Das letzte Quäntchen fehlte dem 1. FC Köln (hier Kazuki Nagasawa, r.) in Mainz
Foto: imago/Hartenfelser
Bei Mainz 05 vergibt der 1. FC Köln beste Möglichkeiten – und die Chance auf den Europapokal. Der Ärger hält sich bei den „Geißböcken“ nach der 0:2-Auswärtsniederlage allerdings in Grenzen.
Enttäuscht war Peter Stöger durchaus nach dem 0:2 in Mainz. „Wir hatten die Möglichkeiten, das Spiel positiver für zu gestalten. Wir haben sie aber nicht verwertet. Das ist schade“, analysierte der österreichische Trainer des 1. FC Köln nach der bitteren Auswärtsniederlage und attestierte seinem Team: „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht.“
Dabei hatte der FC-Trainer beim Duell in der Coface-Arena gleich vier Stammkräfte geschont: Matthias Lehmann und Anthony Ujah standen gar nicht erst im Kader, Kevin Wimmer und Timo Horn nahmen auf der Bank Platz. Dafür bekamen Thomas Kessler, Mergim Mavraj, Adam Matuschyk und Bard Finne die von Stöger versprochene Spielzeit. Und machten ihre Sache beim Kölner Angstgegner (der FC hat noch nie ein Ligaspiel in Mainz gewonnen) äußerst gut, einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig: Die „Geißböcke“ vergaben in einem ansehnlichen Sommerkick beste Chancen, die Partie für sich zu entscheiden und die kleine Hoffnung Richtung Europapokal am Leben zu erhalten.
Daran war auch Schiedsrichter Günter Perl nicht unbeteiligt: Zunächst verweigerte er in der ersten Hälfte einem regulären Treffer von Yuya Osako die Anerkennung, der Japaner soll angeblich im Abseits gestanden haben. Nach dem Seitenwechsel stand der Münchener erneut im Fokus: Erst forderte Marcel Risse einen Handelfmeter, kurz darauf wurde Dominic Maroh durch einen Mainzer regelwidrig am Einköpfen des Balles gehindert. Beide Male blieb die Pfeife stumm, beide Male beschwerten sich die FC-Spieler bitterlich. Stöger nahm es gewohnt gelassen zur Kenntnis: „Wir können ja froh sein, dass wir zwei Spieltage vor Schluss schon gerettet sind, obwohl uns fünf, sechs klare Elfmeter in diesem Jahr nicht gegeben wurden. Es wäre schön, wenn wir sie im nächsten Jahr bekämen, wenn wir sie vielleicht dringend brauchen. Ich will nichts geschenkt. Aber die klaren Elfmeter dürfen in der nächsten Saison gerne gepfiffen werden.“
Dass sich der Ärger in Grenzen hielt, lag auch an der Tabellensituation: Der FC ist souverän gerettet, hätte aber sicherlich gerne Punkte aus Mainz mitgenommen. Nun gilt es im letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am nächsten Samstag für die „Geißböcke“, noch einmal alles abzurufen, um die anvisierte 40-Punkte-Marke zu überspringen.