FC-Roundup: Horn, Höger und Härtefälle
Noch dreimal schlafen, dann rollt auch in der 2. Bundesliga wieder der Ball – für den FC beim VfL Bochum. Aktuelles und Neuigkeiten zum Wochenende in unserem FC-Roundup.
Was wurde nicht alles über Systeme gesprochen, Spielertypen analysiert, Aufstiegschancen eingeschätzt. Zeit also, dass es wieder losgeht und auf dem Rasen die wirklich entscheidenden Geschichten geschrieben werden. Das sieht auch Torwart Timo Horn so, der jetzt dem Internetportal T-Online ein Interview gegeben hat. Zunächst wurde die Kölsche Nummer Eins aber noch einmal an die vergangene Saison erinnert. „Ich habe daraus gelernt, dass man nichts ausschließen darf, sich immer wieder neu fokussieren muss – und vergangene Leistungen nichts wert sind. Ich zwinge mich immer wieder auf jede Kleinigkeit zu schauen, die wir in der letzten Saison vielleicht vernachlässigt haben“, sagt Horn.
Auch spricht er über das Verhalten der Fans über die vergangene Saison hinweg, die Entscheidung seines neuen Trainers für Jonas Hector als Kapitän und darüber, ob es nun ein großes Problem sei, statt in Dortmund in Sandhausen zu kicken. „Erstmal sind beides Punktspiele. Wenn dir da die Motivation fehlt, hast du im Profi-Fußball ein großes Problem. Ein Stadion wie in Dortmund mit 80.000 Zuschauern ist definitiv ein Highlight. Trotz aller Konzentration wird einem das auch vor dem Spiel bewusst. Das ist in Sandhausen anders. Aber noch mal: An der akribischen Vorbereitung aufs Spiel oder der Einstellung darf das nichts ändern“, sagt Horn.
Der Vize-Kapitän liegt voll im Plan
Am Geißbockheim gibt es derweil Erfreuliches zu vermelden: Marco Höger, der sich heute vor einem Monat an der Schulter verletzte und nun wochenlang ausfällt, arbeitet stetig und hart an seiner Genesung, macht tagtäglich Fortschritte. Während bei vielen Amateur- und Hobbysportlern so eine Verletzung eine Pause von mehreren Monaten bedeuten würde, könnte der neue Vize-Kapitän bereits schneller als bisher gedacht wieder im Teamtraining mitmischen. Dennoch: Bis zum Pokalspiel wird er sich wohl mindestens noch gedulden müssen, wahrscheinlicher, dass er in der Länderspielpause im September wieder voll einsteigt.
Voll einsteigen würde auch Lasse Sobiech gern – jedoch nicht ins Teamtraining, sondern in den Zweitligaalltag, den Sobiech aus seiner Zeit in Fürth und St. Pauli besser kennt als die meisten seiner Kollegen zusammengerechnet. Dennoch bleibt ihm aktuell nur der Status als Innenverteidiger Nummer Drei, und Frederik Sörensen in dieser Kategorie hinter sich zu lassen ist angesichts des Wechselwunsches des Dänen keine Kunst. „Ich bin nicht für die Bank gekommen“, sagte der 1,96-Hüne am Mittwoch dem „Geissblog“, wird sich mit dieser Rolle allerdings zunächst abfinden müssen.
Mehr als der „Turm in der Schlacht“?
Denn in der Viererkette ist für ihn aktuell kein Platz, Czichos ist sowieso gesetzt, Meré der vielleicht Abwehrspieler mit dem vielleicht besten Spielaufbau der zweiten Liga. Und auf den Außen ist der kopfballstarke Sobiech trotz mangelnder Alternativen keine Option, dafür besitzt er nicht die nötige Schnelligkeit sowie Qualität im Spielaufbau. Droht also der erste Härtefall, bevor die Saison überhaupt begonnen hat? Markus Anfang jedenfalls erklärte immer wieder, man brauche alle Spieler für den Wiederaufstieg, und Sobiech sei als „Turm in der Schlacht“ auch als hohe offensive Anspielstation in der Schlussphase zu gebrauchen. Fraglich nur, ob dem 27-Jährigen eine solche Rolle ausreicht.