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Köln.Sport

Heftiger Punktabzug für B-Ligist

Schiedsrichter, Strafe, Spruchkammer, Kreisliga

Üble Szenen im Spiel zwischen Rheindorf und Stammheim sorgten für eine heftige Strafe.

Eine der härtesten Strafen, die die Kreisspruchkammer Köln je verhängt hat, trifft den TuS Rheindorf: Die Leverkusener starten in die neue Spielzeit mit zwölf Punkten Abzug.

Rheinfussball

Diese Nachricht löste beim TuS Rheindorf blankes Entsetzen aus. Der Verein wurde von der Kreisspruchkammer Köln zu einer hohen Strafe verurteilt. Insgesamt rund 850 Euro Kosten, 15 Monate Sperre für einen Spieler und ein Abzug von 12 Punkten in der Saison 2016/2017 wurden dem Leverkusener B-Ligisten für das unsportliche Verhalten seiner Spieler und Anhänger auferlegt. „Der Verband will ein Exempel statuieren und hat sich gedacht ‚Jetzt müssen wir härter durchgreifen.‘ Das müssen wir ausbaden“, stuft die Abteilungsleiterin Fußball des TuS, Maira Umbreit, die Bestrafung als zu hoch ausfallend ein.

Grund für die heftige Strafe war das B-Liga-Spiel zwischen den Leverkusenern und dem TuS Köln-Stammheim, bei dem es zu so schlimmen Tumulten gekommen war, dass die Begegnung abgebrochen werden musste und im Nachhinein mit einem 2:0-Erfolg der Stammheimer gewertet wurde. Die generelle Abneigung zwischen Leverkusenern und Kölnern habe sich bereits früh entladen – die Stimmung war aggressiv. „Von ‚Scheiß Kölner‘ bis ‚Dreckspack‘ war unter den Beschimpfungen alles dabei“, erinnert sich Stammheims Coach Michael Opitz. Doch bei den verbalen Reibungen sollte es nicht bleiben. „Auf dem Platz begann es mit einem kleinen Handgemenge zwischen zwei Spielern. Dann sind einige Spieler der Leverkusener auf unseren Spieler gestürmt und haben ihn übel zusammengeschlagen. Er musste anschließend ins Krankenhaus.“ Auch Zuschauer seien auf den Platz gerannt und hätten die davon laufende Stammheimer Mannschaft „verfolgt“. Schließlich wurde die Polizei eingeschaltet. Anders sehen es die Verantwortlichen aus Rheindorf, die einen Stammheimer Spieler als Ausgangspunkt der Tumulte ausgemacht haben – die Strafe für diesen Spieler wird in einem anderen Verfahren behandelt, ein Urteil steht noch aus.

In Stammheim, wo die Mannschaft zum Zeitpunkt des Spiels noch um den Aufstieg kämpfte, empfindet man die Strafe als gerecht. „Das hat uns im Meisterschaftskampf schon aus dem Konzept gebracht. Mich ärgert es, dass nur ein Spieler der Leverkusener bestraft wurde, denn es waren mehrere beteiligt. Aber: Genauso viele Spieler der Rheindorfer haben versucht, ihre Kollegen aufzuhalten. Ich will nicht die ganze Mannschaft verurteilen“, so Michael Opitz. Die Strafe betrifft nicht nur einen Kicker der Rheindorfer (15 Monate Sperre), sondern auch den Verein so hart, weil der TuS die Namen seiner involvierten Spieler nicht bekannt gegeben hatte – der Videobeweis offenbarte die Identität der Übeltäter schließlich dennoch. Den Verein trifft die Strafe ins Mark: Die Trainer haben bereits hingeschmissen, die Störenfriede werden aus dem Team verwiesen und es werden vermutlich einige Abmeldungen folgen. „Momentan können wir noch nicht sagen, ob wir für die kommende Saison eine Mannschaft stellen können“, so Umbreit.

Autor: Judith Zacharias für rheinfussball.de