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Köln.Sport

Haie gehen im Derby baden

Bruchlandung im rheinischen Derby: Die Kölner Haie um Alexander Sulzer (r.) verlieren gegen Düsseldorf Foto: imago/mika

Bruchlandung im rheinischen Derby: Die Kölner Haie um Alexander Sulzer (r.) verlieren gegen Düsseldorf
Foto: imago/mika

Im rheinischen Klassiker gegen die Düsseldorfer EG unterliegen die Kölner Haie verdient mit 1:3. Die Playoff-Qualifikation ist mehr denn je in Gefahr.

Ein schallendes Pfeifkonzert schwoll in der fast ausverkauften Lanxess-Arena an, als die Schlusssirene ertönte. Mit einer maßlos enttäuschenden Leistung hatten die Kölner Haie soeben nicht nur das rheinische Derby gegen die Düsseldorfer EG verdient mit 1:3 verloren, auch die Qualifikation für die Pre-Playoffs ist als Elfter mehr denn je gefährdet.

Dabei war alles angerichtet für einen großen Eishockey-Sonntag in Köln: 18.321 Zuschauer fanden den Weg in die Lanxess-Arena (Saisonrekord!) und sahen nach nur 23 Sekunden die erste Überzahl der Kölner Haie. Trotz einem Mann mehr auf dem Eis war es jedoch nicht der hypernervös agierende KEC, sondern die Gäste aus Düsseldorf, die Chancen zum ersten Treffer des Tages besaßen. Es sollte symptomatisch für die Leistung der Kölner in Überzahl sein – am Ende konnte das Team von Niklas Sundblad satte acht Powerplay-Situationen nicht nutzen.

In der fünften Minute ging die DEG unter dem Jubel der 500 mitgereisten Anhänger verdient in Führung: Stephan Daschner ließ KEC-Goalie Danny aus den Birken mit einem trockenen Schuss keine Abwehrmöglichkeit. Auch danach waren es lediglich die Undiszipliniertheiten der Düsseldorfer, die die spielerisch katastrophal agierenden Haie im Spiel beließen. Alexander Sulzers Schuss traf lediglich den Pfosten, Philip Gogulla scheiterte an Düsseldorfs Keeper Beskorowany.

Kurz vor der ersten Pausensirene dann der erste große Aufreger: Ex-Hai Rob Collins, vergangene Saison für kurze Zeit bei den Kölnern aktiv, schlenzte den Puck in den Winkel, doch nach Betrachten des Videos gaben die Unparteiischen den Treffer wegen Torraumabseits nicht. Die Aufregung rund um die Niederlage gegen Wolfsburg am Dienstag schien jedenfalls gefruchtet zu haben, über die Leistung des Schiedsrichters-Gespanns gab es im Derby für die Haie jedenfalls keinen Grund zu klagen.

Ganz anders dagegen die eigene Leistung: Auch im zweiten Drittel waren es die Gäste, die spielerisch reifer und läuferisch spritziger agierten. Der KEC wirkte derweil zeitweise wie ein Team voller Spieler, die sich erstmals auf dem Eis begegneten. Fehlpässe en masse, Missverständnisse im eigenen und im gegnerischen Drittel sowie Stockfehler waren keine Seltenheit. Gefahr Richtung Düsseldorfer Tor? Eher Mangelware!

Als die Haie in der achten Überzahl auf den Ausgleich drängten, unterlief Chris Minard ein folgenschwerer Fehlpass an der gegnerischen blauen Linie. Collins ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und erhöhte per Shorthander zum 2:0 (47.). Erst in der Schlussphase wachte das Sundblad-Team auf: Nach feiner Einzelleistung erzielte Kapitän John Tripp den Anschlusstreffer und ließ die Haie-Fans noch einmal auf den Ausgleich hoffen. Die Träume zerplatzen aber jäh: Als aus den Birken zugunsten eines weiteren Feldspielers das Eis verlassen hatte, traf DEG-Verteidiger Bernhard Ebner 55 Sekunden vor Schluss zur Entscheidung (60.).

Nach der zweiten Pleite in Folge wird es für die Kölner Haie als Elfter (61 Punkte) zunehmend eng im Rennen um den zehnten Platz, den derzeit die Krefeld Pinguine (62 Zähler) belegen. Acht Spiele Zeit hat der KEC, Vizemeister der Vorsaison, nun noch, um das vorzeitige Saisonaus zu verhindern. Nach der kommenden Länderspielpause reist das Sundblad-Team am 10. Februar zu den Hamburg Freezers.