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Köln.Sport

Erster Schritt auf langem Weg

Finden die Olympischen Spiele 2032 an Rhein und Ruhr statt? Diese Frage wird frühestens in ein paar Jahren beantwortet. Über nachhaltige Chancen diskutierten verschiedene Kölner Macher heute in der Hochschule Fresenius.

In der Hochschule Fresenius diskutierten beim Olympia-Symposium Sportler und Experten über die Chancen einer Olympiabewerbung Rhein Ruhr (Foto: Köln.Sport)

Es ist eine Frage, die polarisiert: Olympische Spiele in Deutschland – ja oder nein? Die Hamburger Bevölkerung beantwortete diese Frage 2017 knapp mit „Nein“. Wie die Bürger der Region Rhein Ruhr sie beantworten würden, ist völlig ungewiss. Noch allerdings stellt sie sich gar nicht. Eine Bewerbung wird aber heute schon heiß diskutiert.

Zum Beispiel heute Vormittag in der Hochschule Fresenius. Dort warb beim „Olympia-Symposium“ zunächst Michael Mronz, Gründer der „Rhein Ruhr City 2032 Initiative“, für eine Bewerbung der Region. Über 80 Prozent der benötigten Sportstätten (5 Stadien, 24 Großsporthallen) ständen in der fünftgrößten Metropole Europas bereits zur Verfügung, Gigantismus werde es dementsprechend nicht geben, so der Kölner.

Kernpunkte einer Bewerbung seien die Themen Digitalisierung, vernetzte Mobilität, Smart City und Nachhaltigkeit. „Wichtig ist es, das riesige Potenzial der Region zu begreifen. Das ‚Wir‘ ist entscheidend“, so der Initiator. Er möchte „nicht ‚Für‘, sondern ‚Durch‘ Olympia vieles erreichen“ und den Bürgern klar machen, „was der Sport alles leistet für die Gesellschaft.“

Sportgrößen diskutieren

Im Anschluss an die Präsentation diskutierten Referenten aus dem Sport über Vor- und Nachteile einer Bewerbung. „Es gibt enorm viel Zustimmung und wir als Landessportbund NRW unterstützen die Initiative“, sagte Gisela Hinnemann vom LSB NRW. „Der organisierte Sport kann doch gar nicht anders, als diese Idee gut zu finden“, fügte sie an.

Von den Argumenten für eine Bewerbung überzeugt, ist auch Dr. Arnd Schmitt, doppelter Olympiasieger im Fechten und früherer Aktivensprecher. „Ich bin jetzt 40 Jahre im Sport unterwegs: Ich habe in all den Jahren nicht erlebt, dass jemand so viel richtiges gesagt hat, wie Michael Mronz heute,“ so Schmitt im Anschluss an die die Präsentation des Initiators.

Foto: Köln.Sport

Fred Wipperfürth, Geschäftsführer des Köln.Sport-Verlages, sprach anschließend über die mediale und ökonomische Bedeutung Olympischer Spiele in der Region: „Olympia zieht extrem. Der Sport bekommt mediale Aufmerksamkeit wie sonst nie, im Umkehrschluss profitieren auch die Medien. Generell halte ich Olympische für viele Sportarten für überlebenswichtig.“

Lebhafte Diskussion

Im Anschluss an die Beiträge der Referenten und Podiumsteilnehmer meldete sich dann noch das Auditorium mit Fragen zu Wort. Das Thema Nachhaltigkeit spielte dabei ebenso eine große Rolle wie e-Sports. Auch die Frage nach dem noch fehlenden Olympiastadion sowie dem Ort des Olympischen Dorfes wurde gestellt. Eine konkrete Antwort konnte Mronz hierzu nicht geben.

„Beim Olympischen Dorf ist die Nachnutzung entscheidend. Sprich: Wo werden Wohnungen benötigt, die nach den Spielen von Bürgern bezogen werden können? Daneben spielt die geographische Lage bzgl. der Logistik eine große Rolle“, so Mronz. Demnach kämen die Städte zwischen Köln und Essen in Frage.

Zum Abschluss des Symposiums richtete Organisator Christian Müller, Studiendekan der HSF Sportmanagement, einen Appell an die Politik. „Damit Olympische Spiele – wenn sie denn kommen – nicht nur einen Strohfeuer-Effekt haben, sondern den Sport in seiner Vielfalt nach vorne bringen, dafür brauchen wir auch die Politik“, so Müller. Bis zu einer Entscheidung, ob sich die Region als Ausrichter der olympischen Spiele bewirbt, werden noch Jahre ins Land ziehen. Bis dahin gilt es, nicht nur das Auditorium in der Hochschule Fresenius, sondern die Bürger und Bürgerinnen der Region von dem Vorhaben zu überzeugen.