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Köln.Sport

„Ich habe vor niemandem Angst“

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Glauben Sie, der Leistungsunterschied zwischen 2. und 1. Liga wird Sie sportlich nach vorne bringen?
Wenn plötzlich ein Arjen Robben alleine auf dein Tor zuläuft oder sich Marco Reus durch die Abwehr dribbelt, ist das natürlich etwas anderes. Das sind Topspieler, auf die ich mich sehr freue und mit denen ich mich auch messen möchte. Ich habe außerdem immer gesagt, dass ich mich auch in der Nationalmannschaft weiterentwickeln möchte, jetzt aber erst mal in der U21 den nächsten Schritt machen möchte. Ein Traum ist natürlich auch, irgendwann mit der A-Nationalmannschaft aufzulaufen.

Auf wen freuen Sie sich besonders, oder vor wem haben Sie Angst?
Angst habe ich vor niemandem! Ich freue mich auf das Duell gegen den FC Bayern mit Mario Götze. Gegen den habe ich schon in der Jugend gespielt.

Sie haben sicher die Klasseleistungen von Manuel Neuer bei der WM mit­verfolgt. Was macht ihn zu einem so ­außergewöhnlichen Torwart?
Manuel Neuer kann zwei Sachen sehr gut, die viele Torhüter eben nicht so gut können: Fußballspielen und den Strafraum beherrschen. Das hebt ihn von vielen Torhütern ab. Ich denke, deswegen hat er momentan so ein gewisses Alleinstellungsmerkmal in Deutschland, vielleicht auch in der Welt. Er ist zu Recht zum weltbesten Torhüter gekürt wurden. Ich schaue mir aber auch schon mal alte Spiele von Edwin van der Sar an, der mich fußballerisch immer sehr beeindruckt hat. Aber mir ist auch wichtig, dass ich meinen eigenen Stil beibehalte.

Gutes Stichwort: Wenn Sie sich selbst charakterisieren müssten, was zeichnet Ihr Torwartspiel aus?
Ich denke, dass ich der Mannschaft eine gewisse Ruhe gebe. Die Jungs können mich anspielen, ohne dabei Angst haben zu müssen, dass ich über den Ball trete (lacht). Die Spieler treten ganz anders auf, wenn sie wissen, dass ein ruhiger, selbstbewusster Torwart hinter ihnen steht. Man sollte immer eine gewisse Souveränität ausstrahlen – auch in brenzligen Situationen. Darüber hinaus denke ich, dass ich im Eins-gegen-eins ganz ordentlich bin und auf der Linie auch den ein oder anderen Ball halte (lacht). Aber grundsätzlich sollen andere über meine Qualitäten reden.

Wie sieht’s mit den Schwächen aus?
Körperlich kann ich mich natürlich noch weiterentwickeln. Auch beim Rauslaufen kann ich noch ein bisschen mutiger werden. Aber ich glaube, dass kommt mit der Zeit, wenn man gewisse Erfahrungen gesammelt hat. Inwieweit hilft es Ihnen, dass mit Toni Schumacher ein früherer Weltklassetorhüter beim FC wirkt. Toni Schumacher verlangt immer von mir, dass ich den Ball schneller abwerfe. Die Schleuderwürfe waren ja früher eine Stärke von ihm. Aber da müssen die Spieler natürlich auch mitmachen (lacht). Ich denke aber, mit dem Torwartspiel von Bodo Illgner kann ich mich vielleicht noch ein bisschen besser identifizieren. Weil er mit seiner ruhigen Art eher ­meinem Naturell entspricht als Toni Schumacher, der doch sehr emotional war. Aber beide waren Weltklassetor­hüter und sind auch Vorbilder.

Interview Jan Brockhausen  

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