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Köln.Sport

Haie mit Rückschlag gegen Schwenningen

Per Aslund Kölner Haie Dimitri Pätzold Schwenninger Wild Wings

Immer wieder scheiterten die Kölner Haie (hier Per Aslund, l.) an Schwenningens Torwart Dimitri Pätzold
Foto: imago/Manngold

Gegen die Kellerkinder der Liga läuft es für die Kölner Haie einfach nicht: Trotz bester Chancen unterliegt der KEC den Schwenninger Wild Wings mit 1:2.

Nach der Schlusssirene ließen die Profis der Kölner Haie den Kopf hängen: Sie hatten alles gegeben, alles versucht, aus allen Positionen geschossen und sind keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen. Gereicht hatte das für den KEC vor 7.034 Zuschauern gegen die Schwenninger Wild Wings allerdings nicht: Nach 60 Minuten stand gegen den Tabellenvorletzten eine bittere 1:2 (0:1/0:1/1:0)-Heimniederlage zu Buche.

„Wir hatten genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Das sehe ich so, das sieht die Mannschaft so. Doch leider gibt es solche Abende. Wir werden uns jetzt sammeln und den Fokus auf unsere nächsten Aufgaben legen“, erklärte Haie-Trainer Cory Clouston nach der ersten Pleite nach drei Siegen in Serie. 43 zu 21 Schüsse standen für den KEC am Ende auf dem Zettel, im letzten Drittel dominierte man gar mit 18 zu 1 Versuchen. „Viel mehr kann man nicht auf ein Tor spielen“, fand auch Haie-Kapitän Moritz Müller nach der Partie. „Wir haben versucht, es zu erzwingen. Aber die Scheibe wollte heute leider nur einmal über die Linie, obwohl wir bis zur letzen Sekunde zahlreiche Möglichkeiten hatten.“

Pätzold vernagelt das Gäste-Tor

Im Fokus stand dabei auf Schwenninger Seite jemand mit KEC-Vergangenheit: Dimitri Pätzold, von 2000 bis 2002 im Haie-Tor, vereitelte bereits im ersten Durchgang zahlreiche Kölner Chancen. War der 33-Jährige wie beim Schuss von Marcel Ohmann geschlagen, rettete für ihn der Pfosten (13.). Ganz anders dagegen die Gäste aus dem Schwarzwald: Nachdem ihr Top-Torjäger Damien Fleury zunächst einen Alleingang vergab, machte er es in der 18. Minute besser. Gekonnt umkurvte der Franzose bei Vier-gegen-Vier auf dem Eis Haie-Goalie Gustaf Wesslau und schob zur überraschenden Führung für die Wild Wings ein.

Dasselbe Bild zeigte sich im Mitteldrittel: Die Haie drängten, die Haie drückten, die Haie schnürten Schwenningen vor dem Tor ein – doch der erlösende Treffer wollte nicht fallen. Ob Alexander Sulzer, Per Aslund, Patrick Hager oder Dragan Umicevic: Immer wieder hieß der Sieger Dimitri Pätzold und stand im Gäste-Tor. Erst in der 34. Minute war der Ex-Kölner machtlos: Gewühl vor dem Tor, Sulzer hält drauf, Torjubel. Doch der Treffer zählt nicht: Nach Ansicht der Schiedsrichter, die sich des Videobeweises bemächtigten, stand ein Kölner beim Schuss des ehemaligen NHL-Profis verbotenerweise im Torraum.

Eriksson bricht den Bann – zu spät

Die Haie mussten sich schütteln – und kassierten den nächsten Nackenschlag: Yan Stastny stellte nur wenige Augenblicke nach dem vermeintlichen Ausgleich völlig unbedrängt mit der 2:0-Führung für die Schwarzwälder das Spiel komplett auf den Kopf (36.). Doch das Clouston-Team antwortete wütend, Alex Weiß schob den Puck in Überzahl am leeren Tor vorbei (38.), auch aus den Strafen im Schlussabschnitt konnten die Haie zunächst kein Kapital schlagen. Bei Danny Syvrets Lattenkracher hatten die Fans den Torschrei auf den Lippen, doch die Schiedsrichter sahen keinen Grund zum Videobeweis zu schreiten (45.).

Erst Fredrik Eriksson brach den Bann: Mit viel Wut im Bauch wuchtete der Schwede die Scheibe zum Anschluss ins Schwenninger Tor (47.). Doch danach fand Pätzold seinen Zauber wieder und vernagelte seinen Kasten: Auch in Überzahl gelang den Kölnern nicht der ersehnte Ausgleich – trotz 18 zu eins Torschüssen im Schlussabschnitt. Fast mit der Schlusssirene dann die große Chance zum 2:2, doch Philip Gogulla brachte die Scheibe zwar an Pätzold vorbei, jedoch nicht im Tor unter (60.). Es blieb beim 1:2 – und damit einem bitteren Rückschlag im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze für die Kölner Haie, die trotz der Niederlage auf Platz sieben bleiben.

Schwäche gegen die „Kleinen“

Dass der KEC derart um die Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde zittern muss, hat auch etwas mit seiner Schwäche gegen die vermeintlich kleinen Teams zu tun: Gegen keinen Klub außerhalb der Top-Ten (Ingolstadt, Augsburg, Schwenningen, Krefeld) haben die Haie eine positive Bilanz. Da können die Anhänger wohl aufatmen, dass es das Restprogramm für das Clouston-Team mächtig in sich hat: Am Freitag spielt man beim Tabellensechsten Nürnberg, bevor am Sonntag dann der aktuelle Tabellenführer Berlin nach Köln kommt. In den letzten drei Saisonspielen folgen dann noch München (2.), das Derby gegen Düsseldorf (4.) und Iserlohn (3.).