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Köln.Sport

Fortuna: Keine Antwort gegen Aalen

Johannes Rahn

Pechvogel Johannes Rahn verschoss bei der Heimniederlage gegen Aalen einen Elfmeter.
Foto: imago/Bucco

Fortuna Köln enttäuscht beim 0:2 gegen den VfR Aalen erneut. Johannes Rahn verschießt einen Elfmeter.

Rheinfussball

Nach dem 0:6 in Frankfurt ist es der Fortuna nicht gelungen wieder Fuß zu fassen. 1.277 Zuschauer sahen am Samstag im Südstadion eine Kölner Mannschaft, die erneut über sehr weite Strecken maßlos enttäuschte und die keine Mittel gegen einen gut organisierten, aber keineswegs übermächtigen Gast aus Aalen fand. Selbst einen Elfmeter konnte die Mannschaft von Uwe Koschinat nicht nutzen. Unterm Strich gewann der VfR somit zu Recht mit 2:0.

Eine passende Antwort wollten die Südstädter geben. Wiedergutmachung war angesagt. Dies gelang nicht mal ansatzweise. Vom Anpfiff weg wirkte die Elf von Trainer Peter Vollmann überlegen. Die Kölner bei denen Tim Boss erneut den Kasten hütete und Dennis Engelman rechts für Kapitän Daniel Flottmann verteidigte, wurden ein ums andere Mal insbesondere von der starken rechten Seite der Aalener genarrt. Mika Ojala und Markus Schwabl spielten Katz und Maus, vor allem mit dem überforderten Kusi Kwame. Nach 13 Minuten gab es bereits das 0:1. Ausgerechnet nach einer Standardsituation über die zweite Welle, wie es schon beim FSV mehrfach vorgekommen war. Boss faustete den Ball nach einer Ecke von Kartalis nicht gut genug weg, die Kugel fiel Wegkamp auf die Füße und der Stoßstürmer traf aus 16 Metern unter die Unterkante der Latte.

Und der VfR hätte den Vorsprung ausbauen können. Markus Pazurek warf sich in einen Schuss von Wegkamp, der ansonsten sicher im Winkel gelandet wäre (27.). Die einzige nennenswerte Aktion der Fortuna hatte nach einem Zuspiel von Bender Cauly Oliveira Souza, der frei vor Keeper Bernhardt viel zu lange mit dem Abschluss wartete, bis ihn Preißinger stören konnte (33.). Kurz zuvor hatte Koschinat bereits Michael Kessel für Selcuk Alibaz gebracht. Dieser Wechsel war auch ein Ausdruck der allgemeinen Unzufriedenheit des Trainers, der dies so begründete: „Er hat mir nicht gefallen. Ich fand seine Laufleistung unterirdisch. Seine fußballerischen Ansätze die er in den letzten Wochen hatte, haben nicht zum Erfolg geführt. Er hatte keine gewinnbringenden Raum übergreifenden Aktionen, ich wollte auf der Position im Spiel gegen den Ball mehr Aggressivität haben, deswegen habe ich ihn raus genommen.“

Zwar war die Fortuna in Abschnitt zwei bemühter und auch ein wenig organisierter. Aber es dauerte bis zur 76. Minute, bis die Möglichkeit zum Ausgleich kam. Preißinger trat Pazurek bei einem Pressschlag im eigenen Strafraum gegen den Knöchel. Den fälligen Elfmeter schoss Johannes Rahn flach links neben das Tor. Acht Minuten vor dem Ende hatte Köln dann den ersten Torschuss aus dem Spiel heraus. Aber Florian Hörnig köpfte den Ball genau in die Arme von Torwart Bernhardt. Das 0:2 in der Schlussminute war dann nur noch eine Formalie. Boss kam zunächst aus dem Tor, um zu klären, ging dann aber wieder zurück, und so hatte Joker Vasiliadis leichtes Spiel, er umkurvte den Torhüter und schob zum Endstand ein. Zu allem Überfluss handelte sich Markus Pazurek die fünfte gelbe Karte ein, er wird beim Spiel in Lotte fehlen.

