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Köln.Sport

Die Stimmen zum Final-Derby

Viktoria Köln jubelt über den Sieg im FVM-Pokal 2015/16

Großer Jubel bei Viktoria Köln nach dem gelungenen Titel-Hattrick im FVM-Pokal
Foto: imago/Eibner

Emotional ging es beim Finale im FVM-Pokal zwischen Viktoria Köln und Fortuna Köln zur Sache. Wir waren nach dem Sieg der Höhenberger auf Stimmenfang.

Glückwünsche, Partyankündigungen und eine Entschuldigung: Nachdem es während des Endspiels im FVM-Pokal, das Viktoria Köln letztlich mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen Lokalrivale Fortuna Köln gewann, emotional zur Sache gingen (zum Spielbericht), gaben sich die Beteiligten nach dem Abpfiff deutlich ruhiger. Die beiden Trainer, die Kapitäne der Teams sowie die entscheidenden Akteure auf und neben dem Platz: Köln.Sport hat die Stimmen aller Beteiligten gesammelt.

Tomasz Kaczmarek (Trainer Viktoria Köln): „Kompliment an die Fortuna, Glückwunsch zu einem großartigen Spiel. Das war ein sehr, sehr hartes Finale – ich bin stolz, dass wir die Saison mit einem Titel beenden können. Es sind zwei Teams aufeinandergetroffen, die den Pokal unbedingt gewinnen wollten. Wenn man sieht, wie viele Spieler hier nach einer langen Saison auf dem Zahnfleisch gegangen und trotzdem immer weiter marschiert sind, dann zeugt das von Leidenschaft. Wir hatten Probleme am Anfang, haben uns aber gefangen. Solange die Kräfte reichten, hatten wir die Partie unter Kontrolle. Wir wussten, dass es angesichts der vielen angeschlagenen Spieler eine knifflige Aufgabe wird. Fußball ist eine unfassbare Sportart – im Elfmeterschießen hat das nicht mehr viel damit zu tun. Wenn man die gesamten 120 Minuten betrachtet, dann ist unser Sieg aufgrund der klaren Torchancen aber verdient.“

Uwe Koschinat (Trainer Fortuna Köln): „Auch wenn es mir sehr schwer fällt, muss ich der Viktoria gratulieren. Wer am Ende eines solchen Wettbewerbs den Pokal holt, dann ist das auch verdient. Wir hatten – wie so oft in dieser Saison – eine starke Anfangsphase, sind dort aber nicht in Führung gegangen. Nach 30 Minuten könnte es auch 3:3 stehen, da hätte ich sich niemand beschweren dürfen. Das spricht nicht für uns, für unsere Organisation auf dem Platz. Es waren extreme Temperaturen auf dem Platz, das hat etwas gegen unseren Plan gewirkt. Wir waren etwas zu geduldig, etwas zu lethargisch. Das 0:1 war ein Nackenschlag, aber wir sind nochmals in das Spiel zurückzukommen. Angesichts der Torchancen geht der Sieg aber in Ordnung. Das müssen wir akzeptieren. Wir schleppen nun dieses Negativerlebnis in den Sommer.“

Daniel Flottmann (Fortuna Köln): „Ich bin nicht allzu unglücklich, im Elfmeterschießen gewinnt halt der Glücklichere. Es hat heute halt nicht sein sollen. Wir können mit der Anfangsphase sehr zufrieden sein, haben aber kein Tor gemacht. Gelingt uns das, gehen wir als Sieger vom Platz. Danach hat Viktoria Rückenwind bekommen. Während des Spiels geht es hoch her, aber nach dem Abpfiff sind alles Gentlemen, da ist das vergessen. Das ist doch gut, sonst wäre so ein Derby ja ziemlich langweilig. Beim Gegentor hänge ich natürlich mit drin – schieße ich das Ding weg, passiert da nichts. Es ist heute kein geiler Tag für uns, aber dennoch können wir stolz auf uns sein. “

