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Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse vom 3. Spieltag

Drei Spiele, sieben Punkte – der 1. FC Köln hat den Schwung aus dem Pokalerfolg mitgenommen und gegen Erzgebirge Aue den Status als Aufstiegsfavorit untermauert. Unsere fünf Erkenntnisse zum 3. Spieltag.
3. Spieltag

Grund zum Jubeln: Simon Terodde und Jannes Horn waren am Sieg gegen Erzgebirge Aue maßgeblich beteiligt. (Foto: imago/Herbert Bucco)

1 „Simon ist on Fire“

Treffender hätte es Louis Schaub nach der Drei-Tore-Vorstellung der Kölschen Nummer Neun nicht formulieren können – Nachdem er zu Saisonbeginn erstmal auf der Bank schmorte, hat sich Simon Terodde mit seinen insgesamt sieben Toren in den vergangenen zwei Pflichtspielen an Jhon Córdoba vorbei in die Startelf geschoben. Und dürfte dort erst einmal bleiben. Alle drei Treffer waren echte Stürmertore, jedes Mal stand Terodde genau dort, wo er als Knipser eben stehen muss. Damit hat er seinen Status als Zweitliga-Torgarantie beeindruckend untermauert, nachdem es im vergangenen Halbjahr zunächst schien, als befände er sich etwas auf dem absteigenden Ast, wird er nun wieder von der gesamten Liga gefürchtet. „Wenn man ihn mit einer Flanke an der richtigen Stelle erwischt, dann ist der Ball meistens drin“, analysierte Jannes Horn treffend.

2 Ein zweiter Horn drängt auf Dauer in die Startelf.

Er war unzufrieden, oft verletzt, wollte weg – und plötzlich flankt sich Jannes Horn zur neuen Nummer Eins auf der linken Abwehrseite. Dabei hat er nicht etwa Jonas Hector verdrängt, der Nationalspieler organisiert aktuell jedoch als einziger Sechser das FC-Spiel. So ist die Bahn frei für Horn, der seine Chance diesmal richtig gut nutzte und mit einer präzisen Flanke das 1:0 mustergültig vorbereitete. Auch sein unterschnittener Flugball auf Christian Clemens vor dem 2:1 war eine Schönheit. So ist der im vergangenen Sommer aus Wolfsburg gekommene Linksfuß aus der ersten Elf von Markus Anfang nicht mehr wegzudenken. Endlich scheint er richtig in Köln angekommen.

3 Härtefälle werden sich häufen.

„Es gibt bei uns keine zweite Reihe. Jeder Spieler der hier ist hat die Qualität, für den 1. FC Köln zu spielen.“ Mit diesem Satz schmettert Markus Anfang bereits seit Saisonstart sämtliche Personalfragen ab. Als auf den Fernsehbildschirmen am Samstagmittag Matthias Lehmann und Simon Zoller zu sehen waren, wie sie in Straßen-Kleidung aus dem Spielertunnel heraus sehnsüchtig aufs Feld blickten, wurde jedoch klar: Wenn die beiden Rechtsverteidiger Bader und Schmitz zurückkehren und alle anderen fit bleiben, werden es jedes Wochenende mindestens vier Spieler nicht in den Kader schaffen, die für sich selbst wohl Stammplatz-Ansprüche stellen. Salih Özcan könnte nach Rückkehr Baders so ein Thema sein, vielleicht wird auch mal Niklas Hauptmann auf den Rängen sitzen, oder Benno Schmitz. Gewinnt man, lösen sich diese Fragen von alleine. Doch den hochklassig besetzten Kader bei Laune zu halten, wird für Markus Anfang die erwartet schwere Herausforderung.

4 Christian Clemens sammelt Torbeteiligungen am Fließband.

Zum Auftakt gegen Bochum bekam er zwei Vorlagen gutgeschrieben, gegen Union netzte er selbst, gegen Aue legte er perfekt für Terodde ab: Christian Clemens sammelt in dieser Spielzeit Torbeteiligungen wie andere Menschen Panini-Sticker und zeigt immer mehr, warum der FC ihn damals aus Mainz zurückholte. 2012/13 stellte er seine Qualität im Unterhaus mit elf Scorerpunkten schon unter Beweis, jetzt ist er auf dem besten Weg dahin, diese Marke schon zur Winterpause hin zu übertreffen.  Es scheint, als wäre der sensibel wirkende Clemens einer der Spieler, die eher Schulterklopfer als Hinterntritte benötigen. Der neue Trainer und die schwächere Liga helfen ihm, sein Potential wieder voll abzurufen. In dieser Form kann der dem Team jedenfalls in jeder Spielklasse helfen.

5 Die Manndeckung feiert bei FC-Gegnern ein Revival.

„Wenn’s sein muss, verfolgst du den bis unter die Dusche“ – diesen Satz dürfte wohl jeder Kreisliga-Fußballer schon einmal gehört haben, wenn es darum ging, den besten Spieler des Gegners auszuschalten. Und das dürfte der giftige Aue-Trainer Daniel Meyer auch seinem Spieler Clemens Fandrich gesagt haben. Die Nummer Fünf der Gäste ließ FC-Kapitän Jonas Hector keine Luft zum atmen, stand ihm besonders in Hälfte Eins permanent auf den Schnürsenkeln und teilte auch immer mal wieder an der Grenze der Legalität aus. Das wird im Laufe der Spielzeit keine Ausnahme bleiben, sondern besonders gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte schnell zur Regel werden. Hector beantwortete die Sonderbewachung souverän, zeigte Ballsicherheit und ließ defensiv nichts anbrennen.