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Köln.Sport

Hooligans schädigen den FC

Quelle: IMAGO

Die Kölner Fan-Gruppierung „Wilde Horde

Wieder einmal muss sich der 1.FC Köln dieser Tage von den Übergriffen vermeintlicher Fans distanzieren. Am vergangenen Sonntag war ein Bus mit Gladbach-Fans von Kölner Hooligans attackiert worden.

Beim FC dreht sich derzeit (fast) alles um die Hooligans, doch diesmal ist der Club nicht der einzige, der sich Sorgen macht. Die ganze Stadt ist betroffen von der Gewallt einiger dümmlicher FC-Anhänger.

Das war geschehen: Nach dem letzten Auswärtsspiel der Geißböcke in Hoffenheim versuchten „FC-Fans“ auf dem Heimweg mit einigen Autos einen Bus mit Gladbach-Anhängern von der Autobahn abzudrängen, die vom Borussia-Match in Nürnberg kamen. Der angegriffene Bus wich auf einen Parkplatz aus. Dort, am Rastplatz Siegburg-Ost, griffen dann schließlich einige Hooligans den Bus der Gladbacher mit Eisenstangen, Baseball-Schlägern und Steinen an. Der schwerste Stein wog dabei über fünf Kilo, und ein Kalkbrocken war sogar vorher rot-weiß angemalt worden. Es entstande Sachschaden, verletzt wurde zum Glück niemand.

Zu den schlimmen Vorfällen veröffentlichte der 1. FC Köln gestern Aussagen der Club-Verantwortlichen zu den unrühmlichen Vorfällen. Zuvor waren dem Club von der Polizei die Namen einiger Tatverdächtiger mitgeteilt worden. Ergebnis: Wie schon bei anderen Ausschreitungen befinden sich Mitglieder der Ultra-Gruppierung „Wilde-Horde“ unter den Verdächtigen.

„Wir erwarten vom Fanclub ‚Wilde Horde‘ eine öffentliche Distanzierung von den Tätern und eine Entschuldigung bei den Betroffenen der Attacke auf den Bus der Anhänger von Borussia Mönchengladbach. Darüber hinaus erwarten wir von der ‚Wilden Horde‘, dass sie alle an der Attacke beteiligten Mitglieder, unabhängig von ihrer Position oder Funktion, ausschließt“, erklärt der FC-Fan-Beauftrage Reiner Mendel und macht klar, dass die Geduld des Vereins mit den Ultras langsam zu Ende geht: „Nach zahlreichen gemeinsamen Gesprächen zwischen dem FC und der ‚Wilden Horde‘, auch in der jüngsten Vergangenheit, ist es jetzt an der Zeit, Worten auch sichtbare Taten folgen zu lassen.“

Interessant ist bei diesen Aussagen, dass die „Wilde Horde“, wenn sie den Forderungen nachkommen würde, auch ihren Vorsitzenden Christian H. ausschließen müsste, da er eines der in die Vorkommmnisse verwickelten Fahrzeuge gefahren haben soll.

Auch Dr. Werner Wolf, der Verwaltungsratsvorsitzende des 1. FC Köln, konnte sich den Worten Mendels nur anschließen und fand klare Worte: „Die gezielte Hetze Kölner Ultras auf einen Bus mit Fans aus Mönchengladbach, das Abdrängen von der Autobahn und die Attacke mit Pflastersteinen und Knüppeln ist eine Schande für eine lebendige Fan-Kultur.“

Die Gruppierung „Wilde Horde“ war schon in der Vergangenheit immer wieder durch initiierte Ausschreitungen aufgefallen, was zur Folge hatte, dass der 1. FC Köln ihr ihre Privilegien im Stadion im Juni 2011 entzogen hatte und die Einschränkungen gerade erst im Februar 2012 aufgehoben hatte. Die Ultras durfte seither wieder große Fahnen und Transparente im Stadion lagern, Infostände aufbauen und andere Aktivitäten durchführen.

Claus Horstmann, der Vorsitzende der FC-Geschäftsführung, äußerte sich im „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur zeitlichen Nähe zwischen Begnadigung und den erneuten schlimmen Ereignissen und befand die Kürze der Abfolge Zeit als „schockierend.“ Er ergänzte: „Das Image des 1.FC Köln wird massiv beschädigt,“ und teilte dem Kölner Express zudem mit: „Mit Selbstverpflichtungserklärungen ist es jetzt nicht mehr getan. Und mit Stimmung bei den Heimspielen sind diese Dinge nicht mehr aufzuwiegen, das sind Straftaten, bei denen bewusst Körperverletzungen in Kauf genommen werden.“

Die Hoffnung der Kölner ist nun, dass sich die Täter ausfindig machen lassen und sich in Zukunft die Mehrheit der freidlichen Fans durchsetzen kann. Denn unter den 50.000 Zuschauern im RheinEnergieStadion finden sich nur rund 1.000 Angehörige von Ultra-Gruppierungen, und auch diese sind nicht alle gewaltbereit.