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Köln.Sport

Haie: Die Uhren stehen auf null

Torsten Ankert und die Haie verlieren nur einen Tag nach der Heimpleite auch in Ingolstadt mit 1:4 Foto: IMAGO

Torsten Ankert und die Haie verlieren nur einen Tag nach der Heimpleite auch in Ingolstadt mit 1:4
Foto: IMAGO

Ingolstadt gewinnt das zweite Finalspiel in Folge mit 4:1 und gleicht die Serie um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft aus.  War die Welt der Kölner Haie bis Ostersonntag noch in Ordnung, so dürften die letzten Tage mächtig am Selbstvertrauen der KEC-Profis genagt haben. Mit 2:0 lagen die Kölner in der „Best-of-seven“-Serie vorne, hatten es als erstes Endrundenteam überhaupt geschafft, in Ingolstadt zu gewinnen und hatten das Momentum vor den beiden Partien am Ostermontag und am darauffolgenden Dienstag klar auf ihrer Seite. Der Weg schien bereitet für den neunten Titelgewinn.

Mittlerweile ist die Ausgangslage eine andere: Trotz eines bärenstarken ersten Drittels unterlagen die Haie am Montag vor ausverkauftem Haus mit 1:4, ließen den ERC Morgenluft schnuppern. Seit dem gestrigen Dienstagabend schnuppern die Oberbayern nicht nur, sie atmen ganz tief ein. In Spiel vier der Serie erlebten die Kölner ein bitteres Déjá-vu: Wieder hieß es nach 60 Minuten 1:4 aus Haie-Sicht.

Der Tabellenneunte der regulären Saison ging nach einem Kollektiv-Blackout des KECim ersten Drittel in Führung, als Thomas Greilingers Querpass zum zweiten Pfosten durchrutschte, wo Derek Hahn einschob (9.). Trotz einiger einfacher Puckverluste hatten die Haie durchaus Möglichkeiten. Unter anderem wurde ein Treffer von Kapitän John Tripp im Powerplay wegen hohen Stocks zurecht nicht anerkannt (20.).

Im Mitteldrittel traf Moritz Müller den Pfosten des ERC-Tores (35.), doch wiederum führte ein Kölner Fehler zum Gegentor. Die Haie wechselten ungeschickt und Jean-Francois Bucher traf von hinter dem Tor, weil die Scheibe unglücklich von Danny aus den Birkens Schoner ins Tor prallte (38.). Bei doppelter Überzahl gelang Daniel Tjärnqvist immerhin der schnelle Anschluss für die Gäste (39.).

Es sollte der einzige Kölner Treffer des Abends bleiben, auch weil Ingolstadts Keeper Timo Pielmeier im Schlussabschnitt einen Konter der Haie, abgeschlossen von Moritz Müller, bravourös abwehrte (41.). Die Oberbayern entschieden das Spiel vor 4.815 Zuschauern schließlich in Überzahl, weil sich KEC-Verteidiger Björn Krupp ein unnötiges Revanchefoul geleistet hatte. Wie schon am Montag besorgte ein Empty-Net-Goal in den Schlussminuten den Endstand.

Statt am Freitagabend (19.30 Uhr) in eigener Halle die Meisterschaft perfekt zu machen, wie sich das der Kölner Anhang natürlich gewünscht hatte, müssen sich die Haie nach zwei deutlichen und bitteren Niederlagen in die Serie zurückkämpfen. Das dürfte schwer genug werden, immerhin scheint der ERC nun endgültig in der Finalserie angekommen zu sein.