fbpx
Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse zum 6. Spieltag

Der 1. FC Köln hat auch das dritte Heimspiel der laufenden Saison verloren, diesmal mit 0:4 gegen Hertha BSC Berlin. Die Köln.Sport-Erkenntnisse zur Partie.
Vedad

Der Vedator schlägt zu: Wie Vedad Ibisevic sich kurz vor der Rente nochmal ins Zeug legte, verdient Respekt. (Foto: imago images/Moritz Müller)

1 Gegentore = Verunsicherung

Nein, schlecht war der FC nicht gestartet in die Partie, die sich nach Abpfiff wie die größte Blamage der Spielzeit anfühlte. Der FC hatte das Spiel im Griff, hätte spätestens nach dem Cordoba-Kopfball in Führung gehen müssen. Der Fernschuss von Javairo Dilrosun, bei dem der flinke Hertha-Flügel wohl selbst am wenigsten wusste, wie er den Ball im Tor unterbringen konnte, machte all dies zunichte. Der FC wirkte erneut verunsichert, richtige Torchancen spielte man sich in Hälfte Eins anschließend nicht mehr – obwohl das Führungstor Hertha alles andere als Sicherheit gab. Vom mutigen Auftreten, das Trainer Beierlorzer auch nach Rückständen immer wieder sehen will, fehlt in solchen Situationen jede Spur. Ein Zeichen, dass das Team das Mantra des Coaches noch nicht verinnerlicht hat? Oder schlicht mangelnde Qualität?

2 Das war dämlich, Jorge!

Geht es mit Vollgas aufs FC-Tor zu, kommt die Defensive der Geißböcke nicht hinterher. Auf den Flügeln besitzt man defensiv ein klares Tempodefizit, dass auch durch die Rückkehr von Kingsley Ehizibue nicht komplett verschwinden wird. Den Preis für den Trottel des Tages geht allerdings an Jorge Meré, der völlig unnötig an der Mittellinie die Stollen ausfuhr und die Gesundheit von Gegenspieler Vladimir Darida in Mitleidenschaft zog. Auch wenn sich im Stadion alle aufregten: Diese rote Karte war völlig Korrekt – und unglaublich dämlich obendrein. Die ersten Zuschauer traten bereits nach 41 Minuten den Heimweg an – leider nicht die schlechteste Entscheidung.

3 Die Flanken…

Der FC erspielte sich gegen Hertha doppelt so viele Ecken wie die Berliner, auch auf den außen fanden Kingsley Schindler und Florian Kainz, der seine Sache nach dem Platzverweis auf der Sechs zum Staunen vieler gar nicht so schlecht machte, immer wieder riesige Räume vor. Leider muss man jedoch konstatieren: Keine Mannschaft in der Bundesliga ist nach hohen Hereingaben so harmlos wie der FC. Ob Schindler, Kainz, Drexler, der zuletzt eingewechselte Risse oder auch Louis Schaub: Über die Flügel sorgen die Geißböcke bei keinem Gegner für Angstzustände. Die Bälle in den Rückraum klären die Gegner mühelos, die hohen Flanken landen immer wieder an der gegenüberliegenden Eckfahne. Besserung ist nicht in Sicht.

4 Der alte Mann hört nicht auf

Was haben Arie van Lendt, Mario Gomez, Vedad Ibisevic und so viele andere Bundesliga-Stürmer gemeinsam? Die Freude, wenn sie auf den Spielplan schauen und den 1. FC Köln als nächsten Gegner sehen. In seinem 15. Spiel gegen den FC verzeichnete die graue Eminenz im schwarz-roten Tedi-Trikot (!) die Treffer elf und zwölf – eine unfassbare Quote. Dass er diese im Alter von 97 Jahren und innerhalb von gefühlt 30 Sekunden erzielte, nötigt einem da bei aller Antipathie einfach nur Respekt ab. Ibisevic wird so lange gegen den FC treffen, wie er die Fußballschuhe schnürt – schade, dass sich dies vor allem vor dem 0:2 nicht auch in der FC-Defensive herumgesprochen hat.

5 Vor Schalke: Die Suche nach dem Positiven

Da steht man also wieder, nach sechs Spieltagen bereits in der Krise und mit drei Punkten mit dem Rücken zur Wand. Vielleicht macht es ja Mut, dass es nun gegen die Mannschaft der Stunde geht, die am Wochenende die zuvor unbesiegbar scheinenden Bullen aus Leipzig mit 3:1 schlagen konnte. Macht keinen Sinn? Mag sein, dennoch ist es nicht das erste Mal, dass die Kölner in so einer Situation sind. In der Abstiegssaison 2017/18 zeigte man auf Schalke das beste Spiel der Hinrunde, in den Jahren zuvor konnte man dort zweimal hintereinander gewinnen, als S04 sich – ähnlich wie heute – sportlich auf einem Höhenflug befand. Vielleicht hat diese Statistik aber auch überhaupt keinen Wert und die Talfahrt geht weiter. Aber auf irgendwas wird man ja wohl noch hoffen dürfen…