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Köln.Sport

FC: Schwere Beine bei Testpleite

Neuzugang Yuya Osako feierte ein ordentliches Debüt im FC-Dress Foto: IMAGO/ Sven Simon

Neuzugang Yuya Osako feierte ein ordentliches Debüt im FC-Dress
Foto: IMAGO/ Sven Simon

Im ersten Testspiel des Trainingslagers muss der 1. FC Köln eine 0:2-Niederlage gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt hinnehmen. Die Treffer für die „Schanzer“, deren Saison bereits Anfang August beginnt, erzielten Pascal Groß (33.) vor dem und Lukas Hinterseer (56.) nach dem Seitenwechsel. Für den FC ist es die erste Niederlage im vierten Testspiel. Zuvor hatte die Stöger-Elf Siege gegen die SSVg Velbert (6:0) und Fortuna Köln (3:1) sowie ein torloses Remis gegen die TuS Koblenz eingefahren.

Das fiel auf: Das harte Training von Coach Peter Stöger schien Tribut zu fordern. In einer aus Kölner Sicht äußerst schwachen Partie war dem Team der Willen nicht abzusprechen, es fehlte jedoch an der körperlichen Präsenz. Der Kopf war willig, doch das Fleisch war schwach. So kamen die „Geißböcke“ in den entscheidenden Zweikämpfen zu spät oder waren gar nicht erst anwesend. Vor allem Abwehrchef Dominic Maroh war ein Schatten seinerselbst. Doch sein Auftreten war stellvertretend für die Mannschaftsleistung. Ein individueller Fehler im Spielaufbau reihte sich an den nächsten. Auch die chaotische Anreise (das Spiel musste wegen hohem Verkehrsaufkommen 30 Minuten später angepfiffen werden) machte sich offensichtlich bemerkbar. Gerade zu Beginn der Partie wirkten die Kölner mit dem Kopf noch im Stau. Immer wieder gelang es den Schanzern, die Schwachstellen im FC-Spiel offen zu legen. Insbesondere die Lücken hinter den Offensivakteuren wussten die Gastgeber zu nutzen.

Das war gut: Wenn der FC schnell und direkt nach vorne kombinierte, wurde es auch gefährlich. Exemplarisch dafür steht die gute Chance von Bard Finne vor der Pause, dessen Schuss die Ingolstädter erst in allerletzter Sekunde abblocken konnten. Im Fokus stand dabei in vorderster Front Daniel Halfar, der dem Offensivspiel der Kölner Struktur verlieh. Häufig jedoch unterbanden die Gastgeber die Versuche des Spielmachers, Unterstützung gab es nur selten.

Das muss besser werden: Auffällig war nicht nur in der Anfangsphase, dass dem FC häufig die taktische Grundordnung abhanden kam. In der Zentrale klaffte hinter dem unauffälligen Zoller, der schlecht ins Spiel eingebunden war, ein Riesenloch bis zum Defensivblock um Matthias Lehmann und Yannick Gerhardt. So gelang es den Ingolstädtern häufig, das Kölner Pressing zu überspielen und in Ballnähe Überzahl herzustellen.

Der Spieler ragte heraus: Dass es am Ende nur 0:2 hieß und zur Pause gar erst ein Gegentor zu Buche stand, war größtenteils das Verdienst von Timo Horn. Der junge Schlussmann zeigte gerade in der Phase nach dem 0:1 einen Weltklasse-Reflex gegen Alfredo Morales. Auch ansonsten sehr sicher und überlegt. Bei beiden Gegentoren machtlos.

Das zeigt uns das Spiel: Viele Fehler dürften den schweren Beinen geschuldet sein. Überbewerten sollte man diese Partie nicht. Die Mannschaften befinden sich in unterschiedlichen Vorbereitungszyklen. Dennoch: Ein erster Warnschuss vor den Bug dürfte das für die Stöger-Elf gewesen sein. Es wartet noch einiges an Arbeit auf die Kölner, die die Zeit bis zum Pflichtspielauftakt Mitte August in Braunschweig für den Feinschliff nutzen werden.