Emotionaler Empfang für Olympia-Stars
- Updated: August 14, 2024
Vom Bahnsteig zum Dom: Köln bereitete den deutschen Olympia-Athleten nach den Spielen in Paris einen unvergesslichen Empfang.
Die Olympischen Spiele in Paris waren vorbei, aber die Feierlichkeiten gingen weiter. Am 12. August kehrten rund 100 deutsche Olympionikinnen und Olympioniken nach Deutschland zurück und wurden in Köln herzlich empfangen. Um 13.28 Uhr fuhr der Eurostar-Zug aus Paris in den Kölner Hauptbahnhof ein. Bereits auf dem Bahnsteig empfingen NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundes-Innenministerin Nancy Faeser und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Sportlerinnen und Sportler. „Es ist mir eine Ehre, euch in Köln begrüßen zu dürfen“, sagte Reker mit einem strahlenden Lächeln. Tausende Fans säumten die Bahnsteige, jubelten, schwenkten schwarz-rot-goldene Fahnen und begleiteten die Athleten auf ihrem Weg zum Dom.
Partystimmung auf der Domplatte
Zu den Klängen von „Sweet Caroline“ tanzten die Olympioniken auf den Domstufen, begleitet von den Rhythmen des Saxophonisten André Schnura, der schon bei der Fußball-EM für Stimmung gesorgt hatte. Die Fans bildeten ein Spalier, durch das die Athletinnen und Athleten schritten – für viele ein emotionaler Moment. „Es ist unglaublich schön, so empfangen zu werden“, sagte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die in Paris Gold gewonnen hatte.
Besonders gerührt zeigte sich Darja Varfolomeev, Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik: „Dieser Empfang ist überwältigend. Wir haben so hart trainiert, und jetzt all diese Menschen zu sehen, die uns unterstützen, ist einfach großartig.“ Ihre Medaille trug sie sicher in einer Socke verstaut, um sie vor Kratzern zu schützen. „Die Schachtel, die wir dafür bekommen haben, ist einfach riesig und schwer“, erklärte sie lachend.
Festlicher Empfang im Historischen Rathaus
Nach dem Gruppenfoto auf der Domplatte ging es ins Historische Rathaus. Dort hielt Oberbürgermeisterin Reker eine bewegende Rede. „Wir sehen nichts von den Jahren der Hingabe und Disziplin, die Sie alle für den Sport aufgebracht haben“, betonte sie. „Aber heute feiern wir Ihre Erfolge und Ihren unermüdlichen Einsatz.“
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), schloss sich den Glückwünschen an: „Danke, dass ihr als Team in Paris dabei wart. Deutschland ist stolz auf euch.“ Einen kleinen Seitenhieb konnte er sich nicht verkneifen: „Ich hoffe, dass wir vielleicht alle Kritiker, die Olympia nicht in Deutschland haben wollen, ein bisschen zum Schweigen gebracht haben.“
Rückkehr nach intensivem Erlebnis
Mit der Rückkehr nach Köln ging für die Athletinnen und Athleten auch ein intensives Kapitel zu Ende. Viele nutzten die Zugfahrt, um sich von den anstrengenden Tagen in Paris zu erholen. „Nach der Abschlussfeier gab es noch eine kleine Party im olympischen Dorf. Ich glaube, die müssen alle noch etwas wach werden. Die sind alle noch sehr müde“, sagte Kanu-Olympiasieger Max Rendschmidt während der Fahrt in der ARD Sportschau.
Ähnlich äußerte sich Wildwasserkanutin Ricarda Funk: „Ich war um drei Uhr im Bett. Ich glaube, wir sind alle sehr müde, sehr platt. Schlaf ist jetzt ein bisschen wichtiger“.
Moment des Innehaltens und der Wehmut
Für viele war der Empfang in Köln auch ein Moment des Innehaltens und der Wehmut über die vergangenen Wochen. „Jetzt im Moment bin ich nicht traurig, dass Olympia vorbei ist, aber in einer Woche oder so wird man wehmütig auf Olympia zurückblicken“, sagte Beachvolleyballer Clemens Wickler. „So viele coole Erlebnisse – das werden wir unser Leben lang nicht vergessen, was wir in den letzten zwei Wochen erleben durften.“
In die Freude über den Empfang in Köln mischte sich auch ein wenig Wehmut, denn die Athleten wissen, dass sie nach der Aufmerksamkeit der letzten Tage wieder in den Hintergrund treten müssen. „Wir hoffen natürlich, dass uns bei den nächsten Spielen 2028 in Los Angeles noch mehr Menschen begleiten“, sagte Wickler.
Bedeutung des Sports für die Stadt Köln
Der Empfang der Olympioniken in Köln unterstreicht die Bedeutung des Sports für die Stadt und ihre Bürger. „Wir freuen uns, dass der Weg von Paris nach Deutschland über Köln führt“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Diese Veranstaltung zeigt, wie sehr die Kölnerinnen und Kölner den Sport lieben und schätzen.“
Weitere Kölner Sportprominenz war anwesend, darunter „Mister Rund um Köln“ Artur Tabat, Arena-Chef Stefan Löcher und Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule. „Es ist beeindruckend, wie die Stadt hinter ihren Sportlerinnen und Sportlern steht“, sagte Froböse. „Das macht Köln so besonders.“
Blick in die Zukunft
Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete eine Einladung von Oberbürgermeisterin Reker an das Team D der Paralympics, das ebenfalls über Köln nach Deutschland zurückkehren wird. „Mit großem Bahnhof, Empfang, Foto vor dem Dom und Feier im Rathaus“, so Reker. Im Goldenen Buch der Stadt seien noch einige Seiten frei und Köln sei bereit, auch diese Athletinnen und Athleten gebührend zu empfangen.