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Köln.Sport

FVM „aktiv gegen Missbrauch im Sport“

Quelle: Köln.Sport

Auch Ex-Nationalspieler Jens Nowotny (Mitte, zwischen Dezernentin Dr. Agnes Klein und FVM-Vizepräsident Dr. Stephan Osnabrügge) unterstützt die neue Präventionskampagne von zartbitter e.V..

Zusammen mit Zartbitter e.V. und weiteren Partnern hat der Fußball-Verband Mittelrhein die Präventions-Kampagne „Aktiv gegen Missbrauch im Sport“ vorgestellt.

Bei der Pressekonferenz im Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln präsentierte Zartbitter e.V. zusammen mit dem Fußball-Verband Mittelrhein, dem Landessportbund NRW, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und der Stadt Köln ihre neue Kampagne. Im Mittelpunkt dabei stand die Broschüre „Platzverweis – Tipps gegen sexuelle Übergriffe im Sport“ – jeweils für Jungs und Mädchen, in der altersgerecht, aber direkt die Formen von sexueller Gewalt angesprochen werden.

Ursula Enders und Frederic Vobbe vom Zartbitter e.V. bekamen bei der Vorstellung ihres neuen Info-Hefts unter anderem Unterstützung von Dr. Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend, Sport der Stadt Köln und Ex-Nationalspieler Jens Nowotny. Nowotny, selber Vater und Trainer einer E-Jugend-Fußballmannschaft, betont, wie wichtig es ist, die Kinder zu schützen, aber gleichzeitig die Trainer und Betreuer „nicht unter einen Generalverdacht zu stellen.“

Augen und Ohren offen halten

Zur präventiven Aufklärung in den Vereinen gehört es auch, die Betreuer als mögliche Kontaktperson vorzubereiten falls sich betroffene Kinder und Jugendliche an sie wenden, egal ob der Vorfall beim oder außerhalb des Sports geschehen ist. Oftmals werden Missbrauchsfälle nämlich nicht über die Eltern bekannt, sondern über andere Vertrauenspersonen aus dem Umfeld eines Opfers.

„Mädchen und Jungen haben im Sport Vertrauenspersonen. Es geht zum einem darum, klare Regeln zu haben, um sichere Orte zu schaffen. Andererseits gilt es aber auch wahrzunehmen, welche Bedeutungen so eine Person für ein Kind hat“, so Ursula Enders. Die Augen und Ohren offen halten und sofort zu reagieren, das ist auch Dr. Stephan Osnabrügge, Vizepräsident des Fußball-Verbands Mittelrhein, wichtig, dem glücklicherweise bisher noch kein Fall im eigenem Verband bekannt ist.

Aus dem Nachbarverband gab es aber den Vorfall, dass ein Einzeltäter sich als Stützpunktleiter oder Auswahltrainer ausgab und Kinder und Jugendliche unter dem Vorwand ansprach, sie in die Auswahl hereinholen zu wollen. „Wir haben daraufhin sehr schnell reagiert, haben alle Vereine, deren Vorstände und Jugendleiter angeschrieben, auf diesen Vorfall aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass sich alle unsere Mitarbeiter, Stützkoordinatoren und Auswahltrainer mit Ausweisen mit Lichtbild ausweisen können.“

Anlaufstelle eingerichtet

Zusätzlich hat der FVM eine Anlaufstelle eingerichtet, die Betroffene telefonisch (0221/931805-50) oder per E-Mail (anlaufstelle@fvm.de) kontaktieren können. An diese Anlaufstelle können sich Vereine wenden, die Hilfe benötigen, oder auch Kinder und Jugendliche, die Vorfälle schildern möchten.

„Wir verstehen uns als zentrale Stelle zur Vermittlung von externer Hilfe, zum Herstellen von Kontakten z.B. mit Jugendämtern, Polizei, Staatsanwaltschaft, Opferschutzorganisationen oder auch Stellen, die Tätern Hilfe bieten“, erklärt der im FVM für den Bereich der gesellschaftspolitischen Aufgaben zuständige Vizepräsident Dr. Stephan Osnabrügge. „Unsere Anlaufstelle hört zu, sammelt Informationen und gibt Ratschläge für das weitere Vorgehen.“

Kölner Sportvereine, Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe bekommen die neue Broschüre „Platzverweis – Tipps gegen sexuelle Übergriffe im Sport“ kostenlos von Zartbitter zur Verfügung gestellt.

Mehr Informationen zu dem kompletten Themenkomplex sind unter www.zartbitter.de und auf der Internetpräsenz des FVM (http://www.fvm.de/aktiv_gegen_missbrauch.html) zu finden.