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Köln.Sport

Haie: Ohmann löst Finalticket

Marcel Ohmann (2.v.r) bejubelt den entscheidenden Treffer im Kreise der Kollegen Foto: IMAGO

Marcel Ohmann (2.v.r) bejubelt den entscheidenden Treffer im Kreise der Kollegen
Foto: IMAGO

Dank des 2:1-Sieges gegen Wolfsburg steht der KEC im Finale und spielt nächste Saison international.   Kaum einen der insgesamt 12.338 Zuschauer in der Lanxess arena hielt es am späten Donnerstagabend noch auf den Sitzen. Zu spannend ging es auf dem Eis zu, wo sich die Kölner Haie und die Gäste aus Wolfsburg einen packenden Overtime-Fight lieferten. Es lief bereits die zweite Verlängerung, als Marcel Ohmann die Gastgeber mit seinem Tor erlöste und den Einzug ins Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft perfekt machte. Am Ende stand ein 2:1 (0:0,1:0,0:1,0:0,1:0)-Erfolg zu Buche, der von den Fans in den Kurven noch lange nach Spielschluss bejubelt und besungen wurde.

Viele andere Zuschauer hatten sich da schon auf den Weg zu den Ticketschaltern der Arena gemacht, um sich mit Karten fürs Finale einzudecken, in dem die Haie entweder auf den ERC Ingolstadt oder die Hamburg Freezers treffen werden. Die Finalserie startet am Donnerstag, 17. April entweder in Hamburg oder auf eigenem Eis gegen Ingolstadt.

Spiel fünf der „Best-of-seven“-Halbfinalserie gegen die Grizzly Adams startete verhalten. Auch im dritten Halbfinal-Heimspiel blieb das erste Drittel torlos. Und das, obwohl die Haie zu Beginn viel Druck machten und einige Gelegenheiten hatten. Nach einem Schuss von Philip Gogulla ließ Wolfsburgs Keeper Sebastian Vogl die Scheibe abprallen, Andreas Holmqvist beförderte den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor, weshalb die Schiedsrichter den Treffer zurecht nicht anerkannten (7.). Trotz einem Torschussverhältnis von 11:4 ging nach zwanzig Minuten torlos in die Kabinen.

Kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts bissen die Haie dann aber zu: Wolfsburgs Norman Milley spielte einen haarsträubenden Fehlpass in der neutralen Zone, den Gogulla aufnahm und Keeper Vogl im direkten Duell keine Abwehrchance ließ (24.) Mit dem Finale im Blick erspielte sich der KEC Chance um Chance, doch Philip Riefers, Marcel Müller, Chris Minard und Kapitän John Tripp scheiterten allesamt an Vogl. Ebenso wie Andreas Falk, der den Wolfsburger Schlussmann leicht attackierte, was einen Faustkampf zwischen Moritz Müller und Wolfsburgs Marco Rosa auslöste, den der Kölner klar für sich entscheiden konnte. Vier Minuten und 44 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels hatten dann die Gäste ihre bis dato größte Chance. Doch Haie-Goalie Danny aus den Birken entschärfte das Geschoss von Patrick Pohl mit der Fanghand.

Auch im Schlussdrittel hatten die Haie zahlreiche Tormöglichkeiten, scheiterten jedoch immer wieder. Besser machten es die Gäste aus Niedersachsen: Acht Minuten vor dem Ende nutzte Matt Dzieduszycki einen Abspielfehler der Kölner im eigenen Drittel und versenkte den Puck aus zentraler Position im Haie-Tor. Im Anschluss hatten beide Teams Möglichkeiten. Die Haie hatten ihre Nerven zwar besser im Griff, konnten die zahlreichen Powerplay-Möglichkeiten, im Anschluss an einige dumme Strafen der Wolfsburger aber nicht nutzen.

So ging es nach einer Stunde Spielzeit in die Verlängerung, wo die Grizzly Adams zunächst Vorteile hatten. Uwe Krupp reagierte mit einer Auszeit, die sein Team wachzurütteln schien. Es folgten gute Einschussmöglichkeiten für Alexander Weiss und Minard. Auf der Gegenseite hatte der KEC Glück, dass ein Fehlpass von Holmqvist nicht bestraft wurde. Wolfburgs Simon Danner hätte die Partie alleine vor aus den Birken entscheiden können, traf die Scheibe aber nicht richtig. Nach zwanzig Minuten Verlängerung war somit noch immer kein Sieger gefunden.

Um genau 23:03 war es dann so weit: Daniel Tjärnqvist passte die Scheibe von hinter dem Tor zu Ohmann, der Vogl nach 82 Minuten und 28 Sekunden überwinden konnte und das Finale nach langem Kampf perfekt machte. „Ich freue mich für die Jungs. Dass es in die Verlängerung ging, zeigt, wie eng die Serie war. Es waren Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben. Ich bin stolz, dass die Mannschaft einen Weg gefunden hat, diese ein bisschen besser zu machen als der Gegner. Jetzt können wir ein bisschen durchschnaufen und uns dann auf den nächsten Gegner vorbereiten“, sagte Haie-Coach Uwe Krupp. Durch den Einzug ins Endspiel haben die Haie zudem das Ticket für die Champions Hockey League gelöst.