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Köln.Sport

Fortuna: Hauptrolle für Reservisten

Uwe Koschinat (Fortuna Köln) redet mit Andreas Glockner

Soll in Fortuna Kölns Mittelfeldzentrale Kristoffer Andersen ersetzen: Andreas Glockner (r.)
Foto: imago/Eibner

Den vielleicht entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt will Fortuna Köln gegen Rot-Weiß Erfurt gehen. Das Lazarett bei den Südstädtern ist vor dem Heimspiel jedoch groß.

Rheinfussball

Unter Dach und Fach bringen würde Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat am liebsten den Klassenerhalt in den nächsten beiden Partien. Ein Heimsieg am Samstag (14 Uhr) gegen Rot-Weiß Erfurt und was Zählbares aus Mainz mitnehmen, dann wäre den Südstädtern wohl ein weiteres Jahr Zugehörigkeit zur 3. Liga sicher. Sieben Spieltage vor Ende erfasst den Trainer, der „von einem sehr wichtigen Spiel“ gegen die Thüringer spricht, aber keineswegs Torschlusspanik. Denn die Ausgangslage ist nach wie vor eher komfortabel.

„Wenn wir gegen Erfurt gewinnen, haben wir acht Punkte Vorsprung, da wird bis Saisonschluss nichts mehr verrutschen. Verlieren wir, ist der Gegner wieder auf Schlagdistanz. Münster, Mainz oder Halle geht es ähnlich wie uns. Die nächsten beiden Spieltage können schon viel entscheiden“, sagt der Fußballlehrer, der so gut wie keine Parallele zum damaligen Pokalerfolg in Aachen und dem jüngsten Zittersieg in Hennef sieht. „Das Szenario war anders. Damals waren wir in der Liga Letzter. Da war die Situation deutlich dramatischer. Jetzt stehen wir viel besser da. Auf der anderen Seite hattest du aber noch wahnsinnig viel Zeit etwas zu verändern. Jetzt gehen wir auf die Zielgerade. Wir sind zwar erneut nur mit Hängen und Würgen weiter gekommen, aber dass wir im Finale sind, das zählt!“

Worauf es gegen Erfurt ankommen wird, das ist für Koschinat klar: „Wir müssen mutig auftreten und uns auf unsere Heimstärke besinnen.“ Dabei stellt sich die Mannschaft beinahe von selber auf. Nach dem Pokalerfolg in Hennef kamen weitere Verletzte hinzu. Florian Hörnig erlitt einen Muskelfaserriss im Hüftbeuger. Tobias Fink eine Bauchmuskelverletzung. Beide werden mehrere Wochen fehlen und gesellen sich zu den Langzeitverletzten Markus Pazurek (Kreuzbandriss), Johannes Rahn (Außenbandriss) und Kai Bösing (Meniskusriss). Ebenfalls nicht zur Verfügung steht Michael Kessel aufgrund eines Fersensporns. „Sehr schlecht“, sieht es nach Auskunft des Trainers im Fall von Kristoffer Andersen aus. Der Mittelfeldmotor zog sich in Hennef eine Zerrung der Adduktoren im linken Bein zu. „Ob er spielt, kann ich noch nicht hundertprozentig sagen“, so Koschinat. Ohne ihn werden wohl Oliver Schröder und Andreas Glockner das Zentrum besetzen.

„Das ist für mich sicher keine angenehme Situation, aber es gibt Spieler, die sich beklagen und fragen, warum sie keine Rolle spielen, jetzt können sie mir das Gegenteil beweisen.“ Ganz besonders angesprochen fühlen dürfte sich in diesem Fall Dennis Engelman. Dem Rechtsverteidiger ist die Leichtigkeit der Vorsaison abhandengekommen. „Er wird von Anfang an spielen“, erklärt Koschinat und fügt hinzu: „Im zweiten Jahr als Profi ist er in einem Lernprozess. Er ist ins Nachdenken gekommen, vorher hat er einfach nur mit Freude gespielt. Er muss wieder die Stabilität in sein Spiel bekommen und das zeigen, was ihn auszeichnet, wie zum Beispiel sein gutes taktisches Verteidigen und seine Ruhe am Ball.“ Durch den Einsatz des Ex-Leverkuseners wäre auch die Frage Vierer- oder Dreierkette beantwortet.

Denn bei einer Dreierkette hätte Koschinat nach dem Ausfall von Hörnig auf Cedric Mimbala setzen müssen. Und diese Rolle traut er seinem Winterzugang derzeit nicht zu. „Eine Grippe hatte ihn zurückgeworfen. Er ist in keinem guten körperlichen Zustand. Ich halte viel von ihm, sonst hätte ich ihn nicht geholt. Er hat jetzt ein Zusatzprogramm bekommen. In Würzburg hat er entscheidende Zweikämpfe nicht gewonnen. Er muss sich derzeit erst Mal hinten anstellen.“

Quelle: Stefan Kleefisch für rheinfussball.de