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Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse zum 11. Spieltag

Der 1. FC Köln kann aktuell scheinbar nicht mehr gewinnen. Gegen Heidenheim reichte es am Wochenende nur zu einem 1:1 – unsere fünf Erkenntnisse von der Partie.
Fünf Erkenntnisse

So zum Lachen wie Marc Schnatterer (M.) war FC-Kapitän Jonas Hector nach dem Abpfiff am Samstag nicht zu Mute. (Foto: imago/Herbert Bucco)

1 Die Anfangsphase wird zu oft verschlafen.

Wie schon so oft in dieser Spielzeit kam der FC gegen emsig verteidigende Heidenheimer nicht wirklich gut ins Spiel, kassierte bereits nach zehn Minuten das 0:1 und musste fortan dem Rückstand hinterherlaufen. Eigentlich sollte es für diese offensivstarke Truppe kein Problem sein, dieses Ergebnis in 80 Minuten noch zu korrigieren – doch Verunsicherung, gerade zuhause, und dieses Unbedingt-Gewinnen-Müssen lassen die Profis aktuell verkrampfen. Sprang man in St. Pauli noch über den Zwei-Tore-Rückstand-Berg, hatte man im Heimspiel merklich mit dem Ein-Tor-Rückstand-Hügel zu kämpfen. Passt zur aktuellen Situation, der FC verpasst es, dem Spiel schon früh eine entscheidende Richtung zu geben.

2 Diese Standards!

Sowohl defensiv als offensiv zeigte der FC eindrucksvoll, dass die Standards einfach nicht sein Lieblingsthema sind. Sowohl in der Verteidigung – das 1:0 resultierte aus einem Eckball –, als auch in der Offensive, wo praktisch jede Ecke auf den ersten Pfosten zuflog, gibt es in diesem Bereich deutlich Luft nach oben. Ja, das Tor resultierte ebenfalls aus einem Eckball, diesmal jedoch aus einer überlegten Variante statt wie bisher unter der Hoffnung, am ersten Pfosten wird schon irgendwo Simon Terodde bereitstehen. Wie entscheidend Standardsituationen auch für spielerisch vermeintlich stärkere Teams sein können, zeigte nicht nur die WM im vergangenen Sommer.

3 Serhou Guirassy – Zwischen Wahnsinn und Genie.

Ok, von vornherein: Natürlich sieht es manchmal etwas ungelenk und teilweise auch ungeschickt aus, was Serhou Guirassy auf den Platz bringt. Auch sein Auge für den Nebenmann könnte er noch verbessern, öfter abspielen. Aber: Der Franzose war am Samstag der einzige Spieler, bei dem man das Gefühl hatte, er traue sich etwas und gehe auch mal den unkonventionellen Weg. Louis Schaub wirkt aktuell etwas überspielt, auch Dominick Drexler machte keine gute Figur. Dafür Guirassy, der pausenlos den Ball forderte, Lücken im Strafraum riss und immer mindestens zwei Gegenspieler band. Das Tor kam als Sahnehäubchen obendrauf. Dass dann aktuell noch einige seiner geplanten Aktionen daneben gehen, geschenkt. Er traut sie sich wenigstens.

4 Das war dunkelrot!

Heidenheim-Coach Frank Schmidt eröffnete die Pressekonferenz nach dem Spiel nicht mit seinem Statement zur Partie, sondern mit einer Entschuldigung Richtung Salih Özcan. Das allein zeigt, wie brutal das Foul von Niklas Dorsch am Kölner Mittelfeldspieler kurz vor der Halbzeit gewesen war. Dorsch traf Özcan mit voller Wucht aus vollem Lauf auf den Knöchel, sodass man selbst beim zusehen erstmal überprüfte, ob denn mit den eigenen Fußgelenken alles in Ordnung ist. Schiedsrichter Tobias Stieler gab übrigens gelb. Die harte Gangart der Gegner sollte die Kölner nicht überraschen, praktisch jedes Team in dieser Liga wählt eine solche Taktik. Darüber, dass es für die Aktion aber mindestens dunkelrot hätte geben müssen, gibt es allerdings trotzdem keine zwei Meinungen.

5 Hamburg als gutes Omen?

Am nächsten Spieltag geht es für den FC zum vor der Saison zurecht als Spitzenspiel deklarierten Duell beim Hamburger SV. Natürlich wird die Saison nach 12 Spieltagen noch nicht abgerechnet, dennoch sollte gegen die Hanseaten mal wieder dringend ein Sieg her, anderfalls würde das das Arbeiten für Mannschaft und Trainer nicht erleichtern. In der bislang letzten Zweitliga-Spielzeit stand der FC vor der Winterpause schon einmal mit dem Rücken zur Wand, um dann in einem schweren Auswärtsspiel bei St. Pauli zu gewinnen und sich so freizuschwimmen für den Aufstieg. Hamburg als gutes Ohmen also – auch wenn es nicht ans Millerntor, sondern in den Volkspark geht.