wie Entscheidungen zustande kommen. Ich möchte die Leute an unserer Entwicklung teilhaben lassen. Wenn die Fans spüren, da ist jemand, der eine klare Idee hat, mit Spielern, die diese Idee auf dem Platz umsetzen, dann ergibt sich eine gewisse Vertrauensbasis. Da habe ich in den letzten Jahren äußerst positive Erfahrungen gemacht.

Nach zuvor fünf Niederlagen in Folge, punktet Fortuna seit dem achten Spieltag regelmäßig. Gab es in dieser Phase ein Schlüsselerlebnis?
Mit Sicherheit war ein Grund, dass ich meine taktischen Überlegungen komplett verworfen habe. So ehrlich muss man als Trainer dann auch sein. Meine Idee war, dass wir im Zentrum mit zwei gleichberechtigten Spielern agieren, weil ich geglaubt habe, dass die klare Aufgabentrennung nach defensiv und offensiv in der 3. Liga nicht mehr erfolgsorientiert ist. Dazu wollte ich mit linearen Außenspielern und einer zentralen Spitze spielen, weil ich dachte, dass die Organisation gegen den Ball so am besten funktioniert. Leider haben die Rädchen nicht so ineinander gegriffen, wie ich gehofft hatte. Wir haben diese Entscheidungen dann gegen Unterhaching revidiert, spielen seitdem wieder mit einer klaren Aufgabenteilung im Zentrum und variablen Außenspielern. Das gibt uns Sicherheit und mehr Präsenz zum Tor, ohne unsere taktische Ordnung zu verlieren.

„Ein gesicherter Klassenerhalt im April wäre ein Traum“ – Uwe Koschinat im Gespräch mit Köln.Sportler Stefan Kühlborn

„Ein gesicherter Klassenerhalt im April wäre ein Traum“ – Uwe Koschinat im Gespräch mit Köln.Sportler Stefan Kühlborn

Aktuell scheint der Vorsprung auf die Abstiegsränge kaum mehr zu verspielen. Warum hält Fortuna die Klasse?
Wir haben fußballerisch das Potenzial und sind auf der anderen Seite eine der ekligsten Mannschaften der Liga. Wenn wir das weiterhin auf den Platz bringen, werden wir ausreichend Punkte sammeln. Zudem ist der Charakter der Mannschaft so gefestigt, dass wir immer in der Lage sind, nochmal eine Schippe draufzulegen, wenn die Aufgabe es erfordert. Ein weiterer positiver Aspekt ist sicherlich die Ruhe, die wir im Verein haben, die wir uns durch die gute Ausgangsposition auch ein Stück weit selbst erarbeitet haben.

Am 4. März steht das Viertelfinale im FVM-Pokal an. Als klassenhöchste Mannschaft darf man sich keinen Ausrutscher leisten. Wie wichtig ist der Einzug in den DFB-Pokal aus finanzieller und sportlicher Sicht?
Der finanzielle Aspekt ändert nichts daran, dass wir ohnehin maximal motiviert sind, den Pokal zu gewinnen. Als Spieler hat man relativ wenig Zeit, um etwas Bleibendes zu erreichen. Und das sind in erster Linie Titel. Da hältst du den Pokal hoch, es werden Fotos gemacht, die im Vereinsheim hängen, als Beweis, dass man etwas erreicht hat. Darum ist dieser Titel für mich immens wichtig.

Wenn Sie für die verbleibende Rückrunde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ein gesicherter Klassenerhalt im April. Das wäre für mich ein Traum.

Nach dem Aufstieg mussten Sie vor der Mannschaft ein Lied zum Besten geben und haben von einem Auswärtsspiel in Mailand gesungen. Welches Lied singen Sie beim Klassenerhalt?
Das ist eine gute Frage. Aber ich glaube, wir träumen alle immer noch von Mailand (lacht).

Das Gespräch führte Stefan Kühlborn

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