Stimmen zum Spiel:

Johannes Rahn (Fortuna Köln): „Wir standen zwar kompakt, hatten aber nicht so den Zugriff. Und es hat vielleicht auch ein bisschen die Aggressivität gefehlt. Die Leistung war besser als in Frankfurt, aber nicht ausreichend. Nach dem Gegentor und auch in der zweiten Hälfte haben wir uns mehr zugetraut und besser gespielt. Und wir haben uns die Chance zum Ausgleich auch dann verdient. Ich bin für die Elfmeter ja auch eingeteilt. Normalerweise bin ich ein sicherer Schütze. Deswegen war es auch klar, dass ich den schieße. Es sollte nicht passieren, dass ich daneben ziele.“

Michael Kessel (Fortuna Köln): „Nach dem desaströsen Spiel der Vorwoche wollten wir einiges wieder gutmachen. Aber wir sind nicht gut reingekommen. Es sah am Anfang so aus, als wären wir verunsichert. Und nach dem 0:1 war klar, dass es gegen so eine gute Mannschaft wieder schwer wird. Wir haben wieder nicht das abgerufen, was wir können. Gegen den Gegner muss man sich auf die ein, zwei Chancen die man bekommt konzentrieren. Der Elfer geht leider auch daneben. Das war heute nichts.“

Markus Pazurek (Fortuna Köln): „Das war ein Pressschlag bei dem Elfer, aber auf meinen Knöchel. So fühlt sich das jetzt auch an. Ich habe den Ball getroffen. Der Jo ist ein sicherer Schütze, das passiert halt mal. Das ist halt Pech. In der zweiten Hälfte haben wir Gas gegeben und gezeigt, dass wir das Ding drehen wollten. Wir haben alles nach vorne geworfen, das hat man ja gesehen. Dass ich den Elfmeter raus hole, ist ja schon ungewöhnlich, ich bin ja nicht oft vorne. 65 Minuten haben wir gezeigt, was wir drauf haben.“„Wir haben hier in den ersten 30 Minuten ein sehr gutes Bild abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt war das 1:0 nach der Ecke ok. Dann ist das Spiel so langsam umgekippt. Wir hatten dann nicht mehr so die großen Spielanteile, der Gegner hat stärker zugestellt. So eng ist es manchmal im Fußball, der Gegner vergibt den Elfmeter. Ich würde es als glücklich, verdienten Sieg bezeichnen. Wir sind natürlich zufrieden mit den drei Punkten.“

Peter Vollmann (Trainer VfR Aalen): „Wir haben hier in den ersten 30 Minuten ein sehr gutes Bild abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt war das 1:0 nach der Ecke ok. Dann ist das Spiel so langsam umgekippt. Wir hatten dann nicht mehr so die großen Spielanteile, der Gegner hat stärker zugestellt. So eng ist es manchmal im Fußball, der Gegner vergibt den Elfmeter. Ich würde es als glücklich, verdienten Sieg bezeichnen. Wir sind natürlich zufrieden mit den drei Punkten.“

Uwe Koschinat (Trainer Fortuna Köln): „Ich habe heute einen in allen Bereichen hoch überlegenen Gegner gesehen. In vielen Phasen des Spiels hatten wir eine gewisse Hilflosigkeit. Wir haben oft den Weg nach hinten gesucht, anstatt mutig nach vorne zu spielen. Das größte Manko war die fehlende Aggressivität und Laufleistung in der Anfangsphase. Ich habe nicht viel Positives gesehen. Dennoch hätte das Spiel nochmal kippen können. Dass wir einen Elfer verschossen haben, passte aber noch ins Bild. In Summe war das mit Sicherheit ein verdienter Sieg der Aalener. Meine Spieler hätten eigentlich wissen müssen, aus den letzten beiden Jahren, dass sie Dinge nicht einfach so abschütteln können. Mit dem Frankfurt-Spiel haben wir einiges kaputt gemacht. Da kannst du nicht einfach den Reset-Knopf drücken, sondern das ist harte Arbeit.“

Autor: Stefan Kleefisch für RHEINFUSSBALL