Mike Wunderlich (Viktoria Köln): „Es ist immer schön, wenn man ein Finale gewinnt. Vor allem, wenn es ein solcher Krimi mit Elfmeterschießen und allem Drumherum ist. Diese Emotionen gehören zum Derby dazu, nach dem Spiel wird sich abgeklatscht und dann ist das erledigt. Wir hatten heute das Glück auf unserer Seite. In der ersten Viertelstunde war Fortuna besser im Spiel, danach sind wir besser ins Spiel gekommen. Bis zur 75. Minute war es eine offene Partie, danach hat man bei uns die nachlassenden Kräfte gemerkt. Fortuna hat das Spiel in die Hand genommen, aber wir haben uns ins Elfmeterschießen gerettet. Wir waren heute vielleicht das glücklichere Team, aber das ist jetzt scheißegal. Jetzt geht es nach Mallorca, da wird richtig Abriss gemacht.“

Nico Pellatz (Viktoria Köln): Das Spiel war enorm emotionsgeladen und hat viel Kraft gekostet. Wir freuen uns, dass wir den Pokal wieder gewinnen konnten. Wenn man den letzen Elfmeter hält und realisiert, dass das Spiel vorbei ist, schießt natürlich sofort das Adrenalin hoch. Im Elfmeterschießen gehört immer Glück dazu, und das das Glück war heute auf unserer Seite. Jetzt wird gefeiert bis in die Morgenstunden.

Kristoffer Andersen (Fortuna Köln): Wir haben sehr gut angefangen und früh zwei sehr gute Chancen gehabt. Im Laufe des Spiels gab es dann viele Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Es war ein sehr offenes Spiel. Elfmeterschießen ist dann Lotterie. Wir sind natürlich traurig, weil wir gerne im DFB-Pokal gespielt hätten. Der Pokalsieg wäre die Krönung gewesen. Aber wir haben die dritte Liga gehalten, das war unser Ziel und das haben wir erreicht. Es geht weiter, wir spielen dritte Liga und können darauf stolz sein.

Julius Biada, Fortuna Köln, nach der Niederlage im Endspiel des FVM-Pokals 2015/16

Nach der Niederlage in seinem letzten Spiel für Fortuna Köln sichtlich geknickt: Offensivwirbler Julius Biada
Foto: imago/Eibner

Hamdi Dahmani (Fortuna Köln): Es ist sehr schade. Am Ende der Verlängerung hatte ich das Gefühl,  dass wir das Spiel noch drehen. Wir haben den Ausgleich gemacht, die Fans waren voll da. Hätten wir noch ein paar Minuten länger gespielt, bin ich davon überzeugt, dass wir noch das 2:1 gemacht hätten. Eine Niederlage im Elfmeterschießen ist natürlich bitter. Was zwischen beiden Bänken vorgefallen ist, war sicher nicht alles korrekt. Mehr will ich dazu aber nicht sagen.

Lukas Nottbeck (Viktoria Köln): Ich habe den FVM-Pokal jetzt zum vierten Mal in Folge gewonnen, aber der Pokalsieg heute war der schönste. Im Derby den Pokal zu holen, das ist unbeschreiblich. Es war sehr emotional und ein packendes Spiel. Dementsprechend groß ist die Freude. Für die Vorfälle zwischen den Bänken muss ich mich entschuldigen. Es waren viele Emotionen im Spiel. Ich habe nach unserem Tor vor der Bank gejubelt, weil das Spiel für uns sehr viel Bedeutung hatte. Ich kann mich da nur entschuldigen, es war aus der Emotion heraus etwas zu viel. Dann kam die Reaktion der Fortuna nach dem Ausgleich, was auch verständlich ist. Letztlich sind es Emotionen, die ein solches Spiel ausmachen. Wir hatten das glückliche Ende auf unserer Seite und das ist das Entscheidende.

Julius Biada (Fortuna Köln): Wir haben ein anständiges Spiel gemacht, unsere Chancen aber leider nicht nutzen können. Elfmeterschießen ist dann eine Glückssache. Wir sind ein Team, es geht weiter. Ich denke, Fortuna hat noch viel vor sich und kann in den nächsten Jahren richtig was reißen. Ich drücke dafür die Daumen und werde das immer verfolgen.

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter Viktoria Köln): Es waren viele Emotionen im Spiel und auch außerhalb des Platzes mit von der Partie. Im Elfmeterschießen gewinnt dann der Glücklichere. Das Quäntchen Glück war heute auf unserer Seite, darum sind wir super glücklich. Nach der Saison, die nicht so gelaufen ist, wie wir alle uns das vorgestellt haben, sind der dritte Pokalsieg in Folge und der Einzug in den DFB-Pokal für uns alle im Verein ein versöhnlicher Abschluss.

Aufgezeichnet von Stefan Kühlborn und Thomas Reinscheid.