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Köln.Sport

FC: Weber sportlich und sozial aktiv

Quelle: Andrej Retiet

Wolfgang Weber ist dem FC noch immer verbunden, aber auch selbst für viele Projekte tätig.

Schon 35 Jahre nicht mehr aktiv, dennoch für viele FC-Fans noch allgegenwärtig: Das ist Legende Wolfgang Weber. Heute engagiert sich der Torschütze des WM-Finales 1966 besonders im sozialen Bereich. Wir haben ihn besucht.

Wenn Wolfgang Weber gelegentlich am Geißbockheim vorbeischaut, ist der mittlerweile 69-jährige prominente Ex-Profi des 1. FC Köln und 53fache Nationalspieler immer noch ein gern gesehener Gast. Auf der Terrasse des Restaurants im Clubheim ist die Begrüßung durch das Service-Personal herzlich, als er erscheint. Im Parterre gelegenen Fan-Shop kommt ein freundliches „Hallo“. Und auf dem Parkplatz am Clubhaus folgt ein kurzer Plausch mit einem auf die Lizenzspieler wartenden Fotografen auf gut Kölsch.

Der bodenständige Porzer, zur aktiven Zeit mit den Gegenspielern wenig zimperlich, ist offen und umgänglich, macht außerdem einen gut trainierten Eindruck, ist gesundheitlich noch voll auf der Höhe. „Ich fahre täglich 25 bis 30 Kilometer auf dem Rad in Richtung Lülsdorf oder zur Deutzer Brücke und zurück. Nur das Knie und die Hüfte zwicken ein wenig“, berichtet Weber, der natürlich genau weiß was dem Körper in Schuss hält.

Und von Langeweile im Leben der Kölner Fußball-Legende im Rentenalter keine Spur. Der zweimalige Deutsche Meister mit dem 1.FC Köln (356 Bundesligaeinsätze für den Geißbockclub), der seine aktive fußballerische Laufbahn 1977 auf Grund einer Herzmuskelentzündung vorzeitig beenden musste, hat noch jede Menge um die Ohren. Der Porzer ist ein aufmerksamer Beobachter seines erweiterten persönlichen Umfeldes, der mit geschärftem Auge soziale Missstände und Probleme der Gesellschaft erkennt, und sich dementsprechend einsetzt, um zu helfen.

Resultat dieser Gabe und seines Einsatzes, und großes Highlight für den zweifachen Vater, war 2011 der Empfang des Bundesverdienstkreuzes am Bande im historischen Kölner Rathaus durch Oberbürgermeister Jürgen Roters. „Diese Würdigung hat mich außerordentlich gefreut. Ich bin von einer mir unbekannten Person für die Verleihung vorgeschlagen worden. Heute kenne ich den Menschen natürlich“, erzählt der in Schlawe (Pommern), 80 Kilometer vor Danzig, geborene Altinternationale.

Hintergrund der Ehrung: Webers Arbeit für die Sportbewegung Special Olympics, die sich um verbesserte Akzeptanz von Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft kümmert, in der Funktion als Fußball-Botschafter für Deutschland. In den Rahmen dieser Tätigkeit fiel das viel beachtete Fußball-Turnier für Jugendliche mit Down-Syndrom, das unter Planung und Leitung Webers auf drei Trainingsplätzen am Geißbockheim, ausgetragen wurde.
„Die Kinder hatten viel Spaß, und die Chance, sich im Wettkampf zu messen. Unglaublich beeindruckt hat mich, dass die jungen behinderten Menschen sich so ausgelassen über Tore freuen konnten“, macht Wolfgang Weber deutlich, dass ihn das Event sehr berührt hat.

Fußball hat also noch immer einen großen Stellenwert im Alltag des überzeugten Rheinländers, der jedes Heimspiel seines FC auf der Tribüne im Rhein-Energie Stadion miterlebt, nach wie vor glühender Anhänger des Clubs am Militärring ist. Seit 1995, nicht lange nach seinem eigenen letzten Auftritt im Team der Altinternationen des FC, übernahm der Schütze des 2:2-Ausgleichs für Deutschland 1966 in Wembley, die sportliche Leitung der Formation von Ex-FC-Stars. Dabei kümmert er sich nun um Verhandlungen zu Benefizspielen in der Provinz, und trägt die Verantwortung dafür, dass elf motivierte Ex-FC-Kicker auflaufen.

Teil 2 der Geschichte über Wolfgang Weber lesen Sie hier!