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Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse zum Derby

Im rheinischen Derby unterliegt der 1. FC Köln am Samstag Borussia Mönchengladbach mit 1:3. Es ist die dritte Niederlage im dritten Spiel.

Sebastiaan Bornauw war als einziger FC-Spieler in Normalform. Das änderte nichts am Frust nach dem Spiel! (Foto: imago images / Eibner)

Eine Viertelstunde war gespielt, als die Hoffnung auf drei Punkte schon wie weggeblasen war. Der 1. FC Köln hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tore gefangen. Aber nicht nur das Ergebnis sondern auch die Art und Weise, wie die Fohlen zu ihren Treffern kamen, war für die Kölner Anhänger wie ein Schlag ins Gesicht. Schwaches Zweikampfverhalten, unnötige Ballverluste und besonders mangelnde Laufbereitschaft waren ausschlaggebend für den frühen Stimmungskiller.

Effzeh gestraft von „Partystadt Köln”

Stimmungskiller? Natürlich sind damit nicht die verstummenden Gesänge der 9200 Fans im Stadion gemeint, welche zu Hause bleiben mussten. Der Inzidenzwert in Köln war einmal mehr zu hoch, weshalb gerade einmal 300 Fans im Rhein-Energie-Stadion Platz nehmen durften. Aktuell wird darüber gestritten, ob die Corona-Regeln für Zuschauer in Stadien überarbeitet werden müssen, um keine Wettbewerbsverzerrung in der Bundesliga zu haben. Auf der anderen Seite muss man aber auch festhalten, dass in Köln schon wieder viele Partys und Veranstaltungen stattfinden. Ohne diese wäre der Inzidenzwert mit Sicherheit unter dem erlaubten Maximum geblieben.

Späte Neuzugänge

Die Corona-Pandemie bringt dem Fußball noch nie dagewesene Umstände. Dazu gehört auch die schwierige Lage auf dem Transfermarkt. Die Domstädter konnten viele der Neuzugänge erst kurz vor oder bereits nach dem Saisonstart verpflichten, wodurch eine vernünftige Vorbereitung mit allen Spielern nicht möglich war. Nun müssen sich die Neuen erst einmal in das Mannschaftsgefüge einfinden, bevor sie auch auf dem Platz für Furore sorgen können.

Abstiegskampf vs. Champions League

So bitter es für alle Kölner auch ist, muss man festhalten, dass Borussia Mönchengladbach derzeit in einer anderen Liga als der Effzeh spielt. Die letzten drei Spiele gegen den Rivalen verloren die FC-Profis allesamt. Während die Mannschaft von Markus Gisdol einen Gesamtmarktwert von ca. 100 Millionen Euro hat, ist Marko Roses Team mit ca. 315 Millionen auf dem Papier wesentlich teurer. Diese Unterschiede waren am Samstag gut sichtbar.

Der Anfangsschlaf

Nervosität am Anfang eines Spiels ist ganz normal. Schläfrigkeit hingegen sollten Fußballprofis unter allen Umständen vermeiden. Was passiert, wenn man zu Beginn einer Partie doch noch nicht komplett auf dem Platz angekommen ist, zeigten die Gladbacher eindrucksvoll. Schon nach wenigen Minuten hatten Rami Bensebaini und Marcus Thuram Großchancen zur Führung. Die Kölner standen einfach zu weit weg von ihren Gegenspielern. Diese Passivität ermöglichte Alassane Plea und Stefan Lainer, mit ihren Toren zum 0:1 und 0:2, für absolute Ruhe in Köln-Müngersdorf zu sorgen.

Fehler müssen abgeschaltet werden

Nach zwei Böcken in den ersten beiden Spielen von Timo Horn, war er auch im Derby nicht fehlerfrei. Beim 0:2 durch Lainer bekam der Torwart seine kurze Ecke nicht schnell genug zu. Den kapitalsten Fehler des Spiels leistete sich aber Kingsley Ehizibue, der ein komplett unnötiges Foul im Strafraum an Marcus Thuram beging, obwohl sich dieser den Ball vom Tor weg gelegt hatte. Lars Stindl ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte seinen Treffer zum 0:3 aus elf Metern.

Von Robin Josten