fbpx
Köln.Sport

EM-Tagebuch, Tag 7

Auch Adam und Eva fiebern mit Jogis Jungs

Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Irgendwo da draußen in der Weite der Stadt wird das EM-Fieber grassieren. Doch ob ich es gerade heute finde?

Nächster Versuch: Volksgarten. Auf dem Weg dorthin wurden auf dem Ring Gruppen italienischer und kroatischer Fans gesichtet. Während sich etwa 100 Kroaten wie am vergangenen Sonntag im italienischen (!) „La Strada“ niederließen, suchten sich die Tifosi ihre entsprechende Lokalität für den TV-Support entlang des gesamten Rings. Vorm Spiel alles soweit im Rahmen und nichts Außergewöhnliches; daher mal weiter Richtung Zollstock.

 

Der „Hellers Biergarten“ im Volksgarten hat wie vor zwei Jahren bei der WM schön dekoriert und aufgeflaggt, und ein Besuch lohnt natürlich alleine schon wegen seiner hervorragenden Lage. Gleichwohl muss das Wetter mitspielen, denn eine Innengastronomie ist nicht vorhanden. Für die Besucher stehen genügend Fernseher zur Verfügung, so dass von jedem Platz gute Sicht herrscht. Getränkepreise sind im Rahmen, Essen ist jedoch verhältnismäßig teuer (günstigstes Gericht. Nudeln mit Tomatensoße für 6,60 €). Tom, einer der Kellner, wunderte sich über meine Fotoaufnahmen. „Spionierst du für die Konkurrenz?“ Gerne klärte ich ihn auf. „Und die Redaktion zahlt dann deine Deckel?“ Schön wärs, denn so ´ne EM geht ja ganz schön ins Geld. „Na dann schreib mal was Ordentliches! Und du kannst gern mal wiederkommen!“ Na, schaun mer mal.

 

Am Ring war die Situation während des Spiels kurz eskaliert, da Kroaten und Italiener zwar getrennt, aber gleich nebenan das Spiel verfolgten. Es sollen Rauchbomben gezündet worden sein; der Rind wurde zwischenzeitlich gesperrt. Zahlreiche Beamten hatten anschließend die Lage aber schnell wieder im Griff und zeigten fortan Präsenz. Nach dem Spiel gab es dann keine besonderen Vorkommnisse.

 

Auf der Zülpicher Straße waren heute weniger Spanier als am Sonntag unterwegs. Obwohl nahezu jede Kneipe und Gaststätte für eine TV-Dauerberieselung drinnen und draußen sorgt, blieben zum Abendspiel viele Plätze frei. Im „Heimspiel“ tummelten sich nur eine Handvoll Gäste, und auch in der „Joe Champs Sportsbar“ am Rudolfplatz blieb die Anzahl überschaubar. Alles ruhig mittlerweile nebenan im „Giga Center“ und im „La Strada“. Die Polizei konnte später heimwärts fahren. Ich auch.

Tageszusammenfassung: Bei schönem Wetter auf ein, zwei Feierabend-Kölsch und gemütlicher Fernseh-Atmosphäre im „Hellers Volksgarten“ vorbeischauen, ist ein absolutes Muss. Unter den zahlreichen Gaststätten auf dem Ring und im Belgischen Viertel wird kein Fan Probleme haben, seinen eigenen Favoriten zu finden.