Es wäre die Sensation im Abstiegskampf: Schafft der HSV tatsächlich noch das Wunder? Verantwortlich dafür wäre ein ehemaliger Coach von Viktoria Köln.
Steile Karriere: Christian Titz coachte 2009 noch den SCB Viktoria Köln in der Mittelrheinliga. Nun ist er in Deutschlands höchster Spielklasse angekommen (Foto: imago/Jan Huebner)
Der sechste Abstieg des 1. FC Köln ist seit dem Wochenende gewiss, ob der FC in Liga Zwei allerdings auf den Hamburger SV treffen wird, steht noch in den Sternen. Denn der Bundesliga-Dino, der vor Wochen noch mausetot schien, surft derzeit auf der Welle des Erfolgs. Entscheidenden Anteil hat daran ausgerechnet ein Ex-Viktoria-Trainer!
Denn, bei den meisten längst in Vergessenheit geraten: Christian Titz, der beim HSV im März den Posten des Cheftrainers vom mehr als enttäuschenden Bernd Hollerbach übernahm, coachte vor knapp einem Jahrzehnt die Höhenberger. 2009, die Rechtsrheinischen hießen damals noch SCB Viktoria Köln, trainierte Titz den Domstadt-Klub, der nach einer abgewendeten Insolvenz in den Niederrungen der Mittelrheinliga spielte.
Doch damals wie heute galt: Trainer haben in Höhenberg eine begrenzte Halbwertszeit. Nach nur einem halben Jahr war die Liaison zwischen Viktoria und Titz schon wieder beendet, beide Seiten trennten sich „in beiderseitigen Einverständnis“. Trotz sportlichem Erfolg scheiterte die weitere Zusammenarbeit an „wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“, sprich: wohl an unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen.
Neun Jahre später ruhen auf dem ehemaligen Viktoria-Coach die Hoffnungen einer ganzen Hansestadt. Während Titz, sollte er das Wunder „Klassenerhalt“ tatsächlich noch perfekt machen, ein langfristiger Vertrag als Erstligacoach winkt, sehen die Zuschauer in Köln Höhenberg vermutlich auch im kommenden Jahr keinen Profifussball. Fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Uerdingen sind nur noch schwer aufzuholen.
Im Ligabetrieb dürften Titz und sein alter Verein also so schnell nicht aufeinander treffen, möglicherweise aber im Pokal. Die Viktorianer treffen im Halbfinale des FVM-Pokals (8.5.) auf Stadtrivale Fortuna Köln. Setzen sie sich dort und im Finale durch, könnten sie im DFB Pokal 2018/19 auf den HSV treffen. Nicht unmöglich also, dass Christian Titz im Spätsommer – zumindest für ein Spiel – nochmal im Sportpark Höhenberg an der Seitenlinie zu beobachten sein wird.