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Köln.Sport

Eine gute Portion Jugend

Quelle: Imago

„Jugend forscht“ ist das Motto beim „neuen“ FC – Frank Schaefer, Holger Stanislawski und Claus Horstmann (v. l.)

Auf einer Pressekonferenz stellte der 1. FC Köln heute die sportliche Leitung vor. Das sportliche Trifolium präsentierte sich dabei als geschlossene Einheit.

Überpünktlich marschierte nahezu die komplette Führungsetage des 1. FC Köln in Richtung Podium zur ersten Pressekonferenz nach Bekanntmachung der neuen sportlichen Leitung. Ein Zeichen für neue Geschlossenheit beim FC? Vorbei die Zeiten der Zerrissenheit? So ganz möchte man nicht dem frischen Wind beim FC vertrauen.

„Wir präsentieren heute nicht den Klassiker eines Sportdirektors.“ Mit diesen Worten eröffnete Werner Spinner und begründete gleich, weshalb man sich lieber auf drei Köche verlassen möchte. Es gäbe mehrere Gründe, weshalb man sich gegen die klassische Lösung entschieden habe, so Spinner. Erstens seit die Umgestaltung des Kaders eine „gigantische Aufgabe“ und nicht von einem Einzelnen zu bewältigen. Zweitens habe die schlechte Erfahrung aus der vergangenen Saison dagegengesprochen. Drittens hätten die vergangenen Trainer und Sportdirektoren mickrige Transfererlöse erzielt und dieser Umstand würde nochmals eine Veränderung der bisherigen Struktur unterstrichen. Viertens sei die bisherige Durchlässigkeit von der Jugend zum Profibereich nicht optimal geleistet worden. Aus diesen Gründen habe sich, laut Vorstandsvorsitzender Werner Spinner, der FC für die Lösung mit Jörg Jakobs, Frank Schaefer und Holger Stanislawski als Trio auf Augenhöhe ohne Hierarchie entschieden. „Die klassische Lösung von einem Sportdirektor und einem Trainer ist für den FC in dieser Situation nicht die richtige Lösung“, so Spinner weiter. „Es ist ein modernes, kommunikationsstarkes und teamorientiertes Gespann.“

Jörg Jakobs nimmt fortan die Rolle des Leiters des Transfermanagements und der Kaderplanung ein und soll die Planung des Lizenzspielerkaders vorantreiben. Die Funktion Schaeffers wurde etwas wage formuliert. Er soll „die Konzepte der sportlichen Gesamtstrategie“ erarbeiten. Schaefer ist allerdings vom neuen Weg überzeugt: „Wir werden dieses Modell mit Leben füllen. Dieses Modell hat mehr als eine Chance verdient“, so der „neue“ Schaefer. Nachdem die letzte organisatorische Baustelle nun geschlossen worden ist, steht das neue Team nun vor der großen Herausforderung einen Kader zusammenzustellen.

Dabei soll vor allem auf die Jugend gebaut werden: Timo Horn, Lukas Kübler, Jonas Hektor, Kacper Przybylko und Fabian Schnellhardt sollen zunächst mit dem Team in die Vorbereitung starten. Ob sie endgültig zum Team dazugehören werden, sollen die Leistungen dort zeigen. „Ich bin ein Gegner davon Dinge zu früh festzulegen, da ich gerade im Jugend- und Nachwuchsbereich die Erfahrung gemacht habe, dass sich Dinge sehr schnell ändern können“, sagte Schaefer, um klarzumachen, dass die genannten Namen mit Vorsicht zu genießen seien. Auch wenn Stanislawski meinte, die Kadergestaltung bis zum 15. Juni abgeschlossen haben zu wollen, wird die Kadergestaltung noch einige Zeit benötigen. Jakobs ruderte gleich mit dem Termin zurück. Die Kaderstruktur sei „problematisch“ und würde die Gestaltung erschweren. Manche Spieler, die noch Vertrag haben, müssten noch aussortiert werden, da der Kader generell verkleinert werden soll, so Stanislawski. Es würden in nächster Zeit viele Gespräche sowohl intern, als auch mit neuen Spielern anstehen. Man will den jungen Spielern durchaus erfahrene Spieler zur Seite stellen, „die die jungen mitnehmen sollen.“

Es besteht keinen Zweifel, dass der FC versucht einen neuen Weg zusammen mit der Jugend zu gehen. Ein solcher Umbruch wird jedoch auch Zeit benötigen. Die Frage stellt sich, ob die Führungsetage auch in schweren Zeiten an das Konzept festhalten wird. Dennoch stimmt der Wille dem FC ein neues Image verpassen zu wollen: „Wir wollen einen 1. FC Köln haben. Wir wollen ein neues Gesicht haben. Wir wollen eine Mannschaft haben mit der sich die Fans, die Stadt und auch der Verein zu 100 Prozent identifizieren kann“, erklärte Schaefer. Das wollen wohl alle.