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Köln.Sport

Fußball für Toleranz macht Schule

imago

Fünft- und Sechst-, bzw. Neunt- und Zehnklässler lernen im Projektzeitraum den Fußball von einer ganz anderen Seite kennen.

An fünf Kölner Schulen läuft in den Monaten Oktober 2011 bis Juli 2012 die Fußball für Toleranz Tour der Rheinflanke gGmbH. Die Schüler lernen im Projektzeitraum Fußball von einer ganz anderen Seite kennen.

Anders als beim täglichen Kick auf dem Schulhof, Bolzplatz oder im Verein, wo es nur um sportliche Leistungen geht, steht bei Fußball für Toleranz die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund.

Seit Oktober bildet das Team um den sportlichen Leiter José Londji die Schüler der älteren Jahrgänge in einem Mentorenprogramm aus, die dann ab Mitte November eigenverantwortlich Turniere nach dem „Fußball für Toleranz“-Modus an ihrer Schule für die fünften und sechsten Klassen ausrichten. Die Schulsieger spielen in einem Endrundenturnier um den „Fußball für Toleranz“-Meister.

Die Turnierserie beginnt am 24. November 2011 von 12:00 bis 13:30 Uhr in der Willy Brandt Gesamtschule in Höhenhaus, es folgt die Katharina-Henoth-Gesamtschule in Höhenberg am 29. November 2011 um 10:15 Uhr.

„Seit Jahren beobachten wir die großen Erfolge der „Fußball für Toleranz“-Methode, nach der wir auch in unserer Straßenfußballliga „Köln Kickt“ spielen. Das brachte uns auf die Idee Multiplikatoren an Schulen zu schaffen und so eine Entwicklung anzustoßen“, erklärt José Londji – sportlicher Leiter der Tour und von „Köln Kickt“.

Die Methode „Fußball für Toleranz“ wird mittlerweile in vielen Projekten weltweit als Bildungsansatz verwendet. Sie beschreibt ein sportpädagogisches Konzept zur Vermittlung von Lerninhalten zu den Themenfeldern Toleranz, Respekt, Dialogfähigkeit, interkulturelles Verständnis, Übernahme von Verantwortung, Konfliktfähigkeiten und Gewaltfreiheit. Die Lerninhalte werden spielend vermittelt. Mädchen und Jungen treten in gemischten Teams gemeinsam nach besonderen Regeln des Fair Play an. An Stelle des Schiedsrichters übernehmen Jugendliche als Teamer die Rolle eines Mediators.

Schon vor dem Anstoß beginnt der Lernprozess: Vor Spielbeginn treffen sich die Spieler mit dem Teamer in einer Dialogzone auf dem Platz. Hier werden die Fair Play Regeln, nach denen gespielt werden soll, vereinbart. Nach dem Abpfiff wird deren Einhaltung diskutiert und Fair Play Punkte vergeben – und die zählen genauso viel wie der sportliche Ausgang des Spiels. In der Dialogzone lernen die Spieler miteinander zu reden, einander zuzuhören und respektvoll miteinander umzugehen. Sie lernen auch Konflikte gewaltfrei zu lösen, Regeln gemeinsam zu vereinbaren und einzuhalten.

Besonders interessant ist darüber hinaus das Mentorenprogramm für die älteren Schüler. Sie haben die Möglichkeit, sich in der Rolle als Teamer im eigenen Schulumfeld zu engagieren. Sie lernen, vor einer Gruppe zu stehen und als Vorbild und Botschafter Werte wie Fairness und Respekt zu vermitteln. Gezielt dazu ermuntert geben die beteiligten Jugendlichen überdies ihr Wissen aus dem Mentorenprogramm an ihre jüngeren Mitschüler weiter.

Im Rahmen dieses Austauschprozesses gewinnen sie dabei nicht nur an Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, sondern auch wichtige Impulse beim Erwerb von Schlüsselqualifikationen – wie etwa Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität, Organisationskompetenz und Teamfähigkeit.

So profitieren alle beteiligten Schüler auf ihre Art an dem Projekt. Im Idealfall integrieren sich Projektinhalte in den Schulalltag und die positiven Effekte multiplizieren sich. Und bei all dem, nicht zu vergessen, haben alle Beteiligten vor allem eines: Viel Spaß am Ball.

Teilnehmende Schulen der ersten Serie sind: Willy Brandt Gesamtschule in Höhenhaus, Katharina-Henoth- Gesamtschule in Höhenberg, Johann-Amos-Comenius Hauptschule in Zündorf, die Kopernikus Hauptschule in Porz und die Hauptschule Großer Griechenmarkt in der Innenstadt.