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Fortuna: Keine Hürde war zu hoch

Pure Emotion: Hamdi Dahmani, Markus Pazurek und Ersatzkeeper Alexander Monath (v.l.) bejubeln den Aufstieg. Foto: IMAGO

Pure Emotion: Hamdi Dahmani, Markus Pazurek und Ersatzkeeper Alexander Monath (v.l.) bejubeln den Aufstieg.
Foto: IMAGO

Fortuna Köln hat allen Unwägbarkeiten dieser Saison getrotzt und ist in die 3. Liga aufgestiegen. Kaum zu glauben – eigentlich.

Als alles vorbei war, konnte Klaus Ulonska nicht mehr an sich halten. Dem sonst so rührigen und lebensfrohen Präsidenten des SC Fortuna Köln kullerten die Tränen herunter, Ulonska konnte seine unbändige Freude nicht mehr länger verbergen. Kein Wunder, hat sich mit dem Aufstieg der Fortuna in die 3. Liga doch Ulonskas Lebenswerk weiter in die richtige Richtung entwickelt. Und das trotz einer Saison, während der sich der Fortuna mehr als eine große Hürde in den Weg stellte.

Es war ein Aufstieg, mit dem – im Rückblick – eigentlich nicht zu rechnen war. Kurz vor dem FVM-Pokalfinale 2013 stand allen Beteiligten noch das große Fragezeichen im Gesicht, wie es mit dem Kultklub aus der Südstadt weitergehen sollte. Erst das 2:1 gegen Alemannia Aachen und der damit verbundene Einzug in den DFB-Pokal überzeugten Investor Michael W. Schwetje, sein Engagement nicht zu beenden. Großer Wermutstropfen: Zu diesem Zeitpunkt hatte sich mit Kapitän Lukas Nottbeck und Flügelflitzer Silvio Pagano bereits ein wichtiger Teil der Erfolgself für einen Wechsel zu Erzrivale Viktoria entschieden – zu lange hatten sie auf Vertragsangebote warten müssen, zu unsicher schien die Zukunft in der Südstadt. Mit vielen Neuzugängen und mindestens genau so vielen ungelösten Fragen ging es in die neue Saison. 1. Spieltag, das Wiedersehen mit Alemannia Aachen. 1:3 am Freitagabend, Pfiffe im Südstadion. Die Analyse fiel nicht schwer: Diese Mannschaft ist nicht gut genug, um wieder in den Titelkampf der Regionalliga West einzugreifen.

Doch das Bild wendete sich: Die Mannschaft gab die Antwort auf dem Platz, nicht selten mit späten Toren, die immer wieder den Charakter des Teams untermauerten. Nach dem siebten Spieltag wurde mit Kristoffer Andersen noch ein Top-Neuzugang präsentiert, der dem Spiel seines Teams nachhaltig Esprit und Kampfkraft verlieh. Schon zur Winterpause war klar: Wer Meister werden will, muss dieses Team in die Schranken weisen. Doch keine andere Mannschaft war dazu in der Lage. Die Fortuna behielt sogar die Nerven, als bekannt wurde, dass Schwetje sein Engagement im Fall des Nicht-Aufstiegs beenden würde – dann wäre das Projekt gescheitert, der Verein bestenfalls im Mittelfeld der Regionalliga anzusiedeln. Die Antwort des Teams: 76 Punkte aus 36 Spielen, locker Platz eins vor den Sportfreunden Lotte.

Doch da war ja in Sachen Aufstieg noch eine Hürde zu nehmen: die Reserve des FC Bayern München. Die beiden Partien des Rekordmeisters verliefen wie der Rest der Saison für Fortuna. Spielerisch nicht das Beste vom Besten, dafür aber in Sachen Moral, Wille und Leidenschaft ganz weit vorne. Das Tor zum 2:1 in der 94. Minute in München fällt glücklich, aber es fällt für die richtige Mannschaft. Dieses Team um Chefcoach Uwe Koschinat hat den Aufstieg verdient, da darf es keine zwei Meinungen geben. Und klar ist auch: Es werden neue Hürden kommen. Doch nach dieser Saison schockt den „Südstadt-Kult“ so schnell nichts mehr.

Volle Kraft voraus: Kan-André Sievers (l.), Kristoffer Andersen (verdeckt) und Sebastian Zinke (r.) stehen sinnbildlich für die leidenschaftliche Art der Fortuna. Foto: IMAGO

Volle Kraft voraus: Kan-André Sievers (l.), Kristoffer Andersen (verdeckt) und Sebastian Zinke (r.) stehen sinnbildlich für die leidenschaftliche Art der Fortuna.
Foto: IMAGO

Die Tränen des Machers: Fortuna-Präsident Klaus Ulonska ist seinen Emotionen ausgeliefert. Foto: IMAGO

Die Tränen des Machers: Fortuna-Präsident Klaus Ulonska ist seinen Emotionen ausgeliefert.
Foto: IMAGO