Fortunas Derbyfluch
- Von Peter Stroß
- Updated: Mai 9, 2018
Im Halbfinale des Bitburger-Pokals verliert Fortuna Köln im Kölner Stadtderby gegen die unterklassige Viktoria mit 0:3 nach Verlängerung. Die Höhenberger wahren damit die Chance auf den Einzug in den DFB-Pokal.
Oft kommen die Fußballfans in der Domstadt nicht in den Genuss eines Kölner Stadtderbys. Denn die drei großen Kölner Vereine spielen alle in unterschiedlichen Ligen. Gestern aber war es mal wieder so weit. Im Halbfinale des Bitburger-Pokals empfing Regionalligist Viktoria Köln den Drittligisten aus der Südstadt.
Das Spiel im Sportpark Höhenberg nahm bei perfektem Wetter schnell Fahrt auf. Den Fortunen war anzumerken, dass sie nach den vielen Niederlagen der vergangenen Wochen alles dafür tun wollten, sich in diesem Spiel nicht den Schneid abkaufen zu lassen. Beide Teams versuchten in Zweikämpfen erste Duftmarken zu setzen. So war das Derby von der ersten Minute wie erwartet auch von Emotionen geprägt.
Menz fliegt
Diese kochten in der 31. Minute dann so richtig hoch, als der Unparteiische dem Fortune Christoph Menz die Gelb-Rote Karte wegen Handspiel zeigte. Mit einem Mann weniger sahen sich die Gäste in der Folge zunehmend in die Defensive gedrängt und versuchten ihre numerische Unterzahl mit Robustheit wett zu machen. Dies gelang der Koschinat-Elf über die verbleibenden 60 Minuten sehr ordentlich.
Großchancen gab es auf beiden Seiten: Viktorias Koronkiewicz (48.) scheiterte allerdings ebenso wie Daniel Keita-Ruel und Thomas Bröker auf der anderen Seite (81./82.). So ging es nach 90 Minuten beim Stand von 0:0 in die Verlängerung. Ein Kraftakt für die zehn Südstädter, die bereits zu Beginn der Extraspielzeit eine Stunde in Unterzahl in den Knochen hatten. Und das war ihnen in den weiteren 30 Minuten anzumerken.
Entscheidung in der Verlängerung
Die Viktorianer übernahmen auf heimischem Geläuf die Initiative und hatten mehrere Großchancen, bevor es in der 105. Minute dann klingelte. Per Distanzschuss überwand Außenverteidiger Patrick Koronkiewicz Fortuna-Keeper Timo Boss. Nach dem Gegentreffer hatte das klassenhöhere Koschinat-Team nichts mehr entgegen zu setzen. Müller per Kopf (110.) und Handle nach einem Konter (118.) sorgten für das Endresultat.
Für Fortuna Köln ist die Niederlage im Stadtderby besonders bitter. Bereits 2016 verlor der Drittligist gegen den Regionalligisten im Bitburger-Pokal (damals im Finale) und vergab somit die Chance auf den Einzug in den DFB-Pokal. Den sicherten sich seinerzeit die Höhenberger, die auch jetzt wieder auf einen Einzug in die Hauptrunde hoffen können. Am 21. Mai (17 Uhr, Bonner Sportpark Nord) trifft das Team von Olaf Janßen im Verbandspokal-Finale auf Alemannia Aachen. Der Sieger ist für den DFB-Pokal 2018/19 qualifiziert.