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Köln.Sport

Grenzerfahrung auf Indisch

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Sieben Wochen lang spielte Rot-Weiss-Stürmer Christopher Rühr Anfang des Jahres in der Hockey India League, einer der stärksten Ligen weltweit. Doch die Reise war nicht nur sportlich eine Herausforderung…

Knapp zwei Monate ging Christopher Rühr für die Ranchi Rays auf Torejagd (Foto: Hockey India League)

Diesen Tweet vom 15. November 2016 dürfte Christopher Rühr so schnell nicht vergessen. Um 23.53 Uhr (MEZ) „zwitscherte“ der offizielle Account der Hockey India League (HIL), dass der Stürmer soeben für 75.000 US-Dollar von den „Ranchi Rays“ ersteigert wurde. Rühr erfuhr somit durch das soziale Netzwerk nicht nur, dass seine erste Teilnahme an der indischen Topliga beschlossene Sache war, sondern konnte sich nebenbei auch noch über eine beachtliche Gage freuen. Zwei Monate später stand der Stürmer dann in Mumbai vor circa 8.000 Zuschauern auf dem Platz und erzielte dabei gleich einen Treffer.

Foto: Twitter/Hockey India League

Aber der Reihe nach: Rühr, deutscher Nationalspieler und Bronzemedaillengewinner in Rio, meldete sich im Frühjahr 2016 beim indischen Hockeyverband an, um in den Auktionstopf der Hockey India League zu kommen. Danach hörte er erstmal ein halbes Jahr nichts. Das System der jährlich stattfinden Liga ist einfach: die besten Spieler der Welt können zusammen mit einheimischen Talenten während einer großen Versteigerung von den indischen Ligateams erworben werden. Diese fand dann im November statt. Überhaupt dabei zu sein ist schon eine Ehre, die nur wenigen ausländischen Spielern zuteil wird, denn die HIL gehört international zu den Topligen. Ersteigert eine Mannschaft einen Spieler, ist das Gebot gleichbedeutend mit dem Honorar des Akteurs.

Sportliche Herausforderung

So geschehen bei Christian Rühr. Der 23-Jährige, der eigentlich für Rot-Weiss auf Torejagd geht, landete bei dem ostindischen Verein aus Ranchi, wo er zusammen mit sieben internationalen und zwölf nationalen Größen eine Mannschaft bildete. Sportlich auf Anhieb einen Nenner zu finden war angesichts der verschiedenen Spielstile und der kurzen Vorbereitungszeit nicht einfach. „Wir kamen spielerisch sehr schwer zusammen. Die indischen Spieler haben eine wahnsinnige Technik, verstehen aber wenig von Taktik“, so Rühr über die Abstimmungsprobleme mit den neuen Kollegen.

Zwar konnte der Stürmer selbst überzeugen und erhielt für seinen attraktiven Spielstil sogar mehrere Auszeichnungen, insgesamt lief es sportlich für Ranchi aber nicht gut. Kein Drama für den deutschen Nationalspieler, für den die Spiele trotzdem ein tolles Erlebnis waren. Kaum verwunderlich, denn wo bekommt man als Hockeyspieler sonst die Gelegenheit, Ligaspiele vor mehreren Tausend Zuschauern zu bestreiten?

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