Heilung für die kölsche Seele
- Updated: Februar 23, 2012

Offen und gelassen schildert Mike Wunderlich seine Erfahrungen mit der Krankheit Burn-out
Mike Wunderlich ist ein aufstreben der junger Fußballer. Doch im letzten Jahr traf ihn ein Rückschlag. Die Diagnose: Burn-out-Syndrom. Köln.Sport traf den Viktoria-Kapitän, um zu erfahren, wie er heute damit klarkommt.
Mike Wunderlich war auf einem guten Weg. Dorthin, wo jeder Fußballer in seiner Karriere einmal spielen möchte. „Ja, ich hätte gern Bundesliga gespielt“, sagt der gebürtige Kölner. Aber eine Krankheit stellte sich dem begabten Fußballer in den Weg. Burn-out. Ein Massenleiden der modernen Arbeitswelt, das auch vor den Talentiertesten und Erfolgreichsten nicht Halt macht. Mike Wunderlich erzählt, wie er gegen dieses seelische Leiden angekämpft hat. Und wie es ihm heute, gut ein dreiviertel Jahr nach der Diagnose, wirklich geht.
On-off-Beziehung mit Viktoria
Es ist ein kalter Nachmittag, als wir im Büdchen am Sportpark Höhenberg zusammensitzen und reden. Hier ist die Heimstätte des FC Viktoria Köln, für den Mike Wunderlich spielt. Wunderlich und Viktoria, das ist quasi eine On-off-Beziehung. Denn schon in der Jugend kickte Mike, der auf der Schäl Sick groß wurde, für den heutigen NRW-Ligisten. 2005 wechselte das kölsche Talent dann in die A-Jugend des 1. FC Köln, bevor es 2008 für zwei Jahre zu Rot-Weiss Essen (Regionalliga) ging. 2010 verpflichtete Zweitligist FSV Frankfurt den torgefährlichen Offensivspieler – der Beginn seiner Profikarriere. Doch im Sommer letzten Jahres kehrte Mike nach einer Saison in Frankfurt/Main zu Viktoria zurück.
„Mein aktueller Gesundheitszustand ist gut“, erklärt der 25-Jährige ganz offen. „Die Krankheit ist jetzt nicht mehr da, und ich habe auch keinen Rückschlag erlitten, wie viele geschrieben haben.“ Den vermutete die Presse, als er im Winter nach einer überragenden Hinrunde (mit 15 Toren) als Viktoria-Kapitän auf eigenen Wunsch zum FSV zurückkehrte, aber nur eine Woche später wieder kehrt nach Köln machte. „Ich habe einfach gemerkt, dass ich noch nicht so weit bin“, erzählt Mike Wunderlich. „Ich habe mich vom ersten Tag an nicht wirklich wohlgefühlt, habe es aber eine Woche lang durchgezogen, weil ich dachte: Vielleicht ändert sich das nach ein paar Tagen, ich muss da erst mal wieder reinfinden. Das war aber leider nicht so. Ich merkte, dass die Symptome wiederkamen.“
Letztlich war die Sorge zu groß, die Burnout-Erkrankung könne wieder ausbrechen. „Das hätte passieren können, wäre ich in Frankfurt geblieben. Dann hätte ich mein privates Umfeld wieder verlassen und ständig pendeln müssen.“ Deshalb kehrte der Fußballprofi in Absprache mit dem FSV heim in den Kreis seiner Familie nach Köln, wo seine wichtigsten Bezugspersonen leben: Das sind neben Vater Franz – eine frühere kölsche Fußballgröße und aktueller Sportmanager bei Viktoria Ehefrau Melanie und Söhnchen Fabrice. „Ich wollte diese Phase nicht erneut durchleben. Und es vor allem nicht noch mal meiner Familie zumuten“, sagt Mike Wunderlich.
Rückblick, April 2011. Der junge Fußballer legt eine starke Saison 2010/11 beim Zweitligisten hin, erzielt in 28 Spielen fünf Tore für die Hessen und bereitet fünf weitere vor. Doch Mike merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. …
Den kompletten Artikel lesen Sie in der neuen Ausgabe von Köln.Sport, ab dem 23. Februar für 2,90 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich.