Die Lanxess Arena: Kölns Multifunktionsarena
- Updated: September 5, 2023
Die Lanxess Arena, in Köln oft liebevoll als „Henkelmännchen“ bezeichnet, ist eine herausragende Veranstaltungshalle in Deutschland. Mit ihrer beeindruckenden Größe und modernen Ausstattung bietet sie eine vielseitige Plattform für eine breite Palette von Veranstaltungen. Hier erfährst du mehr über die Geschichte und die faszinierende Vielfalt dieser einzigartigen Arena.

Die Geschichte der Lanxess Arena beginnt im Jahr 1998. Zuvor fanden in der kleineren und veralteten Kölner Sporthalle verschiedene Veranstaltungen statt, darunter auch die Abschiedsveranstaltung am 30. August 1998. Doch Köln war bereit für eine neue Ära im Veranstaltungsbereich. Nur wenige Wochen nach der Abschiedsveranstaltung öffnete die Kölnarena, wie sie damals noch hieß, am 17. Oktober 1998 ihre Tore für die Öffentlichkeit. Schon ab dem 11. September 1998 wurden in der neuen Arena Spiele der Kölner Haie ausgetragen, und sogar Konzerte fanden schon statt.
Ein Meilenstein in der Planung
Die Ursprünge der Lanxess Arena reichen jedoch weiter zurück als das Jahr 1998. Bereits 1988 präsentierten die Baukonzerne Strabag und Philipp Holzmann konkurrierende Entwürfe für eine große Veranstaltungshalle mit bis zu 45.000 Plätzen. Nach intensiven Diskussionen entschied sich der Rat der Stadt Köln am 22. August 1989 für den von Strabag vorgeschlagenen „Europalast“. Diesen Entwurf befürwortete auch der damalige Oberstadtdirektor Kurt Rossa. Den passenden Standort fand man schließlich in einem rechtsrheinischen Gebiet in der Nähe des Messegeländes im Stadtteil Deutz.
Finanzielle Herausforderungen und private Investoren
Die Finanzierung dieses ehrgeizigen Projekts stellte jedoch eine große Herausforderung dar. Ein Kölner Bankenkonsortium unter der Führung der WestLB sollte ursprünglich die Finanzierung durch Bankkredite bereitstellen, lehnte dies jedoch aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Auslastung der Arena ab. Doch dann zeigten der Verleger Alfred Neven DuMont und der Bankier Alfred Freiherr von Oppenheim Interesse an einer finanziellen Beteiligung. Über die Oppenheim-Esch-Holding wurden Investoren gefunden, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Otto Wolff von Amerongen, die Papierfabrikantenfamilie Zanders und der ehemalige Box-Weltmeister Henry Maske. Diese Investoren trugen durchschnittlich 15 Millionen DM Eigenkapital bei, und Alfred Freiherr von Oppenheim wurde sogar zum größten Kommanditisten mit 20 Prozent Anteil.
Die Lanxess Arena wird Realität
Schließlich verkaufte die Stadt Köln das 72.500 m² große Grundstück in Deutz an den Objektfonds für 37 Millionen DM – obwohl die Kommune es damals auf 83 Millionen Mark taxierte. Dennoch verzögerte sich die Realisierung des Projekts bis 1996, da man Zweifel daran hatte, ob der Bau einer Veranstaltungshalle wirtschaftlich rentabel sein würde. Aus diesem Grund beschloss man, der Halle eine Randbebauung hinzuzufügen. Als sich jedoch nicht genügend Mieter für diese Gebäude fanden, beschloss der Stadtrat, Teile der Stadtverwaltung in diese Gebäude zu verlegen.
Insgesamt wurden für das Großprojekt „Kölnarena“ und die dazugehörige Randbebauung (Rathaus, Parkhaus) 900 Millionen DM veranschlagt, wobei 300 Millionen für die Arena und 600 Millionen für das Rathaus vorgesehen waren. Das Projekt erhielt großen Zuspruch von Investoren. Deshalb fanden sich innerhalb einer Woche insgesamt 77 Anleger, die den Bau finanzierten. Dies war ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung der Lanxess Arena.
Die Entwicklung nach der Eröffnung
Im Jahr 2000 wurde die „Kölnarena 2“ eröffnet, die zur Randbebauung gehört. Die Kölner Haie nutzten sie als Trainings- und Verwaltungszentrum. Die Arena wurde von der ARENA Management GmbH betrieben, einer ehemaligen Tochtergesellschaft von Holzmann. Die Geschäftsführung wechselte im Laufe der Jahre, und Stefan Löcher trat schließlich die Nachfolge von Ralf Bernd Assenmacher an.
Der Einfluss von Lanxess und CTS Eventim
Ab dem 2. Juni 2008 erhielt die Arena einen neuen Namen, die „Lanxess Arena“. Der ebenfalls in Köln-Deutz, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Arena angesiedelte Spezialchemiekonzern Lanxess sicherte sich die Namensrechte ursprünglich für zehn Jahre. 2017 verlängerten alle Beteiligten den Vertrag bis zum 31. Dezember 2023. Im Jahr 2012 übernahm Ticket-Riese CTS Eventim die Betreibergesellschaft der Arena. Der Vertrag des Betreibers mit dem Eigentümer läuft bis 2032.

Ein beliebter Veranstaltungsort
Die Lanxess Arena hat im Laufe der Jahre eine beeindruckende Anzahl von Besuchern angezogen. Bei der Karnevalsveranstaltung „11. im 11. – immer wieder kölsche Lieder“ am 10. November 2012 begrüßte die Arena den 25-millionsten Besuchern. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1998 hat die Arena über 2400 Veranstaltungen beherbergt. Im Jahr 2014 war sie mit knapp 1,5 Millionen Besuchern bei 158 Veranstaltungen Deutschlands meistbesuchte Arena und weltweit auf dem neunten Rang.
Weitere sportliche und kulturelle Ereignisse
Die Lanxess Arena hat nicht nur den Kölner Haie als Heimspielstätte gedient, sondern auch anderen Sportveranstaltungen eine Bühne geboten. Hier fanden Handballspiele, Basketballspiele und sogar Wrestlingveranstaltungen statt. Die Arena war Austragungsort für das European Club Championship im Handball und das Finalturnier der NBA Europe Live Tour. Acht Spiele der Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2007, einschließlich des Finales, wurden hier ausgetragen. Nach den Eishockey-Weltmeisterschaften der Herren 2001 und 2010 wurde 2017 bereits zum dritten Mal ein Eishockey-WM-Turnier in der Arena ausgetragen.
Kuriose Ereignisse
Ein kurioses Ereignis ereignete sich im März 2016, als die Lanxess Arena bundesweit Schlagzeilen machte. Der Deutsche Handballbund (DHB) hatte die Arena für ein Handballländerspiel der deutschen Nationalmannschaft am 1. April 2016 gemietet. Doch die Kölner Haie, Hauptmieter der Halle, erreichten das Playoff-Halbfinale der Eishockey-Saison 2015/16 und hatten damit für dieses Datum Nutzungsrecht. Trotz 13.000 verkaufter Tickets für das Handballspiel stimmte der DHB drei Tage vor dem Termin einer Spielverlegung zu.
Fazit: Die Lanxess Arena als Herzstück von Kölns Veranstaltungsszene
Die Lanxess Arena ist zweifellos ein Herzstück der Kölner Veranstaltungsszene. Von Sportevents über Konzerte bis hin zu Comedyshows und Tagungen bietet sie eine unglaubliche Vielfalt an Veranstaltungen. Die Geschichte ihrer Entstehung und ihr Einfluss auf die Stadt Köln sind beeindruckend. Mit der Verlängerung des Namenssponsorings durch Lanxess und der langfristigen Bindung der Handball-Champions League Final4 bis mindestens 2026 bleibt die Lanxess Arena weiterhin ein zentraler Anlaufpunkt für Kultur- und Sportbegeisterte aus der ganzen Welt.