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Köln.Sport

Haie-Serie reißt umstritten

Bittere Niederlage gegen Wolfsburg: Haie-Angreifer Andreas Falk Foto: imago/Beautiful Sports

Bittere Niederlage gegen Wolfsburg: Haie-Angreifer Andreas Falk
Foto: imago/Beautiful Sports

Nach acht Heimsiegen in Folge verlieren die Kölner Haie wieder ein Heimspiel. Der Siegtreffer der Wolfsburger fällt äußerst umstritten.

Wütend redeten die Spieler der Kölner Haie auf die Schiedsrichter ein, während die Fans auf den Rängen ein gellendes Pfeifkonzert zum Besten gab. Selbst KEC-Trainer Niklas Sundblad stürmte auf das Eis und zeigte vor Willi Schimm und Co immer wieder dieselbe Geste. Ein Meter, so deutete der Schwede an, war der Puck aus dem Kölner Drittel herausgerutscht.

Alle Beschwerden waren vergeblich, denn die Unparteiischen gaben den siegbringenden Treffer von Ex-Hai Sebastian Furchner trotz klarster Abseitsstellung. 1:2 nach Verlängerung hieß somit der bittere Endstand aus Sicht der Kölner, die erstmals nach acht Spielen das eigene Eis als Verlierer verließen. Ausgerechnet im Duell gegen einen direkten Kontrahenten um die wichtigen Playoff-Plätze.

„Die Schiedsrichter haben die Abseitsstellung nicht gesehen. Aber Fehler passieren leider, auch wenn das Zustandekommen des Ergebnisses uns so sehr weh tut“, erklärte Sundblad nach dem Spiel. „Es war ein enges Spiel mit zwei defensiv sehr gut eingestellten Mannschaften. „Nach dem 0:1 hatten wir es schwer, haben uns aber zurückgekämpft und am Ende verdient einen Punkt mitgenommen, auch wenn ich mit der Gesamtleistung heute nicht zufrieden bin.“

Bis zu dieser hochemotionalen Szene hatten die 8.765 Zuschauer (darunter auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters) ein eher fades Spiel gesehen. Den Kontrahenten war die Bedeutung der Partie deutlich anzumerken, Fehlervermeidung hatte oberste Priorität. Während beide Teams auf Konter lauerten, waren Torchancen Mangelware. Wolfsburgs Alexander Polaczek vergab bei einem Alleingang noch die beste Möglichkeit im Auftaktdrittel (15.).

Auch der Mittelabschnitt gestaltete sich zäh. Beide Teams standen gut in der Defensive, leisteten sich im Spiel nach vorne allerdings auch viele Fehler. Auf dem Zettel der Reporter steht bei einem solchen Spielverlauf: Eine von Taktik geprägte Partie. Eine doppelte Überzahl konnten die Haie nicht nutzen, auch Wolfsburg konnte ihr gefürchtetes Powerplay nicht erfolgbringend auf das Eis bringen.

Dennoch gingen die Gäste verdient in Führung: Nach einer Druckphase und einigen Chancen war es schließlich Norm Milley, der mit einem Schuss unter die Latte das 1:0 für die Wolfsburger erzielte (48.). Doch die Haie bissen zurück: Ryan Jones bediente Daniel Tjärnqvist, dessen Direktabnahme den Weg ins Gäste-Tor fand (54.). Ausgleich, Verlängerung!

Die entscheidende Szene: Der Puck ist deutlich hinter der blauen Linie Foto: Screenshot laola1.tv

Die entscheidende Szene: Der Puck ist deutlich hinter der blauen Linie
Foto: Screenshot laola1.tv

Die dauerte nur 71 Sekunden. Furchner staubte ab, nachdem der Puck das Kölner Drittel bereits deutlich verlassen hatte. Eine bittere Fehlentscheidung. „Es ist zwar schade, dass das Spiel so enden musste aber das ist jetzt schon vergessen. Am Sonntag steht das nächste wichtige Spiel an. Darauf konzentrieren wir uns jetzt“, blickte Haie-Kapitän John Tripp nach Ende der Partie bereits auf das Derby am Sonntag gegen die Düsseldorfer EG.

Der rheinische Rivalen gewann sein Nachholspiel gegen München 7:3 und steht nun sechs Zähler vor dem zehntplatzierten KEC. Ein Trostpflaster gab es allerdings an diesem Abend noch: Der direkte Verfolger aus Krefeld ging am Iserlohner Seilersee mit 1:9 baden.